Ein paar Fragen zu dem neuen Frästisch von Guido Henn

Kramer

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Habe jetzt die aktuelle Holzwerken mit der ersten Bauanleitung für die Tischplatte und den Anschlag hier. Queranschlag und Feineinstellung werden in dieser ersten Anleitung nicht beschrieben. Insgesamt ist die Anleitung relativ ausführlich und gut bebildert.

Einige Ungereimtheiten gibt es in der Materialliste. Die Stärke der HPL-Platten ist nicht angegeben, die Stärken der beiden Bretter für den Fräsanschlag stimmen nicht. Die korrekten Maße kann man sich aber, anhand der anderen Teile und der Beschreibung, zusammenreimen.

Ich hätte mir mehr Bezugsquellen gewünscht. z.B. für die HPL Platten. Mit dem Werkstoff hatte ich bis jetzt noch gar nichts zu tun. Ist HPL eigentlich gleich HPL, oder gibt es da Unterschiede auf die man achten sollte?

Bei der Verklebung der HPL-Platten, habe ich ein paar (vielleicht unbegründete) Bedenken: Wenn man den Kleber nicht 100%ig gleichmäßig verteilt, muß man dann mit einer ungleichmäßigen Oberfläche rechnen, oder verteilt sich der Kleber noch etwas beim Andrücken? Habe zwar schon großflächig verklebt, aber dabei kam es nicht so sehr auf die Planheit an, wie bei dem Frästisch.

Für die Ausfräsung der Alu-Befestigungsplatte brauche ich (ich verwende nicht die Platte aus der Bauanleitung) einen Bündigfräser mit 19mm Durchmesser und Kugellager auf der Schaftseite. Bei Sauter kostet der Fräser mit 8mm Schaft über 50 EUR (mit Versand). Bei feinewerkzeuge habe ich gar keinen gefunden. Weiß jemand, wo es so einen Fräser, in guter Qualität, vielleicht günstiger gibt?
 

wintamute

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Hallo Kramer,

Beim Thema HPL habe ich auch eine Weile gerätselt. Meine letzendliche Erkenntnis: es handelt sich um eine "Schichstoffplatte". Die hat üblicherweise eine Stärke von 0,8mm und gibts sogar bei OBI. Ich habe eine bei Holzland bestellt, da sie dort günstiger war (45 Euro für Platte 130x210). Das ist ein HPL Laminat, aber mit der Bezeichnung konnte fast keiner was anfangen. Wird wohl üblicherweise für Küchenfronten und dergleichen verwendet.

Was die Maße in dem Artikel angeht, diese Ungereimtheiten sind mir auch aufgefallen. Mit dem Laminat kommt man zwar nicht auf die angegebene Gesamtstärke, aber mir war das letztendlich egal.

Geklebt habe ich bisher nur die Fräsanschläge mit Pattex mit Pinsel aufgetragen, war auch nicht 100% gleichmäßig, hat aber gut geklappt.

Gruß,
Andi
 

rogsch

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Zur Stärke des HPL-Laminats: Es wird angegeben, dass zwei 18 mm Multiplexplatten verleimt wurden und die fertig beschichtete Frästischplatte 42 mm dick ist.
Das heißt, dass ein Laminatteil 3 mm dick ist.

Es gibt auch HPL, die eine Extraschicht auf der Unterseite haben, die man ganz normal mit Leim bestreichen und verleimen kann. Solche suche ich zum Beispiel. Habe solche im Frühjahr bei meinem Praktikumsbetrieb gesehen und verarbeitet.
 

Shriner

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HPL kann man selbstverständlich mit Weißleim applizieren.
Das dürfte sogar die gebräuchlichste Methode sein.
 

wintamute

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Hallo rogsch,

Naja, das dünne Laminat war das einzige was für Normalmenschen auftreibbar war. Daß damit die Platte etwas dünner ist als im Artikel beschrieben stört mich nicht, die "ursprüngliche" Version hatte ja auch nur 30mm.
Aber falls du eine Bezugsquelle findest, sag Bescheid :emoji_slight_smile:
 

wintamute

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HPL kann man selbstverständlich mit Weißleim applizieren.
Das dürfte sogar die gebräuchlichste Methode sein.

