Kauritleim Verarbeitung

uli

ww-birke
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Hallo,

ich habe keinen Schimmer von diesem Leim. Bisher furniere ich mit Ponal Leim - suche aber nun eine schnellere Möglichkeit der Verklebeung.

Habe da an Heißleimen mit Kauritleim gedacht - weiß nur nicht wie das funktioniert.

Da ich keine Heißpresse habe wollt eich das so machen:
5-8mm dicke Eisenplatten wollte ich im Backofen erwäremen


Die Furnier wollt eich dann mit dem Kauritleim verkleben und dann zwischen den heißen Platten mit Schraubzwingen pressen.

Welchen Kauritleim verwende ich hierfür? Welche Temperatur? Wie lange pressen? Brauche ich da Härter? Muss ich das Plver mit Wasser anrühren - oder trägt man nur da sPulver auf?....

Könnte mir das mal bitte einer erklären wie man diese Art Leim verarbeitet und ob das so funktioniert wie ich mir das gedacht habe?

Wäre echt klasse

Bis dann

Uli
 

holzz

ww-eiche
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Ohne beheizte Presse würd ich die Finger davon lassen- keine Ahnung wie der Leim reagiert wenn deine Eisenplatten die Temperatur nicht halten können- dieser Leim härtet durch Hitze. Wenn es einfach nur schneller gehen soll: versuch die Sache mit den Eisenplatten und bleib bei deinem Ponal-leim. Dagegen spricht allerdings,
1)das du durch Hitze den Prozess extrem beschleunigst und ich glaube, das der Leim hart ist, bevor du die Zwingen dran hast bzw. manuell Druck aufgebaut hast
2)die Eisenplatten reagieren im feuchten Milieu des Leims mit vielen Holzinhaltsstoffen (Beispiel Gerbsäure/Eiche=schwarz)
aber- Versuch macht kluch
Gruß
 

uli

ww-birke
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Du meinst also das die Masse der Platte zu schnell abkühlen könnte und dann die Verklebung nicht richtig hält.

Was häst du davon ein 4-5mm Stahl mit einer dünnen Alu oder Edelstahschicht zu versehen?

Gruß

Uli
 

carsten

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Hallo

was willst du denn mit dieser "Technik" ereichen, das der ganze Vorgang schneller geht ????
Da dauert der Aufwand drumherum länger als das Furnieren mit Weißleim.
1. Muss der Ofen auf Temperatur gebracht werden.
Du brauchst ein Werkzeug oder Technik oder passende Handschuhe um die heißen Platten aus dem Ofen zu nehmen. Beim Furnieren sollten immer beide Seiten einer Platte gleich behandelt werden ( erst recht wenn man heiß furniert).
Bedingt durch die Größe des Ofens ist man von der Größe doch eher eingeschränkt ( ich geh mal von einem normalen Standard Küchenherd aus).
Beim Heißpressen braucht man ziemlich rasch ausreichend und vor allem gleichmäßigen Druck. Das wird mit Zwingen nix waage ich mal zu behaupten.
Nach dem Pressen sollte das Werkstück gleichmäßig abkühlen können.
Damit ist man inkl aufheizen und abkühlen bei min 1 Std.. In der Zeit furniere ich auch ne Platte mit normalen PVAC Leim und kann weiterarbeiten. Also bringt das nix wenn du mich fragst.
Man kann auch mit Weißleim "heiß" pressen max temperatur allerdings 60 °C statt 90 °C beim KUF ( Heißpressenleim).
Wenns dir um gelegentliches Pressen größerer Mengen geht wende dich einfach mal an den örtlichen Schreiner
 

uli

ww-birke
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Hallo Carsten,

</O:emoji_stuck_out_tongue:
ja es soll schneller gehen.
Beim Schreiner war ich schon! Der möchte dann gleich 100St machen und das wird für mich zu teuer. Die Größe ist so ok, da ich immer A4 Format nötig habe. Die Aufheizzeit der Platten wäre nicht so tragisch, da ich diese während meiner Bauzeit aufheizen kann.

Ich möchte die Presszeiten verringern und bei Ponal Leim dauert das immer recht lange – mehrere Tage, da bei mir die Restfeuchte sehr gering sein darf, sonst habe ich Verzug.

Wäre der PVAC-Leim eine Alternative? Was wäre noch denkbar?

