Kaufberatung Metabo BAS 505 vs. Hammer N4400

MiZi24

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Hallo Zusammen.

Aktuell steht bei mir eine Kaufentscheidung für eine neue Bandsäge bevor. Die im Titel genannten Modelle liegen bei mir im Preis-/Leistungsverhältnis (zumindest soweit ich mich über Foren, Videos, etc. informieren konnte) an erster Stelle.

Hauptqualitätsmerkmal sollte ein möglichst sauberes Schnittbild (auch im Längsschnitt) sein, zumindest soweit man es in der Preisklasse bei Neugeräten heutzutage erwarten kann. Gebrauchtkauf scheitet aus verschiedenen Gründen aus, dafür fehlt mir unter anderem auch das notwendige Hintergrundwissen um keinen Fehlkauf zu machen und auf Risiko möchte ich nicht kaufen.

Kennt jemand vielleicht beide Maschinen und kann dazu im Vergleich Pro / Contra etwas sagen?

Bin über jeden kleinen Hinweis dankbar!

Schon mal vielen Dank im Voraus dafür. :emoji_slight_smile:
 

Dietrich

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Hallo,

falsche Annahme, ganz viele ältere Gebrauchtmaschinen vom Händler braucht man nur einschalten, bei fast keiner neuen Maschine dieser Preislage funktioniert das, wenn überhaupt nach stundenlangen Fummeln.
Oft bekommt die nicht mal ein Bandsägenerfahrener anständig zum Laufen/Sägen im Trennschnitt.
Auf Nummer sicher geht man mit einer Maschine vor Bj 90, vom Gebrauchmaschinenhändler.

Selbst bin ich als bekennender Metabo-Freund auch hier bekannt, und habe die erneuerte 505er mehrfach getestet, soviel vorweg, nach 10 min Einstellarbeit, ganz in Ruhe lief sie sauber und sägte 25cm hohe Kirsche und gleichhohe Eiche sauber am Anschlag in wenige mm dünne und auch gleichmäßige Furniere.
Warum ich sie dennoch nicht genommen habe, der erforderliche Vorschubdruck war trotz 1,9 KW Drehstromantrieb für mein Gefühl recht hoch und dabei hörte man sehr deutlich die Bandführungen...recht schrill.
Dies sagte mir nicht zu, weil ich das von meiner kleinen Metabo BS 0633 bei etwa halb so starkem Holz und halb so viel Motorleistung nicht kannte.
Allerdings hat mir auch eine neue Hema SR 400 vor einigen Jahren auf der Holz-Handwerk ebenfalls nicht gefallen weil sie beim Laufen hin und her schaukelte.
Was offenbar daher rührte das man seitens Hema kaum probesägende Hobbisten am Messestand erwartete und eben keine eingestellte Maschine ausstellte.

Auf Dauer muß man sich mit der Bandsäge beschäftigen, neu oder alt ist völlig egal, die Bandsäge ist eigentlich die am einfachsten aufgebauten Holzbearbeitungsmaschinen, erfordert aber immer den interessierten/bemühten Anwender, dann hat man Riesenfreude mit einer Bandsäge.

Ich hatte mir eine bestens funktionierende 400er Maschine mit 32 Jahren auf dem Buckel gekauft und überholt und auch ein bischen detailverbessert:

Projekt Bandsäge || Holz-Seite.de

Gruß Dietrich
 

MiZi24

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Hallo Dieter, vielen Dank für deine Rückmeldung^^

Ich werde mich diesbezüglich auch nochmal genauer umschauen. Problem bei einer voll funktionsfähigen Gebrauchtmaschine bleibt jetzt nur noch die steile Kellertreppe mit niedriger Eingangshöhe (Säge muss definitiv in der Waagerechten rein) und die Raumhöhe in der Werkstatt (198cm). Bei mehr als 200kg wird das kein Heimspiel werden! :eek:

Wie es ausschaut scheinst du einen ganz guten Einblick in den Gebrauchtmaschinenmarkt zu haben.

Kannst du eventuell Kaufempfehlungen für ältere Maschinen aussprechen?

Bestimmte Hersteller oder vielleicht sogar noch gerne gekaufte Typen?


Ansonsten würde ich mich auch noch über Rückmeldungen von Besitzern der oben genannten Maschinen freuen. Interessant wären eure Pro/Contra Erfahrungen die ihr bisher machen konntet.
 

Dietrich

ww-robinie
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Hallo Mizi24,

meine bescheidene Kenntnisse beschränken sich auf kleinere Bandsägen der letzten 30 vllt. 40 Jahre, weil ich bei der intensiven Suche nach so einer Maschine einiges in Augenschein genommen habe.

Zuallererst nenne ich Hema, leider auch bei den Gebrauchten rel. teuer, weil besonders bekannt.
SR und Garant Modelle mit 400er Rollen, auch ältere 500er aber viel schwerer mit sehr guter Verarbeitung, kompakter Gußständer wie bei den größeren Maschinen, etwa bis Mitte 70iger wurden die gebaut. Oberradverstellung mit Trapezgewindespindel und 30mm Führungswellen beidseitig...
Sehr selten aber qualitativ in dieser letztbeschriebenen Liga sind Bandsägen von F.Zimmermann, sehr hohe Gebrauchtpreise...
Selten sind auch kleine Bäuerle Maschinen, aber ebenfalls sehr schwer.