Klar, allerdings sollte man dann am besten eine Furnierpresse zur Verfügung haben. Mit Pattex reicht einmal kurz fest anpressen (ich habe dafür eine Walze verwendet). Ging wunderbar.
 

dausien

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Ich habe bisher auch nur HPL Material mit 0,8mm Stärke gesehen, wäre daher an einer Bezugsquelle ebenfalls interessiert.
Die Plattenstärke des Fräsanschlags lassen sich aus der Zeichnung und der Stückliste rekonstruieren und sind 18mm bzw. 24mm (statt wie abgedruckt 4mm und 8mm).
 

holzpaul

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@ Kramer
Für die Ausfräsung der Alu-Befestigungsplatte brauche ich (ich verwende nicht die Platte aus der Bauanleitung) einen Bündigfräser mit 19mm Durchmesser und Kugellager auf der Schaftseite. Bei Sauter kostet der Fräser mit 8mm Schaft über 50 EUR (mit Versand). Bei feinewerkzeuge habe ich gar keinen gefunden. Weiß jemand, wo es so einen Fräser, in guter Qualität, vielleicht günstiger gibt?
Also ich habe es einmal so gemacht. Habe mit einem stirnschneidenden Nutfräser ca 20mm Durchmesser den Falz mithilfe eines Kopierringes und eines selbsthergestellten Fräsrahmens gefräst. Tiefe = Stärke Fräsplatte + 2/10 mehr. Danach an der inneren Kante der Fräsung mit einer Stichsäge freihand ausgesägt. (Schnitt wird von Fräsplatte verdeckt) Damit die Fräse nicht abkippen kann, einfach ein Klötzchen als Kippschutz in Stärke des Fräsrahmens unter OF-Platte anbringen. Voilà
Gruß Holzpaul
 

Kramer

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@rogsch: Sag mal bitte bescheid, falls du Platten mit dieser speziellen Unterseite finden solltest. Verleimen ist mir irgendwie sympathischer, als Kleben. Hattet ihr die Platten in dem Praktikumsbetrieb mit Zwingen und Zulagen verleimt, oder mit einer Presse?

Habe vorhin den Tipp bekommen, daß es bei Bauhaus HPL-Platten in verschiedenen Stärken, für knapp 60 EUR pro qm geben soll. Werde morgen mal danach schauen.

@wintamute: 0.8 mm ist aber arg dünn. Wenn die Platte zum Schluß 4 mm dünner ist, würde mich das zwar auch nicht stören, aber je dünner die Laminatschicht ist, um so schwieriger schätze ich das mit dem planen Verkleben ein.

@Holzpaul: Danke, für die Beschreibung, hatte auch schon dran gedacht, das mit einem Kopierring zu machen. So könnte ich auf jeden Fall schon mal 50 EUR sparen.

Leider sind die Incra-Befestigungsplatten bei D. Schmidt jetzt auch ausverkauft :emoji_frowning2: Die haben nur noch vorgebohrte Platten für eher exotische Oberfräsen und für ein paar DeWalts. Somit gibt es bei den beiden einzigen Händlern, die sowas in Deutschland verkaufen, keine Aluplatten mehr ohne Vorbohrung...Echt traurig. Ich wünschte mir wirklich es gäbe in dem Bereich mehr Konkurrenz.
 

Guido

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Maße und HPL

Hallo zusammen,

leider haben sich in den Artikel beim Layout einige erhebliche und für mich auch sehr ärgerliche Fehler eingeschlichen, die ich allerdings nicht zu verantworten habe.

Hier nun die Richtigstellung (wird auch in der nächsten Ausgabe von HolzWerken noch mal genau erklärt):

1. HPL Laminat ist eine dünne (bis ca. 1 mm) Schichtstoffplatte oft auch unter dem Markennamen Resopal bekannt. Als HPL werden allerdings auch dickere Platten bis ca. 12 mm bezeichnet. Im Verlauf des Artikels wurde gar in der Zwischenüberschrift aus HPL sogar noch HDF gemacht, was natürlich etwas völlig anderes ist und für besondere Verwirrung sorgte. Jeder gute Holzfachhändler kann mit diesen Begriffen etwas anfangen und auch den HPL-Schichtstoff besorgen oder er hat ihn in Standard-Weiß sogar an Lager.

2. Leider wurde mein Text auch um eine Textpassage bzgl. der Platten-Gesamtdicke ergänzt. Richtig ist: 2 x 18 mm MPX = 36 mm dann noch plus 2 x HPL (2 mm) = ca. 38 mm Gesamtdicke der Tischplatte, das kommt natürlich immer auf die tatsächliche Stärke des HPL Schichtstoffs an, deshalb gab es in meinem Text auch keinen Hinweis auf die Gesamtdicke.

