Selbstständigkeit mit Holzbrettern und Messerblöcken

h.senge

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Moin zusammen,


Kurze Einleitung zu meinem Problem:

Ich habe vor, ein Gewerbe anzumelden für mein Hobby.

Ich baue in der Tischlerei eines Bekannten Schneidebretter und Messerblöcke aus Resthölzern.

Nix besonderes, einfache Stirnholzbretter oder Massivbretter. Die Messerblöcke sind etwas aufwändiger, da ich hierzu ein massives Holz aufspalten muss, Nut fräsen und dann Magnete einkleben und verleimen.


Alles in allem aber keine Tätigkeit die besondere Tischlerskills erfordert.

Nun zum Problem:

Das Gewerbeamt teilt mir mit, dass ich erstmal klären soll ob IHK oder Handwerkskammer für mich zuständig sind.

IHK schickt mich zum Gewerbeamt zurück bezüglich der Tätigkeitsbeurteilung.

Die Handwerkskammer möchte eine genaue bebilderte Beschreibung aller Produktionsschritte.

Nachdem ich diese gegeben habe kommt sie zu dem Schluss, dass meine Tätigkeit einen Meisterbrief erfordert, da ich aus Rohholz-Bohlen Möbelholz herstelle mittels Abrichte, Dickenhobel und Formatkreissäge. Dies sei dem Tischlerhandwerk vorbehalten.

Nun habe ich etwas recherchiert und habe einen Beruf gefunden der „dem Tischlerhandwerk nahe steht, aber meisterbriefunabhängig ist.“Das wäre der Holzblockmacher.

Diese Auffassung meiner Tätigkeit habe ich nun wieder der Handwerkskammer geschildert und seitdem bekomme ich von der zuständigen Person keine Antwort mehr. Die letzte Mail ist hierzu etwa 1 Monat her.

Ich hätte gern bevor ich das Thema nun bei der Handwerkskammer aufschaukel eine Einschätzung eurerseits, wo ich mich mit meiner Tätigkeit befinde und ob es Sinn macht da weiter nachzuhaken.

Irgendwie müssen doch die ganzen Leute auf den Kunsthandwerkermärkten auch ihre Bretter verkaufen dürfen.

Ich finde das alles etwas befremdlich. Nach meinem Empfinden hätte ich einfach einen Schein als Kunsthandwerker und gut ist. Aber das sehen alle anderen etwas anders.

Liebe Grüsse

Heino
 

Ed-o-mat

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Ich finde es sehr kurios, dass die IHK Kollegen bzw. Handwerkskammer bei der Herstellung von Schneidbrettern und Messerhaltern das für "Tischlerhandwerk" halten. Ich mache ähnliches und hatte da gar keine Probleme. Ich bin aber auch "Produzent" von Dekowaren und Gebrauchsgegenständen und kein "Handwerker". D.h. ich produziere Schneidbretter, Flaschenöffner, Weihnachtsdeko vor und verkaufe die dann auf dem Markt. Nach meinem Wissen sieht das erst dann anders aus, wenn Dich jemand beauftragt, etwas nach seinen Wünschen zu fertigen. Dazu musst Du meines Wissens nach einen Meisterbrief haben.

Beispiel: Du stellst einen Tisch her, jemand kommt vorbei und möchte den kaufen. Kein Problem, Du bist Hersteller und darfst ohne Meister verkaufen. Gegenbeispiel: Ein Kunde kommt zu Dir und bestellt einen Tisch auf Maß mit spezifischen Kundenwünschen. Diesen darfst Du nicht ohne Meistertitel verkaufen. Ikea ist übrigens auch nicht verpflichtet, einen Meister zu beschäftigen... So zumindest mein Kenntnisstand. Bitte korrigiert mich, wenn ich da falsch liege...
 

h.senge

ww-fichte
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Danke für die Antwort,

Bist du bei der IHK oder der Handwerkskammer Mitglied mit deinem Gewerbe?

Die Differenzierung Handwerk und Hersteller die du ansprichst recherchiere ich nochmal. Ich baue nichts nach Maß.

