Zu den allgemeinen Eigenschaften von Teak gibt es ausreichend Informationen.
Ich habe in den letzten 10 Jahren eine ganze Menge Teakholz in Form gebracht und verbaut (Bootsteile, Möbel und Außenanlagen).
Mittlerweile sehe ich auch, was daraus geworden ist.
1. Burma-Teak unbehandelt:
Vergraut, ansonsten wie am ersten Tag, kein Reißen, Splittern, Schliffern und kein kein Moos oder gar morsche Stellen.
Allerdings haben sich alle Arten Leimverbindungen außer Epoxidharz aufgelöst.
Im Innenbereich (Oberfläche poliert, sonst unbehandelt) keinerlei Veränderung zum Einbauzustand.
2. Plantagen-Teak unbehandelt:
Im Innenbereich keine Probleme. Im Außenbereich je nachdem.
Ohne ständigen Wasser- oder Erdkontakt mit der Möglichkeit abzutrocknen ebenfalls problemlos.
Markröhrennahe und Splintnahe Bereiche beginnen nach 5-6 Jahren bei häufigem/ständigem Wasser-Erdkontakt zu verzundern.
Reine Splintbereiche scheinen sogar etwas haltbarer zu sein.
Reines Kernholz, wo Markröhre und Splint großzügig entfernt wurden ist haltbar wie Burma-Teak.
Oberflächenbehandlung mit Teaköl im Außenbereich:
Ohne Schrubben und Ölen (bei den ersten Anzeichen dafür, daß Wasser nicht abperlt, sondern ins Holz einzieht - spätestens alle vier Monate) ist die Vergrauung nicht zu vermeiden.
Behandlungen mit den verschiedenen Wunderreinigern und Wunderbleichmitteln ohne mechanischen Abtrag (Schrubben, Schrubben und nochmals Schrubben) bewirken eine fleckige, scheckige Oberfläche, die vielleicht jemandem gefällt, der auch sonst auf Tarnmuster steht.
Schrubben wiederum führt zu einer rauheren Oberfläche, die wiederum schneller verschmutzt und das Reinigungs- und Pflegeintervall verkürzt.
Oberflächenbehandlung mit pigmentierten Ölen im Außenbereich:
Auf allen Oberflächen deutlich haltbarer als Teaköl (Streichintervall 2-3 Jahre), neigt auf allen horizontalen Flächen ab der zweiten Behandlung zu Fleckenbildung insbesondere bei Bodenbelägen.
Einzige Abhilfe: großzügiges Schleifen. Die schon erwähnten Wundermittel machen es nur schlimmer.
Oberflächenbehandlung mit Lack:
WENN unverzüglich nach Hobeln oder Schleifen mit Aceton gereinigt und anschließend lackiert wird, bleibt der Lack auch gut haften. Hat das im Holz enthaltene Öl Zeit zum oxydieren, ist die Lackierung reine Glückssache.Das gilt auch für Verklebungen.
Im Innenbereich ist Lack sehr dauerhaft, im Außenbereich stark qualitätsabhängig.
Derzeit versuche ich ein neues System im Außenbereich:
Owatrol Deksolje D1 und D2, allerdings nur auf vertikalen Flächen. Die Verarbeitung ist ähnlich unproblematisch wie Ölen.Die Oberfläche hochglänzend.
Laut Beschreibung soll sich die Nachbehandlung auf ein jährliches Nachölen beschränken, da die Oberfläche allmählich abwittert.
Im Holzbootbereich gibt es gemischte (wie bei jeder Oberflächenbehandlung zu erwarten) tendenziell jedoch positive Erfahrungen hierzu.
In einigen Jahren bin ich klüger.
Facit:
Plantagenteak ist meiner Meinung nach ein für Gartenmöbel sehr gut geeignetes Holz, WENN die Absicht besteht, lange Zeit Freude daran zu haben UND die graue Patina erwünscht ist ODER die Bereitschaft zu zeitaufwendiger Pflege langfristig gegeben ist. Sonst sollte man eine Holzart wählen, deren Oberflächenbehandlung weniger kritisch ist.
Zum Verbrennen ist es viel zu schade. Mit letztlich unbefriedigender Oberflächenbehandlung ist nicht einmal Verbrennen eine Option.
Ein schönes gutes neues Jahr wünsche ich allen!
Bruno