kleiner Kleiderschrank - diverse Fragen

Albe

ww-ahorn
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Hallo zusammen,

ich plane einen Kleiderschrank für mein neues Heim, aufgrund der Dachschräge (Kniestock + Dachschräge) an der Rückseite wird es wohl ein Eigenbau werden müssen.
Grob die Maße: 150cmx 60x 240cm (soll bis zum Rähm hochgehen)

Fragen dazu (wild durcheinander :emoji_slight_smile:)
  1. Material: Der Schrank soll weiß-matt werden, ich habe bisher nur Erfahrung mit Leimholzplatten. Was für Plattenware empfehlt ihr hier? Spanplatten mit Folie kenn ich zu mindestens vom Baumarkt, das scheint mir etwas zu kratzanfällig zu sein. MDF oder Multiplex mit Melaminharz? CPL? Wo seht ihr für einen Kleiderschrank einen vernünftigen Kompromiss aus Kosten und Qualität. Stärke 19mm?
  2. Umleimer: Musste ich mir bei Leimholz noch nie Gedanken machen, ich kenne bisher vom Baumarkt nur die billigen Bügelaufkleber mit vielleicht 0,5mm Stärke. Ich hätte hier gerne etwas dickeres, abgerundetes. Gibt es hier Produkte, die ich auch händisch verarbeiten kann?
  3. Montage: Ich bin 9 mal umgezogen in meinem Leben bis in endlich in meinem eigenen Haus stand, ich geh hier nur noch mit den Füßen voran raus :emoji_grin:. D.h. der Schrank muss nicht demontier bar sein. Sollte ich ihn dennoch mit diesen Möbelverbindern planen oder ist Flachdübeln hier sinnvoller?
  4. Fertigung: Ich würde die Platten mit der Tauchsäge schneiden, habe aber nur eine 1400er Schiene. Platztechnisch wäre eine zweite 1400er Schiene + Verbinder sinnvoll. Taugen die Verbinder von Festool oder tut man sich einen größeren Gefallen, wenn man sich die 3m Schiene von Youtool holt?
  5. Rückwand: ich habe hier an HDF Platten gedacht, 5mm. Befestigung durch eine 5mm Nut in den Wangen, Deckel und Boden. Passt das von der Denkweise?
  6. System 32mm / Schranktür Schablonen: Ich hab mal im Netz einen kleinen Shop gefunden gehabt, der hat solche Schablonen für kleines Geld aus Multiplex CNC gefräst, natürlich für den Heimwerkergebrauch. Hat einer noch einen Link oder eine Alternative?
  7. Türen: Es sollen ruhige, weiße Türen aus dem gleichen Material wie die Wangen werden. Seh ich jetzt keine Probleme - ihr? Evtl. wünscht sich die Dame des Hauses Spiegeltüren. Wenn ich mir einen älteren Schrank anschaue, dann ist das eine 19mm Platte mit passenden, maßgeschnittenen Spiegel geklebt. Sehe ich das zu einfach?
Vielen Dank euch allen!
 

xybit

ww-pappel
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3. Montage: Ich bin 9 mal umgezogen in meinem Leben bis in endlich in meinem eigenen Haus stand, ich geh hier nur noch mit den Füßen voran raus :emoji_grin:. D.h. der Schrank muss nicht demontier bar sein. Sollte ich ihn dennoch mit diesen Möbelverbindern planen oder ist Flachdübeln hier sinnvoller?
Kurz zu dem Punkt, wenn du bereit bist, noch mal ein wenig Geld in die Hand zu nehmen, bekommst du sowas hier:

https://www.amazon.de/gp/product/B0B1D9S6PJ/ref=ppx_yo_dt_b_asin_title_o08_s00?ie=UTF8

Damit kannst du den Schrank auch auf einfache Art demontierbar machen, würde dir ein wenig Flexibilität geben :emoji_slight_smile:
 

fahe

ww-robinie
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Material: Der Schrank soll weiß-matt werden, ich habe bisher nur Erfahrung mit Leimholzplatten. Was für Plattenware empfehlt ihr hier? Spanplatten mit Folie kenn ich zu mindestens vom Baumarkt, das scheint mir etwas zu kratzanfällig zu sein. MDF oder Multiplex mit Melaminharz? CPL? Wo seht ihr für einen Kleiderschrank einen vernünftigen Kompromiss aus Kosten und Qualität. Stärke 19mm?
Umleimer: Musste ich mir bei Leimholz noch nie Gedanken machen, ich kenne bisher vom Baumarkt nur die billigen Bügelaufkleber mit vielleicht 0,5mm Stärke. Ich hätte hier gerne etwas dickeres, abgerundetes. Gibt es hier Produkte, die ich auch händisch verarbeiten kann?
Du wirst ja einiges an Plattenmaterial brauchen.