Klar kann es passieren, dass ich auf Feedback von Kunden eingehe und ein spezielles Brett mit speziellen Maßen dann zufällig ins Portfolio aufnehme :emoji_wink:

Aber wir sprechen hier nicht von intensiven Beratungen und Leistungen im „Kundenauftrag“
 

depitter

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typisch für unser kaputtes Land.
Hier sind die Leute nicht bemüht Dir zu helfen, sonder schmeissen dir Knüppel in den Weg!
Ich habe das ganze mit einem Bauantrag hinter mir, das war der reinste Horrortrip.
Bin wirklich froh das ich in Rente bin und mit dem Pack nichts mehr zu tuen habe.
Ich würde da auf den -Holzblockmacher- pochen, nichts anderes machst Du ja auch, die spinnen wirklich!

PS:
Bin ich eigentlich der einzige Holzbastler der noch keine Schneidbretter macht??
 

uli2003

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typisch für unser kaputtes Land.
Hier sind die Leute nicht bemüht Dir zu helfen, sonder schmeissen dir Knüppel in den Weg!
Ich liebe solche Aussagen. Dann such dir doch eines, wo es besser ist! Ich wäre durchaus am Ergebnis interessiert.

Es gibt nun einmal Gesetze, an die man sich halten muss, dazu gehört auch eine Tätigkeitsbeurteilung in diesem Fall.

Beim TE sehe ich das allerdings völlig unkritisch, melde dein Gewerbe bei der IHK an, und leg los. Ich sehe da keinen Bezug zur Meisterpflicht nach Anlage A HwO. Wer viel fragt, bekommt viele Antworten. Und wenn dir jemand einen Knüppel zwischen zwischen Füße werfen würde, dann höchstens ein Mitbewerber, aber nicht die Kammer.
 

Kerstenk

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Weil IKEA ein Handelsbetrieb ist und kein Produzent.
bin seit 30 Jahren selbstständig, habe keinen Meister und es will auch keiner wissen bei der IHK. Habe ein festes Lieferprogramm, und mache keine Einzelstücke auf Anfrage/Wunsch.
Für das vom TE braucht es auch keinen Meister. Einfach Serienfertigung von Holzteilen anmelden und gut ist, auf keinen Fall genauer beschreiben.
 

depitter

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Ich liebe solche Aussagen. Dann such dir doch eines, wo es besser ist! Ich wäre durchaus am Ergebnis interessiert.

Es gibt nun einmal Gesetze, an die man sich halten muss, dazu gehört auch eine Tätigkeitsbeurteilung in diesem Fall.

Beim TE sehe ich das allerdings völlig unkritisch, melde dein Gewerbe bei der IHK an, und leg los. Ich sehe da keinen Bezug zur Meisterpflicht nach Anlage A HwO. Wer viel fragt, bekommt viele Antworten. Und wenn dir jemand einen Knüppel zwischen zwischen Füße werfen würde, dann höchstens ein Mitbewerber, aber nicht die Kammer.

schön das ich Dir eine Freude machen konnte.
Wenn Du mich vor 20 Jahren gefragt hättest wäre mir wohl kein Land lieber gewesen, mittlerweile sind sogar die USA besser und da hätten mich vor 20 Jahren keine zehn Pferde hinbekommen.
Wir wäre es denn z.Bsp. mit der Schweiz? Mit knapp 70 sehe ich jedoch keine Veranlassung mehr Auszuwandern, ausserdem würden mir da meine Kinder und Enkelkinder fehlen.
Aber es freut mich das Du dich noch wohlfühlst und danke für Deinen Vorschlag.
 
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Waidla

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Hallo h.senge,

nach meiner Einschätzung kannst du ein Kunsthandwerk anmelden, da wie du beschreibst keine Aufragsarbeiten hergestellt werden sondern eben Gebrauchsgegenstände nach deinen Entwürfen und Ausführungen. Das geht ohne Meisterbrief und Eintragung in die Handwerksrolle.
Ich würde es an deiner Stelle einfach genau so machen, die Handwerkskammer hat - so meine Erfahrung - keine Handhabe in Bezug auf die Eintragungspflicht, solange du bei den beschriebenen Inhalten bleibst.

