Stemmeisenhärte

bernddasbrot

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Hallo, ich bin auf der Suche nach Stemmeisen und Stechbeiteln mit einer hohen Standzeit. Die Härteangabe der Anbieter erfolgt in HRC. Geht teilweise bis 60 HRC. Das
ist eigentlich schon die Härte von Stanzstempeln im Metallbau.
Ab welcher Härte wird es "ZU" hart?, ist also die Ausbruchsgefahr, alleine bei einem Ast im Wege, zu hoch.

Ich setze hier voraus, daß nicht nur gehärtet, sondern auch angelassen, vergütet oder sonst nach allen Künsten der Härterei gearbeitet wurde. Einzig und allein die Härte betreffend also.
 

PrimaNoctis

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Um ehrlich zu sein würde ich das nicht zu kompliziert machen. Die Markenhersteller werden alle keinen Schrott verkaufen. Manche sind ein wenig härter als andere und da würde ich an deiner Stelle zuschlagen. Mir wäre eher wichtig, dass das Heft nicht dick lackiert ist und dass die seitliche Fase fast bis zur Spiegelseite runtergezogen ist, aber das ist alles Geschmackssache.
 

IngoS

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Hallo,

Bei mir ist in 60 Jahren noch nie eine Stechbeitelschneide im Holz abgebrochen.
Die sehr harten japanischen Eisen mit Papierstahlschneide sind da deutlich empfindlicher. Darum werden sie mit größerem Keilwinkel angeschliffen.
Hat alles seine Vor- und Nachteile. Und die Schneide schnell mal abziehen ist ja ein Aufwand von Sekunden. Bin allerdings auch einer, der noch nie den Keilwinkel nachgemessen hat und weder Tormek noch Schleifführungen besitzt.

Gruß

Ingo
 

Friederich

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Ab welcher Härte wird es "ZU" hart?
Verlass dich einfach darauf, dass der Hersteller einen guten Kompromiss zwischen Härte und Zähigkeit gefunden hat.
Wenn dir eine Klinge zu spröde erscheint, also zu häufig Ausbrüche aufweist, dann einfach den Keilwinkel bei jedem Nachschärfen minimal vergrößern. Die Spanne reicht ja von ca 20-30°.
 

wasmachen

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Wenn hohe Standzeit willst, einfach etwas stumpferen Winkel schleifen....
Ist dann halt ned ganz so scharf. Will sich ja aber nicht jeder rasieren mit....
 

flüsterholz

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Aus eigener leidvoller Erfahrung kann ich nur bestätigen, dass japanische Eisen am Anfang etwas empfindlicher sind und gerne auch mal Ausbrüche bekommen. Nach einiger Recherche legt sich das aber wohl nach mehrmaligem Schärfen.
Bei Stemmeisen westlicher Bauart guter Hersteller hatte ich das noch nie. (Ich arbeite trotzdem am liebsten mit japanischen Eisen) Wenn man etwas zuviel Geld hat, der Stahl mit der höchsten Standzeit scheint wohl in diesem Bereich der PM-V 11 zu sein. Schärfen auf normalen Wassersteinen macht aber keinen Spaß. Mache das auf der Tormek, da funktioniert es gut.
Gruß Michael
 

bernddasbrot

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Aus eigener leidvoller Erfahrung kann ich nur bestätigen, dass japanische Eisen am Anfang etwas empfindlicher sind und gerne auch mal Ausbrüche bekommen. Nach einiger Recherche legt sich das aber wohl nach mehrmaligem Schärfen.
Bei Stemmeisen westlicher Bauart guter Hersteller hatte ich das noch nie. (Ich arbeite trotzdem am liebsten mit japanischen Eisen) Wenn man etwas zuviel Geld hat, der Stahl mit der höchsten Standzeit scheint wohl in diesem Bereich der PM-V 11 zu sein. Schärfen auf normalen Wassersteinen macht aber keinen Spaß. Mache das auf der Tormek, da funktioniert es gut.
Gruß Michael
Da verstehe ich den Zusammenhang zwischen mehrfachen Schleifen und dann keine Ausbrüche mehr nicht so richtig.
 

flüsterholz

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Falls meine Recherche richtig war, ich bin kein Metaller, liegt es wohl daran, dass erst die Fase angebracht wird und dann gehärtet. Japanischer Papierstahl wird dann wohl brüchig. Alles ohne Gewähr.
 