In der deutlich leichteren Kategorie, also um 200kg finden sich einige ital. Maschinen älteren Baujahres, Meber, Griggio, Centauro, auch Panhans, Maka und Schleicher, letztgenannte habe ich selbst, hier Typ 724 entspr. 400er Maschine, 726 entsp. 600er und 728 entspr. 800er.

Wichtig ist die Bauart des Maschinenständers, das senkrechte Profil sollte nicht zu schmal sein, u.a. resultiert aus diesem Profil die Biegesteifigkeit, wichtig fürs Bandspannen.
So gibt es durchaus Hema Garant die hier zu schmal gebaut sind, über die Jahre hat Hema den Lieferant auch schon gewechselt.
Wichtig ist auch die massive Aufhängung der Rollen.

Und noch ein Tip, Probelauf mit Längsschnitt machen, erst dann kaufen und keine Entfernung scheuen, wegen 200 oder 300 km auf eine gute Maschine verzichten ist ein Fehler.

Gruß Dietrich
 

MiZi24

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Hallo Dietrich,

vielen Dank für die vielen Infos. :emoji_slight_smile:

Werde mich die Tage auch in dieser Richtung mal umschauen und genauer informieren.
 

MiZi24

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Wie sind denn eure Erfahrungen bei den deutschen Händlern? Konntet ihr preislich bei der N4400 noch was verhandeln oder seid ihr am Preis vom Onlineshop (ca. 1800€) nicht vorbeigekommen?
 

Tob3

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Hallo Dietrich,

nachdem du offensichtlich umfassende Kenntnisse hast eine Frage.
(Ich stehe vor einer ähnlichen Entscheidung wie der TE, da ich die N4400 für ~1650€ praktisch neu bekommen könnte. --> vielleicht dies als Randnotiz auf die letzte Frage von Mizi24) Würdest du mit diesem Geld (vorzugsweise natürlich weniger :emoji_grin:) davon ausgehen, dass man etwas "höherwertiges" am Gebrauchtmarkt findet?
Wichtig aber: Die Maschine soll ähnlich "kompakt" bleiben, also nicht noch größer (und viel schwerer) sein - aber dennoch rund 300mm Schnitthöhe haben.
Ich frage nicht, dass du mir die Recherchearbeit abnimmst - sondern nur nach einer realistischen Einschätzung in welchem Preisbereich wir hier bei den genannten Herstellern unterwegs sind...
Man könnte die Frage auch ganz provokant formulieren: Lohnt die Anschaffung eine solchen neuen Maschine überhaupt? Oder fährt man mit den gebrauchten prinzipiell besser...

Gebrauchte sind finde ich nicht so leicht zu finden. Meist sind sie entweder sehr klein oder extrem groß (gefühlte 2,50m hoch - mein Maschinenhändler hier vor Ort bietet ebenfalls nur wahnsinnig sperrige gebrauchte im Moment)

Schöne Grüße
Tobias
 

Komihaxu

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Gebrauchte sind finde ich nicht so leicht zu finden. Meist sind sie entweder sehr klein oder extrem groß (gefühlte 2,50m hoch - mein Maschinenhändler hier vor Ort bietet ebenfalls nur wahnsinnig sperrige gebrauchte im Moment)
Gebrauchte sind schon zu finden, nur sind sie extrem schnell weg, weil jeder genau das möchte, was du beschreibst.

Die >600mm-Kolosse sind dagegen zahlreich gelistet und (obwohl günstig) gehen sie kaum weg, weil die einfach kein Mensch stellen kann.
 

Dietrich

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Hallo Tobias,

kompakt, hochwertiger verarbeitet bedeutet immer mehr Gewicht.
Hier wäre ein Beispiel für so eine sehr alte und m.M. n. sehr gut verarbeitete Maschine aus deutscher Fertigung, wie gesagt ein Beispiel, ansehen muß man die Maschine schon selbst...und probesägen:
https://www.maschinensucher.de/Bandsaege-Frommia-398/i-2428913

Vom nicht angegebenen Gewicht ist allerdings davon auszugehen das sie 2-3 Hammer wiegt.:emoji_slight_smile:

PS: Mir ist keine ältere 400er Maschine bekannt die 300mm Schnitthöhe liefert, ausgenommen F.Zimmermann und Hema SR mit Sonderschnitthöhe.

Gruß Dietrich
 

Tob3

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Hallo Dietrich,

vielen Dank für die Rückmeldung! Das von dir genannte Beispiel ist tatsächlich schon eine interessante Maschine! Auch die Schnitthöhe mit 250mm (so meine Recherche) ist schonmal nicht schlecht. Meine Forderung an die Schnitthöhe kommt ein bisschen von der Hobelbreite beim Abricht- / Dickenhobel. Dort suche ich nach einer Maschine mit 310er Schnittbreite... wobei auch hier 260 wesentlich leichter zu bekommen scheint.