Viel Erfolg, Nick
 

derdad

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schön das ich Dir eine Freude machen konnte.
Wenn Du mich vor 20 Jahren gefragt hättest wäre mir wohl kein Land lieber gewesen, mittlerweile sind sogar die USA besser und da hätten mich vor 20 Jahren keine zehn Pferde hinbekommen.
Wir wäre es denn z.Bsp. mit der Schweiz? Mit knapp 70 sehe ich jedoch keine Veranlassung mehr Auszuwandern, ausserdem würden mir da meine Kinder und Enkelkinder fehlen.
Aber es freut mich das Du dich noch wohlfühlst und danke für Deinen Vorschlag.
Ein altes Lied. Hier in Österreich sagt man, dass es überall anders besser ist als bei uns. Ihr in good old Germany sagt, man kann in Deutschland nicht mehr leben. Wahrscheinlich sagen das die Franzosen, Briten, und ich weiß nicht wer noch, ähnlich.
ABER, das sagen meist nur jene, die noch nie länger als die Urlaubszeit in einem anderen Land gelebt haben.
Meinungsmache von verschiedenster Seite spielt da eine grosse Rolle.
das war zwar jetzt sehr weit weg vom eigentlichen Thema, ich konnte es mir aber einfach nicht verkneifen. PARDON.
LG Gerhard
 
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uli2003

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Aber es freut mich das Du dich noch wohlfühlst und danke für Deinen Vorschlag.
Hab ja keinen gemacht :emoji_wink:

Im Grunde fühle ich mich noch wohl. Meinem Avatar kannst du jedoch entnehmen, dass ich mit der steigenden Bürokratisierung auch nicht einverstanden bin. Diese hat sicher zwei primäre Gründe - immer mehr Menschen sind 'bürokratisch' beschäftigt, und es möchte niemand mehr auch nur ein kleines Stückchen Verantwortung übernehmen.
Das war mal anders.

Eines gilt jedoch immer noch - wer viel fragt, bekommt viele Antworten. Bei solchen Dingen wie oben genanntem würde ich mir ein zulassungsfreies Gewerbe aussuchen, welches in die Richtung passt, und dies anmelden. Kein Tischler stört sich an so etwas, und der Sachbearbeiter hat etwas auf dem Papier stehen.
 

Kerstenk

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Eines gilt jedoch immer noch - wer viel fragt, bekommt viele Antworten. Bei solchen Dingen wie oben genanntem würde ich mir ein zulassungsfreies Gewerbe aussuchen, welches in die Richtung passt, und dies anmelden. Kein Tischler stört sich an so etwas, und der Sachbearbeiter hat etwas auf dem Papier stehen.
ich bin vor knapp drei Jahren mit der Firma umgezogen, da ich in einen anderen Meldebezirk bin (Nachbargemeinde, gleicher Landkreis) Habe ich extra das passende Formular verwendet das eben nicht alle sich bei mir melden. Pustekuchen, die Handwerkskammer ist aufgeschlagen. Ich der Sachbearbeiterin eine Mail geschrieben, prompt kam eine Mahnung. Also angerufen, der nur eben kurz gesagt, kein Handwerk nur Serienfertigung, bzw. Auftragsfertiger, man darf sich nicht auf eine Diskussion einlassen.
 

Martin45

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Entweder machen du alleine Serienfertigung wie Kersten oder dein Bekannter mit der (Meister?)-Werkstatt hobelt es dir und du veredelst die Bretter zu kunsthandwerklichen Gebrauchsgegenständen. Wo ein Wille, da ein Weg.
 

Time_to_wonder

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habe ja geschrieben das ich Deutschland wirklich toll fand, das ist aber schon ein paar Jahrzehnte her.
So eine dicke rosa Brille gibt es gar nicht damit ich mich hier noch wohlfühlen könnte!

Ich fange nur mal bei unseren Schulen an, die sind fast durch die Bank weg baufällig, meine Enkelinnen pinkeln fast in die Hose weil die Schultoiletten nicht aufsuchbar sind. Eine hat mir Fotos gezeigt, das kann man gar nicht glauben.
Das Essen ist so grottig das man kotzen könnte, ausserdem nur eine Person hinter der Theke also für die Kinder nur die Wahl, entweder Pause oder in der Schlange stehen um etwas zu Essen zu bekommen.
Wieso gibt es in den Schulen kein Trinkwasser, Milch und Kakao kostenlos und kein vernünftiges gesundes Essen für eine günstigen Preis? nein, im Gegenteil Milch kostet mehr als Cola.
Jede Betriebskantine bekommt das hin!
In der Klasse einer Enkelin ein ist Ausländeranteil von über 60%, davon spricht die hälfte kein deutsch, wie soll man da einen vernünftigen Unterricht hinkriegen?
Während der Pandemie, haben unsere Kinder mit Wolldecken bei geöffneten Fenstern gesessen und zwar bis zum Ende, unsere Politiker hatten natürlich sofort alles was gut und teuer war an Lüftungsanlagen.
Der Computerraum der hiesigen Schule hat vier, wirklich vier!! Computer und die sind mindestens 7-10 Jahre alt.

