Vorzeltboden für Kroatien am Meer

sDiemer

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Hallo zusammen,

erstmal ein kurzes Hallo an alle. Bin beim Suchen auf dieses tolle Forum gestoßen und hoffe, dass mir hier jemand mit seinen Erfahrungen weiterhelfen kann.

Bin gerade am Austüfteln von einem Vorzeltboden für meinen Wohnwagen in Kroatien und hätte daher ein paar Fachfragen an die Experten hier.

Kurz erstmal zu den "Facts":
Der Wohnwagen steht in Kroatien direkt am Meer, ca. 10m vom Strand entfernt. Der Boden ist ca. 10-15cm weicher Sand, danach kommt so ein komprimiertes "Sand-/Steingemisch", dass ziemlich steinhart ist. Danach wird es schnell steiniger und felsiger.
Der Vorzeltboden soll über den ganzen Wohnwagen gehen, die Maße werden ca. 10m Länge und 4m Breite. Momentan wird das Zelt im Winter wegen der Winterbora noch abgebaut, ab nächsten, spätestens übernächstem Jahr kommt dann über die Fläche ein 10m * 4m festes Standzelt mit Holzrahmen, was dann auch ganzjährig stehen bleibt. Bis dahin ist der Boden im Winter offen und wird nur mit einer Folie abgedeckt. Von April bis Oktober steht zum Großteil (8,50m * 3,50m) dann das jetzige Vorzelt darüber.
Da es auf einem Campingplatz ist, darf ich natürlich nicht viel verändern oder gar irgendetwas ausheben und mit Schotter/Split auffüllen. Ich muss also den Boden so wie er ist als Grundlage nehmen. Ebenso suche ich keine high-end, sondern eine zweckmäßige und verhältnismäßig preisgünstige Lösung, die 10-15 Jahr hält. Der Wohnwagen steht auf einer Insel ohne große Einkaufsmöglichkeiten Richtung Baumarkt. Ich muss also so gut wie alles hier besorgen und nach Kroatien transportieren. Auch das fließt natürlich in meine Überlegungen mit ein.

Folgendes habe ich mir als Laie mal ausgedacht. Bin aber eher Büromensch/Softwareentwickler - daher für alle Anregungen, Tipps und No-Gos sehr dankbar:

Beid er Unterkonstruktion habe ich lange überlegt, was ich nehmen soll. Das günstigste wären KDI-Kiefer/Fichte-Rahmenhölzer in 40x70. Da weiß ich aber nicht, ob das für die Bedingungen dort lange hält. Bin jetzt im Endeffekt bei einem Revo C-Aluprofil gelandet. Da sollte ich eigentlich lange daran Freude haben. Alternativ käme auch noch Douglasie oder ein anderes Hartholz in Frage, aber auch da weiß ich nicht, ob das Sinn macht, da es stellenweise auf dem Sand aufliegt. Ich will ja nicht zu hoch kommen. Es regnet im Sommer zwar selten (im Winter weiß ich nicht genau), aber wenn, dann ziemlich heftig für ein/zwei Stunden. Da steht schon mal alles kurz unter Wasser, was dann aber auch wieder schnell versickert. Aber entsprechende Feuchtigkeit wäre dann ja trotzdem vorhanden.
Das Ganze würde ich auf Stelzlager stellen. Die haben unten einen "Teller" von 20cm. Reicht das für den Sandboden aus oder sollte ich da so 30x30cm Betonplatten darunter legen? Besser wäre das sicherlich, aber ich müsste dann auch ca. 80 Platten da runter schaffen. Oder z.B. nur an den Ecken und z.B. jedes 2/3 Stelzenlagen mit einer Platte abstützen? Würden auch solche 10mm Gummipads in 30x30cm als Unterlage gehen? Die wären ja wesentlich leichter zu transportieren und würden die Last auch verteilen. Abstand zwischen den einzelnen Stelzlagen würde ich ca. 1m machen (bei Alu, da ja wie geschrieben ein großer Teil auch direkt auf dem Sand liegt). Querabstand wären so 65cm.
Die komplette Unterkonstruktion würde ich auf Unkrautfließ stellen.

