Marseiller Seife für Fußboden?

[schrauberfuchs]

Hallo!

Der Holzdielenfussboden in meiner Berliner Wohnung war mit Ochsenblut gestrichen.
ich habe ihn abgeschliffen um ihn letztlich zu ölen.
Eine Bekannte empfahl mir den Fußboden mit Marseiller Seife zu behandeln.
Hat da jemand Erfahrungen?

Alternativ würde ich mir auch ein Ölchen selber kochen wollen
Hat das mal jemand gemacht?

Viele Grüße

Schrauberfuchs

 

[edelres]

Kaliseife

Hallo Schrauberfuchs,

Bei der Marseiller Seife, handelt es sich um eine Kaliseife, welche frueher als Schmierseife verkauft oder selbst hergestellt wurde. wurde. Ist der Wasseranteil verdunstet, ist der Restanteil (Oele/Wachse) nicht mehr Wasserloeslich. Nach mehrmaligem Anwenden wird die Seifenschicht dichter. Auch ist eine Auffrischung leicht durchzufuehren.

Die Firma Trip Trap bietet ein solches Produkt an. http://www.trip-trap.de/

Vom selber "Koecheln" von Oel rate ich ab, ausser du verfuegst ueber das erforderliche Hintergrundwissen.

Ich selbst bevorzuge Oel, da ich damit langjrige Erfahrungen besitze. In D werden von verschiedenen Firmen Oele fuer Fussboeden angeboten. Verarbeitung derselben nach Herstellerangaben.

Als Gedankenanstoss fuer dein Vorhaben.

mfg

Ottmar

PS: Kernseifen (durch Natiumhydroxid verseifte Fette und Oele) eignen sich nicht dazu, da diese wasserloeslich bleiben.

 

[carsten]

Hallo

Marseiller Seife war mir auch als Begriff gänzlich unbekannt.
google hat mir diesen link geliefert.
http://www.kremer-pigmente.de/78045.htm
Ob Seifen ein dauerhaft guter Schutz für einen Fußboden ist entzieht sich meiner Kenntnis, ich denke eher nicht, was für mich auch der Hinweis auf die Regelmäßige Auffrischung hindeutet.
Öl ist für einen Holzfußboden sicher ein guter Schutz bedarf jedoch auch der regelmäßigen Pflege.
Selbermischen lohnt sich für ein Öl aus finanziellen Gründen nicht. Moderne Fußbodenöle sind ähnlich wie Lacke heutzutage optimierte hightech Produkte ohne auf Chemie zu setzen.

 

[hexenhaus]

Bodenbehandlung mit Seife

Hallo,

ich kann da nur meine bescheidene Laien-Erfahrung beisteuern. In Dänemark gibt es eine sehr alte Tradition für das Behandeln von Böden mit Seife. Ich habe das gerade im Sommerhaus meiner Tante selber gemacht (Nachbehandlung). Ich habe das Gefühl (rein subjektiv) das der Effekt dem des Ölens sehr ähnlich ist, nur dass die Farbveränderung deutlich geringer ist und wenn eher ins weißliche geht. Meine Tante hat übrigens einen massiven Esche-Dielenfußboden (ganz was feines).
Eine Freundin von mir in Dänemark hat in einem alten Bauernhaus in ihrer Küche den völlig verhunzten Dielenboden (Nadelholz) abgeschliffen und ebenfalls mit Seife behandelt. Sie hat übrigens vier kleine Jungs zwischen zwei und sieben Jahren. Der Boden muss also einiges Aushalten.

In Dänemark wird das Verhalten des Behandelns mit Seife übrigens auch für Tische verwendet.

Den Vergleich mit Ölbehandelten Oberflächen kann ich mit meiner Küchenarbeitsplatte ziehen. Ich finde allerings, dass das Putzen der seifebehandelten Oberfläche etwas schwieriger ist als das einer ölbehandelten Oberfläche, da sie stumpfer ist und man bei Flecken etwas hartnäckiger ran muss. Man soll übrigens den Boden regelmäßig mit der zugehörigen Pflegeseife wischen, da die Seifenoberfläche regelmäßig aufgefrischt werden muss. Insgesamt gilt ein seifebehandelter Boden als etwas empfindlicher als ein ölbehandelter.

Soviel zu mit Seife behandelten Oberflächen.

Grüße

Astrid

 

[schrauberfuchs]

Danke erstmal!

Zunächst ganz viel Dank an dieses Forum!

ich bin jetzt wesentlich schlauer als zuvor und muß dummerweise eine Entscheidung treffen, ob ich letztlich Seife oder Öl verwende. Sehr spannend finde ich, daß Seife den Fußboden hell lassen soll... Ich werde mal googeln was die Dänen so für Seifchen verwenden.

Nochmals vielen Dank!
Ingo