Ich könnte hier noch drei Seiten alleine von der Schule vollschreiben, wohlgemerkt, wir reden hier von einer der reichsten Industrienationen mit einem der höchsten Steuereinkommen weltweit!

Aber gut, es fühlen sich ja noch viele Wohl.

Ich will den Thread hier nicht kaputtmachen, daher bin ich jetzt raus, eigentlich gehört es ja auch nicht hier hin.
Wa wa wa!
 

civil engineer

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Ich fange nur mal bei unseren Schulen an, die sind fast durch die Bank weg baufällig, meine Enkelinnen pinkeln fast in die Hose weil die Schultoiletten nicht aufsuchbar sind. Eine hat mir Fotos gezeigt, das kann man gar nicht glauben.
Die waren in der Zeit, als du gearbeitet hast, dann renovierungsbedürftig. Hättest mehr Steuern bezahlen sollen, dann wäre Geld da gewesen für Renovierungen.

Das Essen ist so grottig das man kotzen könnte, ausserdem nur eine Person hinter der Theke also für die Kinder nur die Wahl, entweder Pause oder in der Schlange stehen um etwas zu Essen zu bekommen.Wieso gibt es in den Schulen kein Trinkwasser, Milch und Kakao kostenlos und kein vernünftiges gesundes Essen für eine günstigen Preis? nein, im Gegenteil Milch kostet mehr als Cola.
Ähm sorry. Warum soll ich als Steuerzahler für Getränke und Essen Deiner Enkel aufkommen? Sollen doch die Eltern oder Du dafür bezahlen.
Jede Betriebskantine bekommt das hin!
Vielleicht weil der Betrieb, der wirtschaftlich arbeiten muss, damit Mitarbeiter binden will?
 

Thom_S

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Irgendwie müssen doch die ganzen Leute auf den Kunsthandwerkermärkten auch ihre Bretter verkaufen dürfen.
Dürfen viele eh nicht. Wenn man, wie ich, oft auf Kunsthandwerksmärkte geht, sieht man gelegentlich mal Stände, die von netten Beamten geräumt werden.

Nach meinem Empfinden hätte ich einfach einen Schein als Kunsthandwerker und gut ist.
Kunsthandwerk ist immernoch Handwerk und daher ist der nächstliegende Meisterbrief notwendig.
In der Herstellung deines Produktes arbeitest du mit Formatkreissäge, Abrichte und Dickenhobel. Das sind Maschinen, welche zum Einen prädominant im Holzverarbeitendem Handwerk benutzt werden und zum Anderen du für deren benutzung eine Bescheinigung von der BG oder AUVA brauchst(je nach Land). Interessant wäre es, wenn du argumentierst, dass du nur Handwerkzeuge verwendest - Quasi also Schnitzer bist.
 

uli2003

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Das sind Maschinen, welche zum Einen prädominant im Holzverarbeitendem Handwerk benutzt werden und zum Anderen du für deren benutzung eine Bescheinigung von der BG oder AUVA brauchst(je nach Land).
Das sind Maschinen, welche im zulassungspflichtigen, sowie im zulassungsfreien Gewerbe vorkommen.
BG o.ä. stehen erst auf dem Plan, wenn man sich selbst als Einzelkämpfer versichern möchte, oder Angestellte versichern muss.


Wieso gibt es in den Schulen kein Trinkwasser, Milch und Kakao kostenlos und kein vernünftiges gesundes Essen für eine günstigen Preis?
In den Schulen, welche meine Kinder besuchen, gibt’s einen Essensbeitrag.
Davon gibt es Essen und Trinken in der Mensa zu erwerben.
Kostenlos nicht, das ist nicht (mehr) tragbar. Muss es auch nicht.
Der Unterricht ist ab der siebten Klasse nahezu rein digital mittels IPad, welches die Schüler selbst erwerben müssen (bzw. die Erziehungsberechtigten). Desktop-PCs nutzt kein Mensch mehr.
Die Planung läuft komplett über diverse Schulsoftware.
Ein ganz wichtiger Punkt ist auch, wer Träger der Schule ist. Kirchlich, privat, städtisch etc.
Man kann nicht alle über einen Kamm scheren. Aber das gehört nicht in diesen Thread.
 

