Und es ist doch passiert

Pendejo

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Hallo allerseits!

Ich habe mich hier länger nicht mehr gemeldet. Hat damit zu tun, dass ich fleissig in der Werkstatt war um die Prototypen für eine Messe fertig zu bekommen.
Und letzten Freitag Abend um 22Uhr ist es dann passiert. Ich war am Endschliff bzw. am Kanten brechen mit Schleifpapier. Um an die engen Stellen zu kommen, wollte ich rasch von einer 5mm dünnen Pappelsperrholzplatte einen Streifen auf der Tischkreissäge abschneiden, damit ich diesen Streifen dann mit Schleifpapier bekleben konnte. Gesagt getan. TKS angeworfen, Platte an den Längsanschlag gelegt und etwa ein 2.5cm breites Stück abgesägt. Beim zürückziehen des Längsanschlags mit der Platte habe ich noch die Kante angeschaut welche doch ziemlich ausgefranst war aufgrund des groben Sägeblatts und dem Schnitt quer zur Faser. Jedenfalls den Schalter betätigt um die Maschine abzustellen. Dann wollte ich den schmalen Streifen rechts vom Sägeblatt packen. Es ist mir bis heute unklar, wie dabei mein Daumen an das Sägeblatt gekommen ist. Ich weiss nur noch, dass ich das Sägeblatt aufgrund der Sägeblattabdeckung nicht sehen konnte und der Streifen wie gesagt relativ dünn war. Eigentlich habe ich gedacht, dass mein Daumen knapp über die abgewandten Seite des Streifens zu liegen kam, hinunterdrückte um das Holz hervorzuziehen. Da ich aber keinen 3cm dicken Daumen habe, kann da was nicht stimmen. Fakt ist, es kamm nur noch ein überraschendes "oh" als ich was spürte. Kurz darauf waren meine beiden Hände blutrot. Glücklicherweise war die Freundin mit in der Werkstatt und hat mich schnell verpflegt. Denn bald spürte ich den Schwindel und die Schmerzen waren auch nicht ohne. Darauf ab ins Spital. Nähen konnte man nichts, da das Fleisch der Kuppe einfach komplett weg war, glücklicherweise war aber kein Knochen betroffen. Laut Ärztin soll das angeblich mit diesen sogenannten Folienpflastern gut "praktisch wie neu" verheilen. Letzten Dienstag dann den Verband ein erstes Mal gewechselt und nächsten Montag bereits wieder. Es scheint also doch noch einige Wochen zu gehen. In der Zwischenzeit habe ich schöne Schmerzen und kann ohne meine rechte Hand so ziemlich nix machen, obwohl ich noch soviel erledigen wollte.

Gründe für den Unfall? Wohl eine Verbindung von verschiedenen kleinen Sachen wie spät am Abend, müde, noch rasch etwas erledigen und dann ungewohnterweise am rechten Abschnitt interessiert sein beim Gebrauch des Längsanschlags. :/

Es ist also schon unglaublich was in einem solchen drehenden Sägeblatt für eine Wucht steckt, zumal ich die Maschine bereits abgestellt habe und nur das kleine (250mm Blatt) drauf hatte. Da denke ich ist die moderne Technik doch gut, wenn das Sägeblatt schneller zum Stillstand kommt als bei diesen älteren Maschinen. Aber schlussendlich ganz einfach menschliches Versagen. Glücklicherweise habe ich keine Alpträume vor meiner TKS. Aber ein gewisser Zweifel ob meiner Schreinertätigkeiten ist doch durchaus vorhanden. Denn eigentlich dachte ich bis anhin dass ich eher vorsichtig unterwegs bin und mir nichts ernsthaftes passieren sollte. Dieser Glaube ist nun aber ein wenig erschüttert. Wenn das passiert, könnte in Zukunft ja noch alles mögliche passieren? :/

Haben andere auch schon solche Erfahrungen gemacht? Wie seid ihr damit umgegangen?

Ich hoffe nun vorerst einfach mal auf eine gute Heilung meins Daumens...

Vielleicht ist das dem einen oder anderen ja wieder einmal einen Anstoss, auf sich und seine Finger Acht zu geben!

Achja - Bilder erspare ich euch jetzt - war aber doch erstaunt als ich bei der Rückkehr in meine Werkstatt Bluttropfen an der 1m entfernten Wand parallel zum Sägeblatt gefunden habe.
 

threedots

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na denn,

da hast Du aber echt Glück gehabt.Hätte wesentlich schlimmer kommen können.