HolzandMore

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ein 20er MHG hab ich schon mal abgebrochen, also zu Hart ist auch nicht gut - oder man geht etwas sanfter mit dem Werkzeug um als ich.
Gruß Andi
 

Thom_S

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Dann wäre nach mehrmaligen Schärfen die Härte weg? Macht auch keinen Sinn. Irgendwie.
Ohne viel Erfahrung mit Japanischen Stemmeisen(seit der Berufschule keine mehr berührt / Die, die ich bekam, hatten alle 5mm eine Serrierung) zu haben.
Was, wenn die Stemmeisen nicht durchgehend gehärtet werden und dann nach mehrmaligem Schleifen der "weiche Kern" etwas herausschaut in der Mitte der Schneide und die Spannung nimmt?

Gut, zurück zum Anfangsthema. Ohne professionelle Ausrüstung mit Temperaturüberwachung, Anlassofen und so weiter vermute ich mal, dass du dir schwer tun wirst, eine theoretisch überlegene Legierung besser zu härten. Aber
-Wie schon erwähnt, ein anderer Winkel an der Schneide würde die Standzeit erhöhen können, dadurch ändern sich aber auch andere Parameter, wie sich das Werkzeug dann im Schnitt anfühlt.
-Breitere Stemmeisen helfen mit Standzeit, wenn es möglich ist, sie einzusetzen.
-Man könnte ja auch experimentieren mit HSS, HSS-CO, HSS-C oder Anderem. HW ist ja bekanntlich viel zu brüchig für Hammerschläge, wie sie ein Stemmeisen aushalten muss, wird aber gern ans Handschaber benutzt.
Bei HSS hat man halt das Problem, dass es insgesammt ohne gute Ausrüstung garnicht härtbar ist, man muss also Vorgehärtetes kaufen. Für HSS-CO kein Problem, bei HSS-C(was meiner Ansicht nach die Beste Standzeit haben sollte) vielleicht eher schon.
-Früher Schärfen = weniger anstrengendes Schärfen.
 

Micha83

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Habe ein chinesisches Breiteisen. Dort ist die HSS Schneide an den Grundkörper hart gelötet. Die Standzeit ist super, das schärfen aber eine Strafarbeit. Es kam neu, ohne fertigen Endschliff und ohne abgerichtete Spiegelseite.
Selbst mit dem groben Diamantstein hat das ewig gedauert. Jetzt benutze ich ab und an den Bandschleifer.
Zu hart ist auch nicht gut, weil dann das schärfen erschwert wird.
Grüße Micha
 

joh.t.

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Habe seit 34 Jahren Kirschen und für genau die einfachsten japanischen von dictum( auch schon solange). Würde heute Bahco oder was tschechisches Nehmen. Schärfen tue ich mit sonem grünen Schwedischen Gerät mit Wasser.
Am wichtigsten ist der Mann Die Frau dahinter.
 

SebastianThiel

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Einfach welche aus HSS nehmen. Das ist ein spezialisierter Stahl genau dafür.
Jahrzehntelang bewährt und ungeschlagen bisher.
Von Hartmetall bloß die Finger lassen. Falsche Anwendung dafür.
 

IngoS

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Einfach welche aus HSS nehmen. Das ist ein spezialisierter Stahl genau dafür.
Jahrzehntelang bewährt und ungeschlagen bisher.
Von Hartmetall bloß die Finger lassen. Falsche Anwendung dafür.

Hallo,

HSS heißt ja Hochleistungs Schnellschnittstahl. Durch Legierung mit Wolfram wird der Stahl warmfester. Die Schneide hällt höhere Temperaturen aus, als ein einfacher Werkzeugstahl, ohne dass die Schneide weich wird. Solche Temperaturen erreicht man beim Stechbeitel nie.

Gruß Ingo
 

SebastianThiel

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https://de.wikipedia.org/wiki/Schnellarbeitsstahl


Für mich perfekt geeignet.

Welcher Stahl ist besser und warum ?
Welchen kann man einfacher schärfen ?
Welcher ist länger scharf ?
Welcher ist günstiger ?
Welcher ist ähnlich bruchfest / zäh ?

Ja, das dieser Stahl so hohe Temperaturen vertragen kann, ist kein Vorteil bei Handwerkzeugen, das gestehe ich ein.

Warum benutzen alle Drechsler Werkzeuge aus HSS ? (Neben Ausnahmen, ja)
 

bernddasbrot

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HSS Stahl passt, werden ja auch Bohrer für die Stahlbearbeitung dafür hergestellt. Haben aber eben Härte von fast 65 HRC. Ich habe halt Bedenken, daß es eben ZU hart ist.
Und das ist immer noch meine Ausgangsfrage.

Wenn HSS halt Standart sein sollte, dann funktioniert es wahrscheinlich auch. Und wenn ihr gute Erfahrungen damit habt, reicht mir das dann auch an Antworten. Danke nochmals.
 
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