Gruß

Uli<O:emoji_stuck_out_tongue:
 

carsten

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Hallo

PVAC ist nix anderes als Weißleim (= Ponal) . 1. Idee anderen Schreiner fragen.
Presszeit kann man ja reduzieren danach alle furnierten Teile zusammenspannen und in der Zwinge durchtrocknen lassen.
Alternative eigenbau minipresse mit peltierelementen. Oder Heizfolien, oder auf basis von omas alter Heizdecke.
 

Holzzauber

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Hallo Uli!
Würde mich mal interessieren, was Du da denn so im DIN A4 Format regelmäßig furnierst.
 

magmog

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guude,

wenn Du pvca leim in der furnierleim-ausführung verwendest (würde ich bei kaltfurnierung ohnehin), kommst Du mit 1 std presszeit aus. das zeug wird nur krumm, wenn Du 1. nur einseitig furnierst, 2. die teile nicht luftig stellst, so daß beide seiten gleichmäßig trocknen können, 3. der leimauftrag sehr unterschiedlich erfolgt, 4. zu lange gewartet wird nachdem die erste seite eingeleimt wurde, 5. das material nicht beidseitig gleich vorkonditioniert ist.....
wenn Du außerdem in mehreren lagen, mit jeweils einer weiß beschichteten platte dazwischen, verpresst, bist Du auch erheblich schneller.

gut holz, justus.
 

uli

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Hallo,
@Holzbauer
<O:emoji_stuck_out_tongue:mein Hobby ist noch immer der bau von Tischtennishölzern. Diese baue ich bisher einzeln in ca. A4 Format und schneide dann die Hölzer aus.
@Carsten
Habe ich auch schon überlegt! Habe da an Heizfolien gedacht. Einen Regler sollte man günstig bei E-... bekommen oder den kann ich auch zur Not selber bauen. Muss dann noch die Mechanik lösen – wie kann ich mit Heizfolien pressen ohne durch die Zwinge die Folie zu beschädigen?

<O:emoji_stuck_out_tongue:@magmog

<O:emoji_stuck_out_tongue:</O:emoji_stuck_out_tongue:5. das material nicht beidseitig gleich vorkonditioniert ist.....
wenn Du außerdem in mehreren lagen, mit jeweils einer weiß beschichteten platte dazwischen, verpresst, bist Du auch erheblich schneller

???
<O:emoji_stuck_out_tongue:Gruß

<O:emoji_stuck_out_tongue:Uli<O:emoji_stuck_out_tongue:
 

carsten

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Hallo

würde als Schutz für die Heizfolie diese zwischen eine Spanplatte und eine Aluplatte legen (entspricht auch dem Aufbau in den Schreinerüblichen Furnierpressen).
 

edelres

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Furnieren

Hallo Uli,

ohne dies auf die Goldwaage zu legen, deine Absichten/Vorschlaege brachten Bilder aus meiner Kindheit zurueck. Ich habe bei einer Moebelschreinerei in den vierziger Jahren beim Furnieren zugeschaut. Die Einrichtung zum Furnieren waren ein Herd auf welchem Zinkplatten erhitzt wurden, und eine Spindelpresse mit unzaehligen Spindeln. Die Arbeit wurde von 4 Mann durchgefuehrt, 2 Mann griffen eine heisse Zinkplatte und legten diese in die Presse,auf welche die anderen zwei Mann die mit Furnier beleimte Platte legten, waehrend dieser Zeit griffen die ersten zwei Mann die naechste heisse Zinkplatte legten diese auf die zu furnierende Platte, in die Presse, auf diese Zinkplatte wurden Hoelzer gelegt, nun wurden in einer Rekordgeschindigkeit die Spindeln zugedreht. Die ganze Angelegenheit lief in einer kuerzeren Zeit ab als ich zur Beschreibung brauchte. Mir klingen immer noch einige Flueche der Arbeiter in den Ohren nach, wenn sich einer an einer Zinkplatte verbrannte.