Weiterhin gute Besserung
 

carsten

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Hallo

ich kann dich zumindest beruhigen das wächst tatsächlich wieder sauber nach ohne spuren zu hinterlassen; Zitat meines Doc's damals: Da ist der Mensch wie die Eidechse, das wächst wieder nach.
Das ganze als Lehrgeld verbuchen bzgl Respekt vor der Maschine und Vorsicht auch bei noch so einfachen Arbeiten.
Gute Besserung
 

elmgi

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Die wenigen aber gefährlichen Situationen habe ich eigentlich immer in Verbindung mit "mal eben noch schnell" erlebt, wenn meine Gedanken schon beim nächsten Schritt oder z.T. mit anderen Dingen beschäftigt waren.
Ich denke, dass man diese Situationen nie ganz ausschließen kann, eben weil man "Mensch" ist, mit all seinen Unzulänglichkeiten.
...und manchmal wird einem das sehr schmerzhaft vor Augen geführt.

Gute Genesung und weiterhin alles Gute!
 

Neige

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Mich hatte es beim Boden verlegen erwischt. Ein Durchzug hat die Türe zugeknallt und mich derart erschrocken, dass ich abgerutscht bin und meinen rechten Daumen fast durchtrennt hat. Die Handchirurgen haben das wieder super hinbekommen, dass man es heute fast nicht sieht. Der behandelnde Chirurg meinte nur, glatte Schnitte sind die besten und gut zu behandeln......na er muss es ja wissen, in gewisser Weise ist er ja auch Handwerker. :emoji_slight_smile: Einzig den Daumen ganz heben geht nicht mehr, da die Strecksehne komplett durchtrennt ist.

Auch von mir gute Besserung.
 

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Hallo,

erstmal gute Besserung und das es bei einem Missgeschick bleibt....

Ichh hatte in der zweiten Woche meiner Ausbildung direkt meinen einzigen "richtigen" Arbeitsunfall. Geschehen ist das ganze an einer alten Elu Kappsäge, man drückt oben den Griff runter und die Sägeblattabdeckung fährt weg. Lässt man den Griff los wird die Abdeckung durch eine Feder wieder in Position gebracht, wenn die Feder bricht bleibt das Sägeblatt eine Kleinigkeit offen. Das ist bei mit während des arbeitens passiert. Ich bin dann mit dem Pullover ins Sägeblatt und das Sägeblatt dann ans Handgelenk. Waren dann 17 Stiche und eine Menge Glück, ich habe weder Knochen noch Sehnen erwischt. Von den Sehnen konnte ich aber 2 sehen!!
Das war natürlich auch menschliches versagen, wäre aber bei einer Säge ohne Schutz so sicher nicht passiert. Damit will ich aber nur sagen man sollte immer arbeiten als wären kein Schutzeinrichtungen vorhanden....

Habe damals auch überlegt das alles sein zu lassen, wurde mir auch von vielen geraten! Nur mein Chef sagte ich solle mal ruhig weitermachen, das würde mir bestimmt nicht nochmal passieren---- ich hoffe er behält Recht!!!!

Ich war Vier Wochen Krank und dann gings weiter, gleich mit der alten und reparierten Elu....

Gruss
Ben
 

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WoodenCarpenter

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Zuallererst: Gute Besserung!!!

Mir persönlich ist zum Glück noch nichts in der Art passiert. Aber ich war schon zweimal dabei als sowas in der Art passiert ist.

Das erste Mal war in der Lehrzeit, mein Lehrmeister (einer von den dreien) hat ein Eichenbrett auf Breite geschnitten, wir hatten einen Treppenauftrag. Und dann schiebt er das Brett aus dem Längsanschlag und kommt beim durchschieben mit dem Daumen zwischen Spaltkeil und aufsteigenden Zahnkranz.

An dem Daumen fehlte sowieso schon ein Stück bis kurz vor der Fingernagelwurzel, als er wieder aus dem Krankenhaus kam fiel der Spruch: Der Doc sagt, das Nägel schneiden kann ich mir an dem Daumen in Zukunft ganz sparen. Wenigstens bleibe ich jetzt mit dem Restchen nicht mehr im Pulli hängen....

Das zweite Mal war ein Kollege ebenfalls beim besäumen, allerdings von Schalungsplatten (den schwarz/braunen). Er hat ein schmales Streifchen (ca. 5 - 6 cm) mit den Fingern durchgeschoben und kam mit dem Daumen ans Blatt. Die Blutspritzer waren auch noch so 2 m weiter an den gelben Schaltafeln zu sehen. War aber so wie bei Dir, wuchs wieder nach. Allerdings ist der Daumen ständig kalt...
 

Günni´s Welt

ww-kastanie
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Hallo Pendejo,

ich sage auch: Gute Besserung.