Meine Überlegung war:
- Bohlen besäumen, auf Länge und bis zu 30cm breit in Streifen schneiden
- Abrichten und auf Dicke hobeln
- ggf. auch mal ein Teil in der Dicke auftrennen und anschließend beide Hälften nochmal durch den Dickenhobel z.B. für eine Füllung bei der man die Maserung "spiegelt"...
- Leimholz herstellen
- zusätzlich möchte ich gerne teile von Obstbäumen in Bretter zum Trocknen schneiden...

Oder ist meine Grundüberlegung hier schon fehlerhaft? - von der Bohle weg habe ich nämlich bisher noch nicht gearbeitet.

@Komihaxu: Dass die großen Maschinen rumstehen, weil sie keinen Abnehmer kann ich bestätigen.

Grüße
Tobias
 

tract

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Wichtig aber: Die Maschine soll ähnlich "kompakt" bleiben, also nicht noch größer (und viel schwerer) sein - aber dennoch rund 300mm Schnitthöhe haben.
Gebrauchte sind finde ich nicht so leicht zu finden. Meist sind sie entweder sehr klein oder extrem groß (gefühlte 2,50m hoch - mein Maschinenhändler hier vor Ort bietet ebenfalls nur wahnsinnig sperrige gebrauchte im Moment)

das was Du suchst gab (gibt?) es scheinbar auf dem dt. Markt nicht.
Keine Ahnung warum, denn in den USA wäre es kein Problem - da gibt es sogar Zwischenblöcke (rizer block) um den Rahmen bestimmter kleinerer Maschinen zu vergrößern.
Wenn man basteln möchte, käme evtl. die Eigenbau-Bandsäge von M.Wandel in Frage. Die 16"-Variante ist 122cm hoch und bietet 27cm Sägehöhe.
Es gibt da auch eine 14"-Version, die man umrüsten kann: 14" bandsaw / sawmill build
Mal die dt. Seite eines Nachbaus
Mit 24cm Sägehöhe findet sich z.B. sowas für kleines Geld : Link
 

Dietrich

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Hallo Tobias, hallo Tact,

wie gesagt 400er Maschinen erreichen normalerweise zwischen 22 und max. 26cm Schnitthöhe.
500er Modelle erreichen vielfach die 30 cm Grenze, wiegen aber in gleicher Qualität zwischen 50 und 100 kg mehr als 400er, jeweils vergleichbare Baujahre.
500er sind schon richtig große Maschinen, knapp über oder unter 2m Höhe ohne Fahreinrichtung und sehr viel größere Maschinentische sind ebenfalls verbaut, sicher alles kein Nachteil...wenn sie mal steht.

So ein Selbstbau wäre etwas für einen erfahrenen Maschinenschlosser mit Zugang zu einer sehr gut ausgestatteten Metallwerkstatt, aber so ein Dingen aus Holz zu bauen das so aussieht wie eine Bandsäge und damit arbeiten...man wird viel zu tun haben div. verschlissene Teile nach zu bauen.
Dann doch lieber einige Dutzend Std. in eine ältere Maschine zur Aufarbeitung stecken.

Die kleinen Maschinen haben einfach ihre bauartbedingten Grenzen, einfach 120mm mehr Schnitthöhe einzubauen...da braucht es die passende Motorleistung und Bandgeschwindigkeit.

Gruß Dietrich
 

Mathis

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Hallo Tobias, kompakt, hochwertiger verarbeitet bedeutet immer mehr Gewicht.

Genauso sehe ich das auch. Jede Hammer-Felder-Metabo-Elektrabeckum-Bernardo-Holzprofi-und-wie-sie-alle-noch-so-heißen sind Blechschrott gegen solch eine mittelgroße Profimaschine.[/QUOTE]

Diese Frommia ist ein Beispiel für so eine alte und m.M.n. gut verarbeitete Maschine aus deutscher Fertigung, wie gesagt ein Beispiel, ansehen muß man die Maschine schon selbst...und probesägen:
https://www.maschinensucher.de/Bandsaege-Frommia-398/i-2428913 Vom nicht angegebenen Gewicht ist allerdings davon auszugehen das sie 2-3 Hammer wiegt.

Und man kann ebenso davon ausgehen, dass diese Frommia noch in 50 Jahren einfach nur gut sägt, wenn all die Blechdosen schon im Schrott gelandet sind.

Aber es wird immer wieder beratungsresistente Bastler geben, die glauben, dass eine neue Maschine- insbesondere eine Bandsäge- irgendwie besser ist als eine alte Gebrauchte.

Ich seh das immer so: diese Frommia hat den harten Praxistest von ein paar -zig Jahren Dauereinsatz in einer gewerblichen Werkstatt bravourös bestanden. Den muss die Hammer-Blechbüchse noch bestehen....und ich glaube das Ergebnis zu kennen.
 
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