3. HPL kann man mit Kontaktkleber oder wie schon beschrieben auch ganz hervorragend mit Weißleim aufkleben. Bei Leim braucht man aber eine Presse oder vollflächige Platten und Zulagen, um ausreichend Druck auszuüben. Kontaktkleber vor allem dünn und gleichmäßig auf beide zu verklebende Teile auftragen.

4. Die Materialliste hat leider auch einige Fehler, die beim Kopieren meiner richtigen Materialliste passiert sein müssen. Ganz unten findet ihr daher die richtige Materialliste.

Ihr könnt mir glauben, dass ich mich über diese Fehler am allermeisten ärgere (obwohl ich nicht dafür verantwortlich bin!). Aber auch in der Redaktion ist man richtig geknickt, dass so etwas passieren konnte. Leider ist der Redaktionsalltag immer recht hektisch, wenn so langsam der Veröffentlihcnungstermin näher rückt. Trotzdem sollte und darf so etwas natürlich nicht vorkommen.

Bitte entschuldigt die Fehler und falls noch Fragen sind, werde ich gerne versuchen alle zu beantworten.

Ansonsten wünsche ich allen viel Erfolg beim Frästischbau!

Herzlichst

Guido Henn


Materialliste Frästischaufbau:

Pos. Anz. Bezeichnung Maße (mm) Material
1. 2 Tischplatte (Kern) 1050 x 610 18 mm Birke-Multiplex
2. 2 Tischplatte (Deck) 1050 x 610 HPL-Laminat-weiß/glatt
3. 4 Anschlagbacken 565 x 150 18 mm Birke-Multiplex
4. 4 Anschlagbacken 565 x 150 HPL-Laminat-weiß/glatt
5. 1 Fräsanschlag 1120x 140 18 mm Birke-Multiplex
6. 1 Fräsanschlag 1120 x 100 24 mm Birke-Multiplex
7. 4 Winkelstütze 116 x 100 18 mm Birke-Multiplex
8. 1 Absaugabdeckung 82 x 100 18 mm Birke-Multiplex

Schrauben-Muttern-Beschläge:
1 Befestigungsplatte für die Oberfräse; 12 Sechskantschrauben M 8 x 40 mit Scheibe + Flügelmutter; 6 Sechskantschrauben M 8 x 30 mit Scheibe + Flügelmutter (alternativ zur Flügelm.: Sterngriffe); 2 T-Nut-Schienen 610 lang; 2 T-Nut-Schienen 565 lang, 2 T-Nut-Schienen 527 lang, 1 Scharnier 60 mm breit. Für den Queranschlag: 1 U-Profil Aluminium 19,5 x 10 mm x 400 mm lang; 2 Schlossschrauben M6 x 35 mit Scheibe und Flügelmutter

Sonstiges: Flachdübel Gr. 20, Holzleim, Spanplattenschrauben. Wichtig! Sicherheitsschalter mit Nullspannungsschutz

PS: den Sicherheitsschalter (sogar mit 3KW) gibt es sehr günstig bei Westfalia hier der Link: Sicherheitsschalter bei Westfalia Versand Deutschland
 

Dampfnase

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Danke für die Berichtigung.
Stand auch schon da und hab doof geschaut.

Habs mir ausgedruckt und mit ins Heft gemacht.
 

Kramer

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@Guido:Ich glaube, die Fehler in dem Artikel sind für dich als Autor ärgerlicher, als für den Leser. Ich kann gut nachvollziehen, daß dich das wurmt, nachdem du so viel Arbeit investiert hast und sich dann Fehler einschleichen, für die du teilweise selber nicht mal verantwortlich bist. Als Leser überwiegt da eher der Gesamteindruck des Artikels. Und der ist ja, trotz der paar Formfehler, hervorragend.