Ja so ist das wenn man(n) mal eben noch schnell was erledigen will.
Letztes Jahr habe ich mit einem 12 mm Stechbeitel an einem Drechselobjekt gearbeitet.
Vor dem Aushöhlen eines Hohlgefäßes habe ich die Wandung mit einer Schwalbe stabilisiert. Eigentlich wollt ich Feierabend machen aber ich dachte: Räum doch noch mal schnell auf. Ja Sch... Ich wollte gleichzeitig den Stechbeitel und den Klüpfel nehmen. Mit dem Klüpfel bin ich an den Beitel gekommen. Der hat sich um 180° gedreht als ich ihn greifen wollte und habe voll reingepackt. Naja, was soll ich sagen?:rolleyes: Glatter Durchschuß. Am Handballen rein und an der Handkante wieder raus.:eek:
...und ich war alleine in der Werkstatt. Bin dann noch nach Hause gefahren und meine Frau hat mich in die Ambulanz der Klinik gebracht. Glück gehabt. Keine Sehne und kein Nerv getroffen. Das einzige was weh getan hat, waren die Stiche beim Nähen ohne Betäubung. Alles ist gut gegangen und ist gut verheilt.
Ich sag ja immer: Es gibt nichts über ein sauscharfes Werkzeug.
 

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Komihaxu

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Der behandelnde Chirurg meinte nur, glatte Schnitte sind die besten und gut zu behandeln....
Drum wie Werkzeuge immer schön scharf halten! :emoji_slight_smile:

Mich hat es beim Holzwerkeln noch nicht erwischt. Aber mit der Flex beim Steine schneiden. Flex in der Linken, Stecker in der Rechten.
Nicht gemerkt, dass der Schalter auf "EIN" geschaltet war. Beim Einstecken in die Steckdosenleiste hat sich die Flex durch das Anlaufmoment gedreht und sich ein paar Millimeter in meinem Bein verewigt.
Seither kauf ich keine Neugeräte ohne Wiederanlaufschutz mehr.
 

Nikem

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Ich wünsch Dir gute Besserung für Deinen Daumen. Nun weiss, ich das mein Respekt vor der Maschine eine gute Sache ist.
 

waulmurf

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Auch ich wünsche dir gute Besserung und wenig Schmerzen.
Derzeit bin ich nach einem Sportunfall auch zu Hause und denke an dich.

Gruß
waulmurf
 

HeikoB

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Na dann wünsche ich Dir gute Besserung! Das ganze zeigt mal wieder das alles was passieren auch irgendwann passieren wird.

Gruß Heiko
 

nof

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Ohh dir eine Gute Besserung.

Das mit dem Stechbeitel kommt mir bekannt vor, nur dass es bei mit runtergefallen ist. Ich es aus Reflex mit dem Fuß auffangen wollte und es mit dem Spann mit Wucht unter die Werkbank getreten hab. Der blöde Beitel kam unten aus dem Schuh wieder raus und steckte so blöde im Trittschutz vom Schuh drin, dass ich ihn nicht mehr raus Bekommen hab. Aber so gut durch die Mittelfußkochen durch, dass der Arzt nurnoch meine " Das Glück ist mit den dummen, wenn ich etwas durch den Fuß stechen, geht mehr kaputt"
Der Beitel mußte leider zersäge werden genauso wie der Schuh.
 

Frank73

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Hallo,
erstmal gute Besserung von mir.
Die Schmerzen werden bald nachlassen.:emoji_grin:
Ist zwar jetzt nicht so schön für Dich, aber wenns den Knochen nicht erwischt hat wächst das echt wieder super zu. Das Gefühl leidet zwar am Anfang etwas aber das wird auch wieder, dauert nur so seine Zeit.
Und ja, ich weiß wovon ich rede. Leider, ich hatte nur nicht so viel Glück.:eek:
Dafür hat sich das mit dem Nagel schneiden auch erledigt.:emoji_stuck_out_tongue:
 

Xaya

ww-pappel
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Auch von mir gute Besserung. Bin momentan im gleichen Boot. Habe mir von meiner kleinen Abrichte (Metabo HC260) den linken Zeigefinger anknappern lassen. Extrem Glück gehabt, da es laut Arzt sogar wieder wird. Nagel und Nagelbett muss erstmal nachwachsen.
Was hab ich getan: Erstmal mein Bauchgefühl abgeschaltet, Logikzentrum deaktiviert, Erfahrungen vom Maschinenlehrgang verdrängt, alle Schutzvorrichtungen entfernt und dämmriges Licht geschaffen und dann wissentlich ein viel zu kurzes Stück Holz über die Abrichte geschoben, ging 6 von 7x sogar gut. Dann Verkantung des Brettchens und schon wars geschehen. Sehe es als Lehrgeld, dass mir schlimmeres hoffentlich erspart bleiben wird. Das Foto der gerade genähten Hand ist jedenfalls gut sichtbar in meiner Werkstatt aufgehängt.
 
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