Konferenztisch aus Douglasie - Neuling sucht Hilfe

DerMahster

ww-pappel
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Hallo! Ich bin neu hier, daher eine kurze Vorstellung meiner selbst. Ich versuche mich kurz zu halten, will ja niemanden mit langem Text verscheuchen. Ich brauche ja Hilfe :emoji_slight_smile:

Ich bin Maho, Maschinenbaustudent aus Hannover. Mit Holzarbeiten beschäftige ich mich schon seit mehreren Jahren. Was ich gebaut habe sind Möbel, die ich in passenden Maßen nicht im Handel finden konnte. Es waren also eigentlich immer nur Notlösungen und entstanden aus Zuschnitten im Baumarkt. Das einzig hilfreiche Werkzeug war ein Bohrer :emoji_slight_smile: Irgendwann fing ich an Lautsprecher zu bauen, da begann die Werkzeugsammlung auch schon sich aufzubauen. Mein Studium geht Mitte Oktober erst wieder los und bis dahin habe ich mir mal eine Hobbypause gegönnt.

Aktuell arbeite ich an einem Konferenztisch für das Büro meines Bruders. Er ist in der Gründungsphase und hat noch nicht die Mittel um einen vierstelligen Betrag für einen Tisch auszugeben. Ideen für das Design bekam ich über pinterest, vor der Umsetzung meines ersten größeren Projektes habe ich leider zu wenig recherchiert. Ich stehe vor dem Problem, dass der Tisch etwas wackelt. Aber erst mal zu den Anforderungen und zum Aufbau:

Der Tisch sollte 2,8m x 0,8m messen und darf ruhig nach Selbstbau aussehen. Also ein Holztisch mit Charakter, der auch nicht überall perfekt aussehen muss und soll :emoji_slight_smile: Ich ging also in verschiedene Baumärkte, fand aber keine passende Tischplatte. Entweder zu schmal oder zu kurz. Also musste ich selber eine aus Balken zusammenschustern. Vorweg muss ich sagen dass ich über verschiedene Holzarten wirklich wenig weiß und daher auch nicht deren Eignung für mein Projekt beurteilen konnte. Im Baumarkt wissen die leider auch meistens nicht mehr...

Meine Werkzeugliste sieht so aus:
- Bohrer
- Stichsäge
- Multischleifgerät (Dreieck)
- Kreissäge
- Oberfräse mit verschiedensten Fräsern
- mobile Werkbank (Worx Jawhorse)
- Kapp- und Gehrungssäge (NoName Produkt das schon halb kaputt gegangen ist)
- mehrere Schraubzwingen bis etwa 30cm
- diverser Kleinkram der halt noch dazu kommt

Ein Elektrohobel gehört leider nicht dazu, daher fielen sägeraue Bretter schon mal weg. Bei Obi bin ich dann endlich fündig geworden. 300x144x2,7 cm Bretter aus Douglasie. Gehobelt und gefast. Die Maserung gefiel, also habe ich 6 möglichst gerade Stücke davon genommen.

Verbunden habe ich erst je 2 Bretter miteinander mit Leim. Ich habe versucht, sie möglichst parallel zu bekommen, war aber schwierig im Alleingang, diese Dinger machen echt was sie wollen. Die Werkbank hat sich da bezahlt gemacht. Danach verleimte ich alle 6 Bretter, erstellte Nuten auf der Unterseite, um da Querstreben einzusetzen, die für Stabilität sorgen sollten. 3 dieser 7 Streben habe ich an den Seiten leicht angewinkelt, weil da die Beine befestigt werden sollten, dazu gleich mehr.

Dann folgten Längsstreben, die noch mal zusätzliche Steifheit geben sollten. Außerdem sollten sie später als Anschlag für die Beine herhalten. Diese habe ich erst auf Gehrung in die gewünschte Lange geschnitten, dann den Anschlag für die Längsstreben im 90° Winkel dazu gesägt und zum Schluss eine Öffnung gemacht, in die die Querstrebe kommen sollte. Die Verbindung der Beine mit der Platte könnt ihr am besten auf den Fotos erkennen.