Zwischen Unterkonstruktion und Belag würde ich auch Gummipads legen. Oder ist so ein Bitumenstreifen o.ä. besser geeignet. Oder benötige ich das bei einem eh geschlossenen Belag sowieso nicht?

Als Oberbelag würde ich kostengünstige OSB-Platten nehmen. Diese würde ich zum Schutz mit Bootslack streichen (unten einmal/oben zweimal). Ist das für 10-15 Jahre ausreichend oder gammeln die mir trotz Bootslack schneller weg als ich schauen kann? Ich würde 25mm Stärke nehmen - oder wäre es empfehlenswerter 2x12mm gegenläufig verlegt zu nehmen?
Was wären Alternativbeläge. Siebdruck wäre sicher das Beste, aber ist mir für den Urlaubszweck dann doch zu teuer? Rausspund in 28mm, am besten imprägniert, wäre vielleicht noch eine Alternative. Schaltafeln habe ich auch schon gelesen, aber die finde ich nur in 21mm und liegen preislich über den Rauspund-Brettern. Gibt es hier noch weitere sinnvolle Alternativen, falls mir von OSB total abgeraten wird (obwohl ich das hier bei einigen schon gesehen habe - was allerdings natürlich nix über die Haltbarkeit aussagt :emoji_slight_smile: )

Habe ich noch was Entscheidendes bei meinen Planungen vergessen?

Wir wollen schon sehr kurzfristig jetzt an Ostern runterfahren und mit dem Boden starten.

Vielen Dank für alle Tipps.
Steffen
 

Martin7

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Hallo,
ich würde eine Palette Pflastersteine und einige Säcke Zement mitnehmen.


oder man freut sich einfach über 10 cm weichen Sandboden

Gruß
Martin
 

sDiemer

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Hallo,
so schön der Sandboden zum laufen und genießen ist, so nachteilig ist dieser halt für alle Schränke, Tische, Stühle, Küchenzeile etc. was man im Vorzelt aufbaut. So haben wir es ja im Moment und da bleibt halt nix richtig stehn - und schon garnicht wie z.B. beim Kochen gerade. Da wir zu 95% im Vorzelt "leben" und den Wohnwagen eigentlich nur zum Schlafen nutzen und wir meist 2-3 Wochen, im Sommer dann 6 Wochen am Stück unten sind, ist uns ein stabiler Boden schon wichtig.

Liebe Grüße
Steffen
 

sDiemer

ww-pappel
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Hatte ich auch mal kurz überlegt. Ist mir aber ehrlich gesagt für den geplanten Verwendungszweck und die effektive Nutzungsdauer zu teuer...
 

magmog

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Guuden,

OSB ist zum Barfußlaufen so gut wie es Seeigel sind!
Gehe auf dem Festland zu einem Sägewerk, die haben das richtige für die Gegend.
Hobeldielen oder ein anderes gedicktetes Material von vor Ort wäre meis.
 

sDiemer

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Ich hätte schon geschliffenes OSB genommen. Das wird ja dann mit Bootslack gestrichen, was es ja glatt und "barfussgerecht" machen sollte. Dazu kommt ja dann noch ein normaler Vorzeltteppich drauf. Das sollte also barfuss in der Theorie denke ich dann schon gehen. Praktische Erfahrungen habe ich da leider auch keine.
Auf dem nahen Festland werde ich da nicht viel finden (Ist auf der Insel Rab). Da müsste ich wahrscheinlich nach Rijeka fahren. Das sind mit Fähre einfach ca. 2,5 Stunden. Da ich über Ostern das Ganze aufbauen will, haben die wahrscheinlich eh zu und für meinen Zeitplan wird es bisschen eng. Komme dann erst wieder Pfingsten runter. Da sind aber die Kids dabei und der Platz hat dann schon geöffnet und ist voll. Da ist dann etwas unpassend mit Bohren und Sägen.
Daher müsste ich wie gesagt alles hier schon einkaufen und dorthin transportieren.

Wie wäre es mit Rauspundbrettern (28mm imprägniert) als OSB-Alternative?
 