Da würde ich die Tischlerei um die Ecke fragen, ob sie mir die Platten meiner Wahl bestellen... und auch gleich formatieren und bekanten. Teure Alternative: Platten online ebenso bestellen.

Selber zuschneiden, den Kram einmal zusätzlich transportieren zu müssen, um extern Kanten anfahren zu lassen, würde ich mir nicht antun.
Und selber bekanten mit Hausmittel erst recht nicht.

Und ja, 19 Millimeter. Weiß würde ich schon aus dem Grund nicht wählen, damit die holde Gattin jeden Morgen sieht: Nix Pax und Co., sondern liebevoll selbst gebaut. Aber, das ist natürlich subjektiver Geschmack. Es gibt mittlerweile so schöne Uni-Dekore, incl. supermatt.

Montage: Ich bin 9 mal umgezogen in meinem Leben bis in endlich in meinem eigenen Haus stand, ich geh hier nur noch mit den Füßen voran raus :emoji_grin:. D.h. der Schrank muss nicht demontier bar sein. Sollte ich ihn dennoch mit diesen Möbelverbindern planen oder ist Flachdübeln hier sinnvoller?
Dachschräge klingt nach Treppe. :emoji_wink: Zweieinhalb Meter lange Werkstücke lassen sich da schon bescheiden genug transportieren. Fertige Schrankkorpusse umso mehr.

Ich würde das Schränkchen wohl schon allein aus dem Grund demontierbar bauen. Evtl. würde ich sogar auf einzelne Schrankseiten verzichten und sozusagen "anreihen".

Fertigung: Ich würde die Platten mit der Tauchsäge schneiden, habe aber nur eine 1400er Schiene. Platztechnisch wäre eine zweite 1400er Schiene + Verbinder sinnvoll. Taugen die Verbinder von Festool oder tut man sich einen größeren Gefallen, wenn man sich die 3m Schiene von Youtool holt?
...falls Du die Platten nicht gleich fertig zugeschnitten und bekantet beziehen willst... und wenn Du - wie ich :emoji_wink: - den Platz hast, die doch etwas schwabbelige Youtool-Schiene dauerhaft aufzubewahren, würde ich der immer wieder den Vorzug vorm "Stückeln" geben

Rückwand: ich habe hier an HDF Platten gedacht, 5mm. Befestigung durch eine 5mm Nut in den Wangen, Deckel und Boden. Passt das von der Denkweise?
Ich würde fälzen und nageln oder schrauben... und zwar dünne Spanplatte.

System 32mm / Schranktür Schablonen: Ich hab mal im Netz einen kleinen Shop gefunden gehabt, der hat solche Schablonen für kleines Geld aus Multiplex CNC gefräst, natürlich für den Heimwerkergebrauch. Hat einer noch einen Link oder eine Alternative?
Wenn ich einen derartigen Schrank bauen würde, wüsste ich ungefähr, wie die künftige Aufteilung aussieht und würde auf komplette Lochreihen für die beweglichen Einlegeböden ganz verzichten.

Türen: Es sollen ruhige, weiße Türen aus dem gleichen Material wie die Wangen werden. Seh ich jetzt keine Probleme - ihr? Evtl. wünscht sich die Dame des Hauses Spiegeltüren. Wenn ich mir einen älteren Schrank anschaue, dann ist das eine 19mm Platte mit passenden, maßgeschnittenen Spiegel geklebt. Sehe ich das zu einfach?
Imho: Nein. Spiegelklebeband oder Spiegelsilikon.


Kurz zu dem Punkt, wenn du bereit bist, noch mal ein wenig Geld in die Hand zu nehmen, bekommst du sowas hier:
Ist das mehr als plumpe Werbung?
 

inselino

ww-robinie
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Ein sehr ambitioniertes Projekt.

1.+2. Ich würde überlegen, ob du dir die Platten auf Maß und mit Anleimern nicht von einer örtlichen Tischlerei herstellen lässt. Die Sägen vermutlich deutlich präziser und leimen besser, als du es mit Dingen aus dem Baumarkt kannst.
Gerade, wenn du bisher nur mit Leimholz gearbeitet hast. Von Ausbrüchen in der Platte die dei ganze Platte direkt unaansehnlich machen mal ganz zu schweigen.