Zurueck zur Wirklichkeit: Ich wuerde dies folgendermassen loesen. 1 Stueck Furnier und eine Seite Kernlage mit einem PVA-Kleber(*) bestreichen und Trocknen lassen. Die getrockneten Leimflaechen untersuchen ob diese gleichmaessig mit Leim beschichtet sind (sieht mann am gleichen Glanzgrad) wenn noetig nochmals bestreichen und Trocknen lassen. Nun das Furnier auf das Kernholz legen, mit kraeftigem braunen Packpapier Abdecken und mit einem ca 20 Minuten auf die hoechste Waermestufe gestelltem Buegeleisen aufpressen. Mit Druck hin und herfahren, so dass sich keine Brandflecken bilden koennen. Ruckzuck eine gerade Platte fuer einige Minuten Aufdruecken, Koerperkraft genuegt. Dann auf der anderen Seite das gleiche.

(*) Den Leim vorher ausprobieren, ich verwende hier in den USA Tidebond 2, es sollte auch mit Ponal (welcher Typ ??) gehen. Auf diese Weise habe ich neue halbrunde Tueren furniert und einige Tischplatten max 80 cm x 200cm. Es ist besonders auf die Kanten zu achten dass diese gut mit Leim bedeckt sind.

Als Gedankenanstoss zu deinem Vorhaben.

mfg

Ottmar

PS: Auf meinem Heimweg vom Kindergarten kam ich an dieser kleinen Moebelfabrik vorbei und wurde von dem Geschrei des Altgesellen, welcher den Furniervorgang wie ein Feldwebel leitete angelockt, das ging wirklich ruck zuck. Die hatten mehrere Herde welche sowohl zum Erhitzen der Zinkzulagen als auch zum Erhitzen des zu verleimenden Holzes verwendet wurden. Das Holz befand sich in Metallgestellen ueber diesen Herden. Bei dem damals verwendeten Knochenleim war angewaermtes Holz die Voraussetzung fuer eine haltbare Leimverbindung, sollte mann auch heute bei diesem Leim beachten. Die hatten ca 10 Furnierpressen in verschiedenen Laengen.
 

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Kaurit, kein Heißleim

Kauritleim ist ein zweikomponentiger Pulverleim, das Gelbe Pulver wird mit einem Liter Wasser verflüssigt, das braune Pulver nach Bedarf mit dem gelben Wasser vermengt. Es ist keine Wärme erforderlich. Würde Hitze zum Einsatz gebracht würden sich Blasen zwischen Träger und Klebegut bilden. Alte Heißleime basieren auf Harzen, wie Bernsteinbruch, Kolofonium und Shellack. Heutige Heißleime werden Industriell von Möbelproduzenten gebraucht. Kauritleim ist auf Grund seiner chemischen Verbindungen nur im Außenbereich zu benutzen und beim Holzbootsbau oder für holzmechanisch stark beanspruchte Bauteile zu verwenden.
 

Eurippon

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Kauritleim ist ein zweikomponentiger Pulverleim, das Gelbe Pulver wird mit einem Liter Wasser verflüssigt, das braune Pulver nach Bedarf mit dem gelben Wasser vermengt. Es ist keine Wärme erforderlich. Würde Hitze zum Einsatz gebracht würden sich Blasen zwischen Träger und Klebegut bilden. Alte Heißleime basieren auf Harzen, wie Bernsteinbruch, Kolofonium und Shellack. Heutige Heißleime werden Industriell von Möbelproduzenten gebraucht. Kauritleim ist auf Grund seiner chemischen Verbindungen nur im Außenbereich zu benutzen und beim Holzbootsbau oder für holzmechanisch stark beanspruchte Bauteile zu verwenden.


Das stimmt nur zur Hälfte. Es gibt zwei Arten von Kaurit. Einen für Kaltanwendungen mit Härter wo beide Teile mit jeweils einer Komponente bestrichen werden (die Komponenten zusammen auf eine Seite auftragen habe ich noch nicht probiert), den anderen für Heissverleimungen ohne Härter (für die Furnierpresse). Beide Leime härten glashart aus. Verwendung wohl hauptsächlich im Innenausbau, wir verwenden zum Furnieren ausschliesslich Kaurit, dann bleiben die Stösse auch dauerhaft dicht. Für Formverleimungen im Innenausbau ebenfalls bestens geeignet, da kaum Rückspannung auftritt.

Für DIN4 - Format würde auch Epoxydharz gehen. Das ganze als 2K mit Treecell (Zellulose) gestreckt (sonst zu dünnflüssig und die Gefahr von Kürschner).So lassen sich selbst runde Werkstücke nur mit Fixierdruck furnieren.
 

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Fragt einfach den Godfather of Glue. Es gibt fast für jeden Fall eine passende Lösung.

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