NiklasAG

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Der Platz ist dir für 10-15 Jahre sicher? Sand ist da, Wasser ist da...Armierungseisen mitnehmen, Betonsäcke, Botenplatte betonieren, nach 15 Jahren den Rückbau und die Wiederherstellung bezahlen.
Oder WPC. Bei 15 Jahren und Wind und Wetter ausgesetzt.
 

Martin45

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6-8cm dicke Platte betonieren ist nicht die dümmste Idee. Ich würde eher wenig Armierung nehmen, dann bekommt man es hinterher auch erträglich gut weg. 3m³ kannst du im 15. Jahr auch in jedem Urlaub je einen Hänger mit aufs Festland mitnehmen und dort entsorgen.
 

sDiemer

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Nein, das ist ein Campingplatz. Da darf ich überhaupt nichts betonieren oder sonst was in die Richtung. Eine Holzterrasse ohne Fundamente ist leider wirklich das Höchste, was da erlaubt ist. Ich darf da auch nix abgraben und auffüllen oder sonst was in der Richtung. Da möchte ich mich ehrlich gesagt auch daran halten, da ich sonst den Platz ganz los bin. Die machen keine neuen Dauerplätze mehr und so weit vorne direkt am Meer schon erst recht nix. Den habe ich nur bekommen, weil ich dem Vorgänger seinen alten Wohnwagen samt Platz abgekauft habe und der Wohnwagen dann ausgetauscht wurde.
Ob ich den wirklich 10 oder 15 Jahre behalten darf, dass weiß keiner. Da hat der Besitzer gewechselt und was denen in den nächsten Jahren einfällt, kann keiner sagen. Daher gehe ich in meinen Planungen einfach mal davon aus. Solange die Kinder noch mitgehen und Spaß am Wakeboardfahren haben, werden wir dort bleiben. Danach werden wir sehen, ob wir vielleicht auch selbst Lust auf was anderes haben.
Nur falls, sollte der Boden halt so lange halten...
 

sDiemer

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Hallo nochmals,
hat niemand ein paar Antworten auf meine Kernfragen? Hier gibt es doch bestimmt Experten, die sowas wissen. Ich weiß, dass es technisch wesentlich bessere Lösungen gibt, daher auch vielen Dank für die bisherigen Anregungen. Jedoch ist vieles davon wegen der gegebenen Umstände und Verordnungen auf dem Campingplatz so leider nicht möglich (und ich möchte wie gesagt den Platz nicht verlieren) und sowas wie WPC ist mir für so einen Boden als Urlaubszweck einfach zu teuer.

Daher nochmals meine wichtigsten Fragen:

- Muss ich bei den Stelzlagern auf dem Sand irgendetwas unterlegen. Falls ja, unter alle oder reicht da z.B. jedes zweite oder nur Eck-/Kreuzungspunkte? Müssen es dann die schweren Gehweg-Betonplatten sein oder würden es zur Lastverteilung auch diese Gummi-Granulatpads (300x300x10) tun. Da geht es mir hauptsächlich um den Transport.

- OSB scheint ja nun nicht die richtige Wahl zu sein, selbst mit Bootslack imprägniert. Wäre 28mm-Rauspund als günstiger Belag geeignet? Gleich imprägnierte kaufen oder selbst z.B. mit Bootslack streichen?

- Ist Douglasie als Unterkonstruktion auf Stelzen und Sand geeignet? Das könnte ich hier vom Sägewerk bekommen. Oder muss es ein Hartholz sein? Oder ginge sogar auch KDI-Fichte/Kiefer? Alu wird mir doch auch zu teuer und scheint sich ja auch mit Salzwasser/-luft nicht so zu vertragen.

Vielen Dank nochmals.