PS: den Sicherheitsschalter (sogar mit 3KW) gibt es sehr günstig bei Westfalia hier der Link: Sicherheitsschalter bei Westfalia Versand Deutschland
Den Hinweis finde ich sehr wichtig. Ich hatte mal bei der Firma nachgefragt, die du als Bezugsquelle angegeben hast. Dort kostet der Schalter ca. 116 EUR inkl. Versand und wird für jede Bestellung extra hergestellt. Dadurch ergibt sich eine Lieferzeit von 4 Wochen. Das wird natürlich eine ganz andere Qualität sein, als der Schalter von Westfalia, treibt aber die Kosten für den Tisch auch weiter in die Höhe.
 

gordont

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2. Leider wurde mein Text auch um eine Textpassage bzgl. der Platten-Gesamtdicke ergänzt. [...]
Ihr könnt mir glauben, dass ich mich über diese Fehler am allermeisten ärgere (obwohl ich nicht dafür verantwortlich bin!). Aber auch in der Redaktion ist man richtig geknickt, dass so etwas passieren konnte. Leider ist der Redaktionsalltag immer recht hektisch, wenn so langsam der Veröffentlihcnungstermin näher rückt. Trotzdem sollte und darf so etwas natürlich nicht vorkommen.

Hallo Guido,

was sich der Verlag da geleistet hat, ist aber wirklich ein Unding und sehr unprofessionell - vor allem wenn der Artikel mit Deinem Namen erscheint und Dein Name durch solche Fehler leidet.

Ich schreibe öfter Artikel für Fachzeitschriften, da muss jede Änderung durch den Lektor von mir genehmigt werden und am Schluss gibt es ein fertig gesetztes PDF zur Kontrolle. Das klappt sogar bei Zeitschriften die wöchentlich erscheinen, auch wenn es manchmal anstrengend und hektisch ist.

Beste Grüße
Gordon
 

holzpaul

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Mothern im Elsass
@ Kramer
Leider sind die Incra-Befestigungsplatten bei D. Schmidt jetzt auch ausverkauft :emoji_frowning2: Die haben nur noch vorgebohrte Platten für eher exotische Oberfräsen und für ein paar DeWalts. Somit gibt es bei den beiden einzigen Händlern, die sowas in Deutschland verkaufen, keine Aluplatten mehr ohne Vorbohrung...Echt traurig. Ich wünschte mir wirklich es gäbe in dem Bereich mehr Konkurrenz.
Das gleiche Problem hatte ich auch einmal, daraufhin hat mir ein Bekannter aus der Metallbranche eine angefertigt. Alternativ könntest du mal über den Teich schauen bei Rockler und Co. Incra kommt von dort und dürfte ein paar Euro günstiger sein. Habe mir schon öfters von dort etwas schicken lassen - hat immer gut gefunzt.
Habe mal bei Rockler geschaut:

Standard Blank Plate (#24883), with 3-1/4'' Plate Opening:
Blank plate option for drilling custom mounting holes for standard size routers.

Large Blank Plate (#24892), with 3-11/16'' Plate Opening:
Blank plate option for drilling custom mounting holes for larger routers.

kosten jeweils 60 Dollar + Versand

Hier ist der LinkRockler Router Table Plates - Rockler Woodworking Tools


Gruß Holzpaul
 

Kramer

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@holzpaul: Vielen Dank für den Link. Habe leider keine Kreditkarte und will deswegen auch nicht extra eine anschaffen. Leider akzeptieren die Amerikaner ja keine Banküberweisung. Deswegen habe ich es bisher immer vemieden bei Shops aus USA zu bestellen. Muß das jetzt aber noch mal überdenken. Zu den Kosten kommen dann noch 19% Einfuhrsteuer und Zollgebühren, oder? Wie lange dauert so eine Lieferung aus USA ungefähr?

Hatte vorhin schon mal bei Incra direkt angefragt, denn eigentlich würde ich schon am liebsten eine Incra Platte haben. Die von Rockler wären aber auch eine Alternative.

Ganz interessant finde ich auch diesen Shop: Router Table Mounting Plate - Aluminum Da gibt es sogar, wie bei Rockler auch, eine vorgefertigte Frässchablone für die Platte. Diese amerikanischen Shops kommen mir immer vor, wie das reinste Schlaraffenland für Holzwerker. Verstehe nicht, daß wir hier in dem Bereich so dermaßen unterentwickelt sind.

@rogsch: Alles klar, danke für die Info. Dann werde ich die Platten wohl doch verkleben müssen.
 

rogsch

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Zollgebühren zahlt man erst ab über 430 Euro. Über einen betrag von 150 Euro zahlt man 19% Einfuhrsteuer, darunter 15,5%.
Geschenke bis 42,- Euro sind frei.
 

Georg L.