Lorenzo

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sieht man gelegentlich mal Stände, die von netten Beamten geräumt werden.
Da kanns um alles mögliche gehen.
Schreiner/Tischler im Reisegewerbe angemeldet, und du kannst alle möglichen Holzerzeugnisse auf Märkten verkaufen (und nicht nur da). Vom Schneidbrett bis zum Möbelstück.

Dafür braucht es keinen Meisterbrief. Noch nicht mal einen Gesellenbrief. Und im Betrieb ohne BG-Mitgliedschaft hat die auch nix zu melden oder verlangen. Auch keine Bescheinigungen für die Maschinennutzung.

Bitte nicht irgendwas als Wissen vermitteln, was bestenfalls altes Hörensagen ist!
 

predatorklein

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Hallo

Vielleicht sollte das ein oder andere Forenmitglied mal das hier lesen :

https://www.ihk.de/rostock/servicem...mensfuehrung-im-handel/handwerk-reise-2649386

Bei uns im Raum ging es vor einiger Zeit um 2 Montageschreiner , die ein Reisegerwerbe angemeldet hatten .
Allerdings haben sie sich auch eine kleine Werkstatt gemietet und diese eingerichtet .
Und dort produziert .

Wurden scheinbar angezeigt , keine Ahnung von wem , ganz schnell kamen die HWK und das Gewerbeaufsichtsamt vorbei .
Die bekamen dann die Auflage , dass einer der beiden sich innerhalb der nächsten 2 Jahre zum Meister anmelden muss .
Fand ich eigentlich noch recht fair :emoji_thumbsup:

Blöderweise haben sie jetzt mit der Gewerbeaufsicht massive Probs , da ihre " kleine " Werkstatt von immerhin 140 m² gleich gegen mehrere Auflagen verstösst was den Brandschutz und den Werkstattlärm angeht .

Die denken jetzt darüber nach , sich bei einem Kollegen einzumieten .
Dürfte für 600 € im Monat inkl. der Maschinennutzung und der NK die beste Lösung sein :emoji_wink:

Gruß
 

Kerstenk

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Dürfen viele eh nicht. Wenn man, wie ich, oft auf Kunsthandwerksmärkte geht, sieht man gelegentlich mal Stände, die von netten Beamten geräumt werden.
Da wird es mit aller Wahrscheinlichkeit um Steuern gehen, also grob gesagt um Schwarzarbeit.

Kunsthandwerk ist immernoch Handwerk und daher ist der nächstliegende Meisterbrief notwendig.
In der Herstellung deines Produktes arbeitest du mit Formatkreissäge, Abrichte und Dickenhobel. Das sind Maschinen, welche zum Einen prädominant im Holzverarbeitendem Handwerk benutzt werden und zum Anderen du für deren benutzung eine Bescheinigung von der BG oder AUVA brauchst(je nach Land). Interessant wäre es, wenn du argumentierst, dass du nur Handwerkzeuge verwendest - Quasi also Schnitzer bist.
Ich arbeite nun seit über 30 Jahren als selbständiger Holzverarbeiter, mit allen Maschinen usw. habe keinen Meister und bin noch nie von irgendjemanden danach gefragt worden. Ich verkaufe meine Sachen durchaus auch an Krankenhäuser und Schulen, die einzigen, die was von mir wollen, ist das Finanzamt, die aber nur mein Geld :emoji_slight_smile:
Keine BG war je bei mir gewesen und wollte irgendwas sehen/wissen. Ich war viele Jahre Mieter bei einem Schreiner, der in der BG war, die waren ab und an bei ihm, haben gefragt, ob alle OK sei und haben einen neuen Schiebestock da gelassen. Aber für seine Maschinen oder Werkzeuge haben die kein Interesse gezeigt, oh nein nicht das das alles super war, da war Zeug bei, was ins Museum gehört (hat er nicht mehr genutzt) und hing offen für jeden sichtbar an der Wand.
Ein Freund von mir macht nebenher Schneidebretter und anderes, auch für den interessiert sich keiner....
 
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