Steffen
 

pedder

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Komplett KDI hält ziemlich sicher 15 Jahre, aber das Entsorgen könnte problematisch sein.
 

depitter

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na ja, Seeluft ist halt sehr aggressiv, selbst V2A macht da nach einigen Jahren Probleme.
Der Meersand als Untergrund ist auch nicht ohne und Wind und Wetter kommen dann noch dazu.
Ich würde als Untergrund mindestens Gehwegplatten nehmen und das vom Rand her möglichst gegen Wind schützen.
Nach wie vor halte ich WPC hier für das Maß der Dinge, umsonst ist der Tod!
Wenn Dir das zu teuer ist, würde ich einmal die Häuser in der Nähe anschauen, was haben die an Holz verwendet? Vielleicht auch mal mit Nachbarn sprechen, vorzugsweise mit den älteren, diese haben ja meistens jahrelange Erfahrung mit den Bedingungen.
KDI wird wahrscheinlich auch halten, bei Seewasser/luft bin ich mir hier aber nicht sicher, ausserdem ist das ja strittig was die Ausdünstungen für die Gesundheit bedeuten angeht, da würde ich WPC allerdings auch nicht endgültig trauen.
Bei KDI kommt noch dazu, wenn Du hier das billigste nimmst sind Splitter ein Problem.

Billig und gut ist wie meistens, entweder oder.
 
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depitter

ww-buche
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ach übrigens,
wo ich gerade den Hinweis von NiklasAG lese, ich weiss nicht wo Du da in Kroatien bist, aber gebaut wird doch da auch, oder fällen die da alle Bäume und bauen Baumhäuser?
Also würde ich erst einmal schauen wo ich sowas kaufen kann.
Ach und beim verschrauben, von was auch immer, vorzugsweise V4A Schrauben nehmen und gut vorbohren.
Alles andere rottet Dir weg.
 
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sDiemer

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Nee, die bauen keine Baumhäuser. Und prinzipiell wird dort auch alles irgendwo zu besorgen sein. Viel davon aber wie gesagt auf dem Festland und dann muss man auch fragen und suchen, wo. Vieles wird auch erst bestellt/besorgt werden müssen. Und da habe ich dann ein Zeitproblem. Ich fahr am Donnerstag runter, um den Boden über Ostern aufzubauen. Da ist es mit Einkaufen, vor allem wenn ich suchen muss, dann nicht so prickelnd. Und ich muss am Dienstag auch schon wieder zurück. Wenn ich das nächste mal runterfahre, hat dann der Platz schon geöffnet. Da ist dann nix mehr mit Hämmern und Sägen...
 

sDiemer

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Vielen Dank für die ganzen Tipps und Ratschläge. Bin dadurch jetzt mit meinen Planungen auch schon etwas weiter und in einigen Dingen schon recht konkret. Wenn was dagegen spricht, bin ich für jeden Hinweis dankbar.
Werde als Unterkonstruktion einen Rahmen aus Kanthölzern 50x70 aus Douglasie machen. Diese werde ich in 60cm Abstand legen und auch alle 2m Querstreben einschrauben. Das ganze wird an den Ecken und in der Mitte mit ein paar Schraubfundamenten fest mit dem Untergrund fixiert, um jeder Bora gewachsen zu sein. Der Rest wird alle 60cm abgestützt - wenn der Untergrund hart ist auf Gummipads 30x30x10mm, wenn es eher sandig ist auf Gehwegplatten 30x30x4cm.
Als Belag habe ich bezahlbare Siebdruckplatten mit 20mm in den Maßen 2440x1220 gefunden. Diese werde ich vor dem Verlegen an den Kanten mit Epoxidharz versiegeln und eventuell nach dem Verlegen nochmals die Spalten/Schrauben versiegeln. Verschraubt wird alles mit Edelstahlschrauben/Winkeln. Ich denke (hoffe) mal, dass ich jetzt nichts vergessen habe und dass diese Konstruktion ohne größere Schäden und Nacharbeiten die nächsten 10-15 Jahre halten wird.
Bei einem bin ich mir aber noch unsicher - soll ich zwischen Unterkonstruktion und Siebdruckplatten ebenfalls so 6mm Gummipads legen oder ist dies nur bei Terrassendielen sinnvoll?

Wie gesagt nochmals vielen Dank an alle. Wenn ich es nicht vergesse und alles geklappt hat, werde ich dann mal ein Bild von dem fertigen Boden hier rein stellen.
 
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