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Verstehe nicht, daß wir hier in dem Bereich so dermaßen unterentwickelt sind.
Zum Einen haben die USA rund 4 mal soviel Einwohner, was schon automatisch mehr Kunden generiert. Zum Andern wohnen trotz der vielen Großstädte immer noch genügend Menschen auf dem Land, wo es problemlos möglich ist sich irgendwo auf dem Grundstück ein Schuppen für sein Hobby zu bauen und so unbehelligt von den Nachbarn vor sich hin zu werkeln. Bei uns in Deutschland ist es doch erheblich schwieriger sich eine Werkstatt in einem Reihenhaus oder gar in einem Mehrfamilienhaus einzurichten.
Außerdem kommt noch dazu daß die meisten Amerikaner, obwohl uns von verschiedenen Seiten etwas anderes suggeriert wird, mehr Freizeit als wir hier in Deutschland haben.
So gesehen existiert in den USA ganz einfach ein viel größerer Markt, der solche Geschäfte eben rentabel macht.
 

gordont

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Habe leider keine Kreditkarte und will deswegen auch nicht extra eine anschaffen.

Hallo Kramer,

schau Dir mal diese Kreditkarte an.
Kalixa Card - Was ist Kalixa?

Die ist - finde ich - für Gelegenheitsonlineshopper gut geeignet. Das ist eine Prepaid-Karte, die kannst Du einfach per Überweisung aufladen und dann schön im Ausland einkaufen, denn es gibt nicht mal eine Fremdwährungsgebühr.

Nicht nur in den USA, auch in Großbritannien (z.B. bei Amazon.co.uk) kann man schöne Schnäppchen machen. Da gibt es übrigens auch keine lästigen Zölle und Einfuhrumsatzsteuern.

Beste Grüße
Gordon
 

gordont

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Zollgebühren zahlt man erst ab über 430 Euro. Über einen betrag von 150 Euro zahlt man 19% Einfuhrsteuer, darunter 15,5%.
Geschenke bis 42,- Euro sind frei.

Hallo Rogsch,

das ist so nicht ganz richtig.

Ich zitiere einfach mal direkt vom Zoll:
Alle Sendungen von Waren, deren Gesamtwert einen Betrag von 22 Euro nicht übersteigt sind einfuhrabgabenfrei. Das bedeutet sie unterliegen keinem Zoll und keiner Einfuhrumsatzsteuer.
Liegt der Wert der Waren zwischen 22 Euro und 150 Euro sind die Sendungen zwar zollfrei, aber nicht frei von Einfuhrumsatzsteuer.


Die Einfuhrumsatzsteuer ist in der "normalen" Höhe zu zahlen, also 19% bzw. 7%.

Zollgebühren, also wirkliche Gebühren für die Verwaltung, gibt es beim Zoll nur in wenigen Ausnahmefällen.

Man rechnet also:

Zollwert x Zollsatz = Zollbetrag
(Zollwert + Zollbetrag) x Umsatzsteuersatz = Umsatzsteuerbetrag
Deine zu entrichtenden Abgaben sind dann Zollbetrag + Umsatzsteuerbetrag.

Merke: der Zollwert ist der Gesamtwert der Bestellung incl. Porto. Auch auf die happigen Versandkosten muss man also Zoll + Steuer entrichten.

Beste Grüße
Gordon
 

rogsch

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...
Alle Sendungen von Waren, deren Gesamtwert einen Betrag von 22 Euro nicht übersteigt sind einfuhrabgabenfrei. Das bedeutet sie unterliegen keinem Zoll und keiner Einfuhrumsatzsteuer.
Liegt der Wert der Waren zwischen 22 Euro und 150 Euro sind die Sendungen zwar zollfrei, aber nicht frei von Einfuhrumsatzsteuer.
...


Natürlich stimmen diese Angaben. Jedoch gibt es noch eine möglichkeit, die etwas schneller geht, wodurch man 15,5% Einfuhrzoll bezahlt. Es ist irgendetwas mit Eigen.... Hab es leider vergessen.
 

Kramer

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Vielen Dank für die Infos zum Versand aus USA. Die Kalixa Card muß ich mir noch mal genauer anschauen. Habe einige positve Erfahrungsberichte dazu gefunden. Macht auf jeden Fall erst mal einen guten Eindruck.