Ich hatte mir vorher schon gedacht, dass diese Verbindung (gerade bei den schmalen Beinen) nicht ganz stabil werden könnte. Ich dachte, dass zusätzliche Querbalken zwischen den Beinen aber diese gewünschte Stabilität liefern könnten. Aber leider hat auch das nicht geholfen. Also kamen noch mal zwei Längsverbindungen zwischen den 3 Querbalken, um den Tisch letztendlich in den Griff zu kriegen. Da auch das nicht die nötige Stabilität für einen Konferenztisch gibt, bin ich nun auf euch angewiesen :emoji_slight_smile: Mehr sichtbare Balken würde ich eigentlich ungern anbringen, da das Design des Tisches mir eigentlich schon ganz gut gefällt.

Die Querstreben an der Tischplatte sind verleimt und mit Dübeln zentriert. Die Längsstreben sind nur geleimt (Dübeln war zu anstrengend). Die Tischbeine sind an die Platte geleimt und zusätzlich mit 2 Schrauben an den Längsstreben befestigt. Auch die Balken zwischen den Beinen sind pro Verbindung mit 2 Schrauben befestigt. In der Mitte habe ich die Längs- und Querbalken mit Dübeln verleimt, da ich dort natürlich nicht schrauben konnte.

Ich hoffe ihr habt Ideen, wie ich den Tisch möglichst unsichtbar stabiler kriege. Ich habe auch noch einige andere Projekte am Laufen, will mich auch weiterentwickeln und hoffe hier einiges von euch lernen zu können :emoji_slight_smile: In diesem Sinne: Schönen Abend wünsche ich allen!
 

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Sägenbremser

ww-robinie
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Guten Abend @Mahster

finde es mehr als schön, daß du deinem Bruder in
seiner Gründungsphase so tatkräftig zur Seite stehst.

Du hast die widerspenstigen Douglasienbohlen ja schon
ordentlich gebändigt, die fest verdübelte Leiste ist jetzt
nicht so ganz wie es die reine Holzlehre haben möchte,
wird aber schon halten.

Das deine Bein(chen) natürlich einen grossen Tisch nicht
am Wackeln hindern, hast du auch so feststellen können.

Vorschlag- mach nur vier, aber dafür kräftige Beine unter
die Tischplatte. Kannst du aus den Dielen 3schichtig leimen,
wenn du die mittlere Lamelle gleich um Zargenhöhe kürzt,
ist es noch etwas einfacher die Beine über die Verstärkungen
zu stülpen.

Gruss Harald
 

Neige

ww-robinie
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Oha.....ich hoffe nur, dass an dem Tisch nie heftige Diskussionen stattfinden. Nicht böse sein, aber da ist m. E. so ziemlich alles nicht so ganz, wie es eigentlich gehört.
Schon die verleimten "Querstreben". Mit dem Verleimen hast du dem Holz jegliche Möglichkeit genommen arbeiten zu können. Daß wird möglicherweise zum reissen führen.

Das Design ist -gestatte dass ich ehlich meine Meinung sage- nicht unbedingt schön, weil ich der Ansicht bin, Platte und "Untergestell" stehen in keinem Verhältnis. Repräsentativ ist er auch nicht unbedingt.

Vielleicht hangelst du dich mal durch´s Forum, da findest du eine Menge Infos, als Beispiel hier:
https://www.woodworker.de/forum/esstisch-fragen-konstruktion-t91396-2.html

Ich glaube, dann weißt du wie ich das meine. Etwas herbe Kritik meinerseit ja, hoffe aber, dass du mich da nicht falsch verstehst. Finde ich super, dass du deinen Bruder unterstützen möchtest.
 

DerMahster

ww-pappel
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Mit Kritik kann ich wirklich umgehen :emoji_slight_smile: Vielen Dank fürs Feedback! Um ehrlich zu sein habe ich auch etwas voreilig gearbeitet. Nach dem die Platte fertig war habe ich auch gedacht, dass das mit den verleimten Querstreben problematisch werden könnte. Aber aus Fehlern lernt man, hoffentlich diesmal nur nicht all zu zeitnah :emoji_slight_smile:

Das Holz war aber auch nicht teuer und am werkeln habe ich Spaß, daher wäre es auch kein Problem einen neuen Tisch zu bauen und diesmal mit den richtigen Techniken. Nachdem ich mich durchs Forum gehangelt habe versteht sich. Ist aber nicht mein erstes Hobby, deswegen weiß ich zu gut dass es einige Zeit in Anspruch nimmt sich fachliches Wissen und gute Techniken anzueignen.

