Mit der Kappsäge richtig schneiden?

Franz Lintner

ww-birke
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Hallo Holzwerker!
Ich beobachte immer wie in den videos und auch sonst mit der Kappsäge geschnitten wird. Man zieht die Säge heraus setzt dann ein und schneidet Richtung Anschlag. Ich meine aber daß das falsch ist,die Säge einsetzen ind im Herausziehen schneiden richtig ist.Eure Meinung dazu würde mich interessieren
Gruß Franz
 

lmitter

ww-esche
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Also ich arbeite immer nach 1 Variante. Einfach nach Gefühl. Die Frage ist, ob es von der schnittqualität überhaupt einen Unterschied macht. Aus Sicherheitsgründen käme mir aber ein schneiden vom Körper weg angenehmer vor, als zum Körper hin - vor allem wenn das Teil nicht gut steht.

Und sollte fälschlicher weise ein Blatt mit positivem Zahnwinkel montiert sein, ist die Gefahr des wegschleudernd des Werkstückes beim hinten eintauchen zusätzlich verstärkt, da die zugbewegung in die selbe Richtung geht.

Edit: festool beschreibt dezidiert einen geschobenen Schnitt, keinen gezogenen - leider ohne Begründung.
LG
 

yoghurt

Moderator
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Hallo,
ziehen würde bedeuten im Gleichlauf zu schneiden. Im dümmsten Fall kann man das nicht mehr kontrollieren und das Sägeaggregat bewegt sich ruckartig in Richtung des Nutzers. Das ist zwar vermutlich fast ungefährlich, aber verdirbt den Schnitt.

Also: der "geschobene" Schnitt ist richtig.
 

Sägenbremser

ww-robinie
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Danach habe ich über 40 Jahre einen
Fehler gemacht und wohl nicht nur ich.

Bei einer Kappsäge kann man ja nicht
wählen wie man schneiden möchte, die
schwenkt um einen festen Drehpunkt.

Grosse Kappsägen von Irion, Bäuerle und
Graule schneiden ziehend. So eine grosse
Parallelpendelsäge mit laufendem 6-8oomm
Sägeblatt vor die über einen halben Meter
breite Bohle zu ziehen ist schon etwas sehr
umständlich. Da brauchte es dann schon
zwei Bearbeiter für, einer für die Säge und
der andere händelte die Bohle, ist Unsinn.

Auch die verschwenkbare Elu 170-174 hatten
eine bogenförmige Schnittlinie, dabei arbeitet sich
das Blatt aber durch den doppelten Drehpunkt
schon schiebend durch das Material. Denke das ist
aber eher der Sicherheit geschuldet, da man ja mit
einem Sägeblatt sowohl Kappen und Längsschnitte
machen konnte.

Nun kommen ja die wohl eher gemeinten Panellsägen,
auch Zugkappsäge genannt, ins Spiel. Da ist es schon
ein kleiner Unterschied ob ich eine Gehrungsleiste
sägen will, oder ein breiteres Brettchen kappen muß.

Ich entscheide das einfach danach wo mein Riss
am besten zu treffen ist, Unterschiede kann ich
beim Schnitt nicht sehen. Entscheiden ist da nur
die am Ende zu sehende Schnittqualität an der
Sichtseite des Werkstückes.

Gruss Harald
 

SteffenH

ww-robinie
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Ich mache das je nachdem, auf welcher Seite ich die optimale Schnittqualität haben möchte. Ziehen - Zähne tauchen oben ein. Drücken - Zähne tauchen von unten ein.
 

Broetchenbacke

ww-birnbaum
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Ich drücke immer. Gerade die Zugkappsägen sind meiner Erfahrung nicht die stabilsten Konstruktionen. Wenn also Ungenauigkeiten durch die Krafteinleitung in der Maschine entstehen, so sind diese wenigstens immer gleich. Damit kann man dann leben indem man das Abgeschnittene Stück einfach 180 Grad verdreht an das geschnittene mit Zwingen befestigt. So das von der Seite gesehen sich 2 Keile kreuzen. Diese Keile entferne ich mit dem Hobel und bekomme damit recht genaue Winkel. Bei ungleichen Keilen würde ich nicht so einfach einen rechten Winkel erhalten. Deswegen und zum Teil aufgrund der schon genannten Gründen drücke ich immer.
 
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