Bei Woodpecker soll der langsamste Versand 49 Dollar kosten. Das macht zusammen mit der Incra-Platte 138 Dollar, plus 19% Einfuhrumsatzsteuer = 164 Dollar. Umgerechnet sind das ca. 122 EUR. Das sind 33 EUR mehr als bei feinewerkzeuge. Damit war zwar zu rechen, ist aber schon ne Menge Geld, nur für die Platte.

Die Platte von Axminster zu bestellen, wäre natürlich eine Alternative. Hatte mich eigentlich auf die Incra Platte eingeschossen, weil sie noch etwas stabiler ist und mir die magnetischen Einlegeringe und die Befestigung an der Fräsplatte sehr gut gefallen, aber das kann ich wohl vergessen, wenn ich den Tisch dieses Jahr noch bauen will.

@Georg: Deine Argumente leuchten mir natürlich ein. Der Markt ist dort deutlich größer. Aber auch in Deutschland gibt es einige Millionen Eigenheimbesitzer und noch mal ein paar Millionen Mieter von Häusern. Und Kellerräume werden auch in Mehrfamilienhäusern zum Heimwerken genutzt, auch wenn der Lärm dort natürlich problematischer ist.

Wenn ich mir dann noch anschaue, wie viele Baumärkte es hier gibt und wie brechend voll die vor allem am Wochenende sind, dann fällt es mir schwer zu glauben, daß der Markt hier so verschwindend klein sein soll, daß praktisch nur 2 Onlinehändler vorhanden sind. Die zum großen Teil Produkte aus England und USA anbieten, weil in Deutschland keine entsprechenden Produkte hergestellt werden. In Baumärkten findet man zum Thema Oberfräse, Frästisch fast gar nichts brauchbares. Die gleiche Vielfalt, wie in USA, kann man hier natürlich nicht erwarten, aber hier stimmt das Verhältnis irgendwie nicht.
 

Georg L.

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Die gleiche Vielfalt, wie in USA, kann man hier natürlich nicht erwarten, aber hier stimmt das Verhältnis irgendwie nicht.
Schau dir doch einmal die Kundschaft hier in den Baumärkten an, welche Interessen die hat. Es muß in der Hauptsache billig sein. Qualität spielt nur eine untergeordnete Rolle. Da wird dann diskutiert ob man lieber die "Präzisionstischkreissäge" für 99€ oder doch lieber die für 139€ nimmt. Richtige Profigeräte, wie in USA werden hier in den Baumärkten so gut wie garnicht angeboten. Vor einigen Jahren ist DeWalt mit dem Versuch seine Geräte bei Bauhaus und Obi anzubieten kläglich gescheitert, mangels Nachfrage. Mal sehen, wie lange Hornbach noch Hitachi anbietet. Es ist, aus welchen Gründen auch immer, dem deutschen Normalverbraucher nicht zu erklären, warum man einen Markenschrauber für 300€ kaufen soll, wo doch im Regal daneben einer mit nominell gleicher Leistung für 59€ angeboten wird.
Sicher wird in den USA auch Ramsch angeboten, aber hier sind ja die Regale voll mit Chinaschrott und die wirklich guten Geräte findet man, wenn überhaupt, verschämt in einer Ecke. Und wenn sind diese auch nicht billiger als im Fachhandel, so daß viele Hobbyholzwerker die Baumärkte links liegen lassen und gleich zum Fachhandel gehen, zumal viele Profifirmen im Baumarkt überhaupt nicht erhältlich sind. Einen Kunden, der einen Frästisch oder ähnlich spezielles Zubehör für seine Oberfräse sucht, wird man deshalb im Baumarkt nicht finden und somit lohnt sich ein entsprechendes Angebot in deutschen Baumärkten halt nicht.
Aber nicht nur in den Baumärkten finde ich diese Entwicklung beschämend, auch z.B. auf dem Möbelsektor sieht es ähnlich aus. Das fiel mir ganz krass auf, als ich in London eine IKEA Filiale besuchte. Während bei uns der Großteil des Sortiments nach dem Grundsatz so billig wie möglich, natürlich bei entsprechend bescheidener Qualität, präsentiert wird, hatte man dort den Eindruck in einem "richtigen" Möbelhaus zu sein. Die qualitätsfreie Billigware wie hier in Deutschland fristete dort allenfalls ein Nischendasein und machte nicht ein Großteil des Sortiments aus.
Und um noch einmal auf die Eingangsfrage zurück zu kommen: Im Vergleich zur Nachfrage stimmt das Verhältnis schon, leider.
 
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