Vitrienentür verzieht sich nach bau

tombo89

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Hallo,

zu erstmal zu meiner Vorgeschichte. ich baue seid ca. einem Jahr diverse Kleinteile aus alten Skateboards (Bilderrahmen, Flaschenöffner etc.)
Hierdurch habe ich das Arbeiten mit Holz liebgewonnen und mir eine kleine Maschienenausrüstung zugelegt.
Mein wissen basiert hauptsächlich aus Lesem in Internet, oder youtube Videos.

Nun zu meinem Problem.
Ich habe angefangen mich auch mit dem Thema Massivholz zu beschäftigen und wollte hieraus etwas bauen. Habe nun bei jemand im Nachbarort Kammergetrocknete Bohlen angeboten bekommen und zugeschlagen. Einmal Esche und einmal Eiche.
Leider wusste ich vor dem Kauf nicht all zu viel auf was man achten sollte.

Ich wollte mir nun einen kleinen Schrank für meine Bohrer und Fräser, sowie Kleinteile als erstes Projekt bauen. Hierzu habe ich einen Korpus aus Esche und die Tür aus Eiche gebaut.
Während dem Bau gab es ein paar Schwierigkeiten, aber ich habe alles soweit hinbekommen das es gut aussieht und gut gepasst hat.
Ich habe nun die Türe ausgebaut und ca. eine Woche in der Werkstatt stehen gehabt. Während dieser Zeit habe ich die Innenteile für den Schrank angefertigt.

Nun habe ich die Türe wieder eingehängt und musste leider feststellen das sie überhaupt nicht mehr passt. Bilder hierzu hänge ich einmal an. Die türe ist komplett verzogen.

Nun stellt sich mir die Frage warum. Liegt es an dem Holz oder habe ich handwerklich etwas falsch gemacht.
Die Bretter stammen aus einer Bohle nahe beim Kern. Hier habe ich in der Mitte ein Stück herausgetrennt und nicht mitverarbeitet.
Danach die Bretter abgerichtet, dickengehobelt und zugeschnitten auf Gehrung.
In den Gehrungen habe ich kleine Flachdübel eingebracht.
Die Bohlen lagen vorher 2 Wochen in meiner Werkstat.

Nun dachte ich evtl. ist das Holz zu feucht. Hierzu habe ich im Internet eine Methode gefunden wo man das Holz wiegt und erwärmt und danach die Holzfeuchte ermitteln kann.
Leider habe ich nur eine Analoge Briefwaage zur Hand, hierbei Kahm eine Feuchte von ca. 15 % heraus.
Ich habe ein Holzfeuchte Messgerät (mit Metallspitzen, nicht das teuerste), dieses zeigt an der Türe, sowie an den Reststücken auch 14-15 % an.

Kann es hierdurch zu diesem Verzug gekommen sein? Nach dem was ich gelesen habe sollte die Feuchte ja ca. bei 9-10 % liegen.
Und wenn ja gibt es noch eine Möglichkeit die Türe zu retten? Und wie lange müsste ich die Bohlen nun noch ca. liegen lassen um sie dennoch verarbeiten zu können.

Ich hoffe Ihr könnt mir ein paar Tipps geben :emoji_slight_smile:

grüße Thomas
 

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teluke

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Das kann schlicht am Holz liegen auch ohne dass Du da was falsch gemacht hast.
 

IngoS

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Hallo,

ja, die Holzfeuchte war deutlich zu hoch. Die Teile grob zuschneiden und im Wohnzimmer wochenlang nachtrocknen lassen.

Gruß Ingo
 

Bauwas

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Wie hoch ist die relative Luftfeuchte in deiner Werkstatt?
Die Holzausgleichsfeuchte (also die Holzfeuchte, bei der das Holz nicht mehr maßgeblich arbeitet) hängt von der umgebenden rel. Luftfeuchte und der Temperatur ab.
Für die nächsten Projekte mach es so wie Ingo sagt.
Für diese Tür würde ich sagen: akzeptiere sie so, wie sie ist.
Hatte sie während der 2 Wochen in der Werkstatt denn windschiefenfrei gestanden? Vielleicht hat sie sich auch verzogen, weil sie etwas unglücklich nur an einer Ecke angelehnt war.
Du könntest sie noch mal über einige Zeit so lagern, dass du sie glatt hinlegst, nein, sogar etwas überdrückst. Also die zu weit herausstehende Ecke runterdrücken. Etwas mehr als eigentlich nötig. Manchmal hilfts ein bisschen. Sonst geht auch noch, die Tür auf der Bandseite ein bisschen heraus zu stellen, um das schlossseitig Verzogene so etwas abzumildern. Oder den Spalt ganz auf die Bandseite zu legen, falls man auf diese Seite eh nicht so sehr schaut.
 

brubu

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Hallo
Bild 2 zeigt den Schwund in der Breite. Die Länge des Holzes bleibt gleich und nur die Breite schwindet. Dadurch werden die Gehrungswinkel spitzer als 45°. Offenbar hält die Gehrung sehr gut sonst würde die aufreissen.
Du hast getrocknetes Holz gekauft, das ist so üblich aber getrocknet ab Handel oder Säger heisst nicht verarbeitungstrocken für Möbel.
Es gibt nur einen Rat, lässt das Holz gut in einem trockenen Raum, Zimmer, etc, nachtrocknen. Profis ohne eigenen Trockner haben auch Probleme ausser sie können ihr Holz sehr trocken einkaufen und lagern.
Gruss brubu
 

tombo89

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Hallo,

danke für die bisherigen Antworten.

Ich habe nun nochmal Leisten mit Übermaß aus der Bohle geschnitten. Diese habe ich jetzt auf leisten gestapelt und in den Serverraum gepackt.

Die Temperatur der Halle ist im Winter um die 18 °C und im Sommer können es auch schonmal 25-30°C werden. Zur luftfeuchte kann ich leider aktuell nichts sagen, das müsste ich mal messen.

Die Türe lag eigentlich flach auf der Werkbank. Vorerst werde ich die Türe so einbauen, will aber auf jedenfall noch eine neue bauen wenn das Holz noch etwas gelegen hat.

Ich habe nun nach dem aufsägen der Bohle das Messgerät nochmal an die frische Sägekante gedrückt (Mittig in der Bohle). Hier kahm ich auf Werte ziwschen 19-22%.

Ich werde mich mal bei gelegenheit nach einem anderen Händler umschauen und vergleichen.

Die Bohlen haben eine Stärke von ca. 30 mm und die geschnittenen leisten eine breite von ca. 70 mm. Gibt es hier erfahrungen wie lange ich diese liegen lasse bevor ich sie weiterverarbeite?
 

Friederich

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Kammergetrocknete Bohlen angeboten bekommen
Die bleiben halt nicht dauerhaft trocken...
Waren sie denn beim Kauf noch in Folie eingeschweißt?

Davon abgesehen, kann Holz auch drehwüchsig sein. Dagegen hilft auch Trocknen nichts. Die Drehung würde dann wohl nur weniger stark ausfallen
 

brubu

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Einfach laufend nachmessen, ev. an einem Abschnitt damit es in den guten Stücken keine Löcher gibt. Ohne Angaben zur Luftfeuchtigkeit weiss niemand ob das Holz überhaupt trocknet. Dazu braucht es ein Gefälle, das heisst die Luftfeuchtigkeit muss wesentlich tiefer sein als normal sonst dauert es ewig (und 3 Tage) oder wie es genau heisst.
Gruss brubu
 
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