3. Ich würde es immer reversibel bauen. Umzug ist ja nicht der einzige Grund. Vielleicht will man den Schrank nochmal verrücken, an eine andere Wand stellen, der Frau gefällt es nach 10 Jahren nicht mehr, es kommen neue Möbel und es passt nicht mehr etc.
Kein Grund einen guten Schrank kleinzutreten nur, weil man sich eine reversible Bauweise sparen wollte.

4. Bei den Kosten für das Projekt sind die Kosten der SChiene vermutlich zu vernachlässigen und demnach würde ich auch eine lange Schiene nehmen.

5. System32 ist relevant für Systemmöbel also wo du eine entsprechende Variation brauchst. Bei Individuelle geplanten Möbeln weißt du ja vielfach wo Dinge hinkommen bzw. brauchst auch kein 32mm Raster. Heiko Rech hat in seinem Video zum Holzwerken mit Lego glaube ich was gebaut, was dann einem 36mm Abstand entsprach. Tut dir aber ja nicht weh, nur für Kreuzplatten für die Türen bräuchtest du das exakte Maß. Da würde ich mir das Geld sparen.
 

IngoS

ww-robinie
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Wenn ich einen derartigen Schrank bauen würde, wüsste ich ungefähr, wie die künftige Aufteilung aussieht und würde auf komplette Lochreihen für die beweglichen Einlegeböden ganz verzichten.

Hallo,

den kann ich nur beipflichten. Lochreihen sind was für Industriemöbel. Bei Eigenbau kommt man mit ganz wenigen Auflagepunkten für die Böden aus.

Gruß

Ingo
 

xybit

ww-pappel
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Ist das mehr als plumpe Werbung?
"sowas hier" bedeutet so eine Art Schablone, mit der man auf einfache Art und Weise eine Exzenter Verbindung machen kann. Welche er nimmt, ist natürlich ihm überlassen :emoji_slight_smile:
Und das aus dem Grund, dass ich es immer reversibel bauen würde, schon alleine deswegen, falls die Kinder mal spielen und die Oberfläche beschädigen. Dann einfach austauschen und gut ist :emoji_slight_smile:
 

fahe

ww-robinie
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"sowas hier" bedeutet so eine Art Schablone, mit der man auf einfache Art und Weise eine Exzenter Verbindung machen kann. Welche er nimmt, ist natürlich ihm überlassen :emoji_slight_smile:
Ich weiß, was eine Dübellehre ist.

Der TE weiß das sicherlich auch, wenn er sich den Bau eines Schranks aus Plattenmaterial zutraut. Ansonsten schrieb er von Flachdübeln, wird also mithin wohl einen Wissenstand haben, bei dem ihm derartige Jeff-Bezos-Links zum Präzisionsmaterial chinesischer Provenienz wahrscheinlich weniger hilfreich sind.
 

xybit

ww-pappel
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Der TE weiß das sicherlich auch, wenn er sich den Bau eines Schranks aus Plattenmaterial zutraut. Ansonsten schrieb er von Flachdübeln, wird also mithin wohl einen Wissenstand haben, bei dem ihm derartige Jeff-Bezos-Links zum Präzisionsmaterial chinesischer Provenienz wahrscheinlich weniger hilfreich sind.
Bin ich völlig bei dir, und falls er es widererwartend doch nicht weiß, dann jetzt :emoji_slight_smile:
 
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Lochreihen sind was für Industriemöbel. Bei Eigenbau kommt man mit ganz wenigen Auflagepunkten für die Böden aus.
Hallo,
genauso sehe ich das auch, eine sorgfältige Planung vorausgesetzt.
Ich habe mir trotzdem angewöhnt, zusätzlich zu den geplanten Bodenträgerpunkten noch je einen höher und tiefer anzuordnen - nur zur Beruhigung und für den Fall der Fälle.
Ein solcher Fall ist aber noch nie eingetreten.
Gruß
 

Albe

ww-ahorn
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Vielen Dank euch allen schonmal, dann werde ich mal einen Schreiner hier im Ort anfragen
Aber welches Material würdet ihr hier empfehlen? Spanplatte, MDF, Multiplex (wahrscheinlich in der Reihenfolge der Kosten....)

Bzgl. Kanten - kann man diese ohne Maschine nicht aufbringen oder ist das nur extrem "fummelig"?
 
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