Was ich bis jetzt gelesen habe, ist dass man beim Holzfachmarkt (??Kannte bislang nur Obi, Hornbach etc...) besseres Holz und Beratung bekommt. In Hannover scheint es auch einen zu geben, ich hätte bloß vorher intensiver recherchieren müssen.

Nun gut, zum Thema zurück: 4 dicke Beine sollten es nach meinem/unseren Geschmack eben nicht sein. (Ich glaub's nicht, dass ich diesen Satz auch mal sagen darf:emoji_slight_smile: Über den lässt sich ja bekanntlich streiten. Inspiriert wurde ich wie gesagt durch pinterest, wo ich einige Tische gesehen habe, die ziemlich dünne und elegante Beine hatten. Zugegeben, die waren meist aus Metall, aber ich hab gehofft es mit Holz auch stabil hinzukriegen. Fällt euch keine Möglichkeit ein, bzw. gibt es ähnliche Projekte die ich mir anschauen kann? Die blinde Suche fällt mir als Neuling ziemlich schwer.
 

Neige

ww-robinie
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So, nachdem ich ja Kritik geäußert habe, wäre es auch angebracht eine Lösung zu präsentieren.
Hab es mal versucht einigermaßen zu visualisieren. Stabilität könnten Füße (Blau dargestellt) geben, wenn du wie gezeichnet 2 gegenübeliegend anbringst und diese miteinander durch Stege verbindest. Einerseit kippelt der Tisch dann nicht und andererseits ist eine gewisse Beinfreiheit gegeben. Nur mal so als eine vieler Möglichkeiten.
 

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Neige

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Gegebenenfalls ja, sollte es euch so zusagen, aber warte mal ab, der ein oder andere hier hat sicher noch eine andere/bessere Idee.
 

DerMahster

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Nein er wackelt hauptsächlich in der Querrichtung. Vor allem wenn man außerhalb des äußeren Beines eine Kraft in Querrichtung aufbringt. Sprich, der Tisch nimmt kaum Moment um die Hochachse auf. Zumindest wie ich das deuten konnte.
 

tract

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mal von der Technik abgesehen - auf Foto 5 sieht man Streben in halber Beinhöhe. Dadurch kann niemand (vernünftig) an den Stirnseiten sitzen.
Das allerdings halte ich für einen Konferenztisch für sehr nachteilig.
Denn dann kann die 'Hauptperson', egal ob nun Gast, Firmeninhaber oder Projektleiter, von den anderen weniger gut angeschaut werden.
Auch wenn man nur z.B. zu zweit oder dritt am Tisch sitzt, ist es angenehmer wenn einer davon an der Stirnseite Platz nimmt; selbst bei zwei Personen ist 'über's Eck' besser: das bewirkt eher eine konstruktive Atmosphäre, gegenüber ist eher Konfrontation.
Würde daher in jedem Fall, bei einem Konferenztisch, die Option an der Stirnseite sitzen zu können, berücksichtigen.
 

DerMahster

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mal von der Technik abgesehen - auf Foto 5 sieht man Streben in halber Beinhöhe. Dadurch kann niemand (vernünftig) an den Stirnseiten sitzen.
Das allerdings halte ich für einen Konferenztisch für sehr nachteilig.
Denn dann kann die 'Hauptperson', egal ob nun Gast, Firmeninhaber oder Projektleiter, von den anderen weniger gut angeschaut werden.
Auch wenn man nur z.B. zu zweit oder dritt am Tisch sitzt, ist es angenehmer wenn einer davon an der Stirnseite Platz nimmt; selbst bei zwei Personen ist 'über's Eck' besser: das bewirkt eher eine konstruktive Atmosphäre, gegenüber ist eher Konfrontation.
Würde daher in jedem Fall, bei einem Konferenztisch, die Option an der Stirnseite sitzen zu können, berücksichtigen.

Von der Tischkante bis zum äußersten Bein sind es 20cm. Ich hab da auch probegesessen das geht schon in Ordnung. Der Raum ist schmal und lang, etwa 2,80x6m, daher musste sich der Tisch auch von den Maßen anpassen. Er steht jetzt übrigens im Raum und es passt auch optisch nach dem Ölen. Nur das Wackeln haben wir noch nicht in den Griff bekommen, auch wenn es jetzt auf dem Teppich besser geworden ist. Vielleicht kommt der Tisch in den Garten und ich baue noch einen, nachdem ich mir hier einige Tricks abgeguckt hab :emoji_slight_smile:
 
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