Kapp- oder Kreissäge? Welche?

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Hallo Profis,

Für den Holzbau im Garten (Pergola, Sichtschutz, Holzterrasse) und auch für ein wenig Möbelbau möchte ich, Anfänger, mir die geeigneten Geräte anschaffen.

Für das erste Projekt Pergola scheine ich eine Kapp-/Gärungssäge zu benötigen. Andererseits scheint eine Tischkreissäge generell ein notwendiges Gerät zu sein. Da ich nicht gleich über 1000€ für derlei Geräte ausgeben möchte, muss ich mich entscheiden: Kappsäge oder Tischkreissäge.

1. Frage: Wie ist Euere Erfahrung? Welches Gerät ist wichtiger? Kann eine Kappsäge z.T. als Kreissäge verwendet werden oder gibt es Kombigeräte?

Ich möchte jeweils bis max. 500€ ausgeben.

2. Frage: Welche Produkte könnt Ihr mir in beiden Kategorien empfehlen? (z.B. habe ich von der Scheppach TS 315 GT gelesen. Was könnte an dieser Tischkreissäge nicht gut sein?)

3. Frage: Ist der Gebrauchtkauf zu empfehlen? Muss man nicht erwarten, dass die Lager oder andere Bauteile hinüber sind. Dies würde ich als Laie evtl. nicht rechtzeitig merken.

Vielen Dank für Hinweise
Grüße aus dem Schwabenland
Markus
 

carsten

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Hallo

na dann geb ich mal meinen Senf dazu.

1. Ne gute Kappsäge ist im Bereich 500 € zu bekommen. Ich würde mich bei Elektra Bekum/ Metabo umsehen, evtl auch Schepppach.
2. Die Scheppach TS 315 GT kenne ich nicht rein vom Bild her würde ich die nicht für den Möbelbau empfehlen (sieht für mich eher nach Baukreissäge aus). Nur weil da Präzision dabeisteht heißt das noch lange nicht das die auch präzise sägt.
Ne neue Tischkreissäge die meine Erwartungen an eine kleine gute Hobbykreissäge erfüllen würde hab ich noch nicht unter 1000 € gesehen.
3.Gebrauchtkauf ist in der Preisklasse nicht wirklich empfehlenswert. Die Maschinen die da verkauft werden stößt der Verkäufer meist wegen mangelnder Zufriedenheit ab.

Würde mir ne gute Kappsäge kaufen und evtl. Plattenmaterial vom Schreiner zuschneiden lassen und weiter sparen bis die Finanzen und die Anforderungen wirklich ne gute Hobbytischkreissäge rentabel machen.
 

matts44

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Hallo Markus...

Ich bin zwar kein Profi, aber stand vor den selben Fragen wie Du.

Habe mir in der letzten Zeit so einige Maschinen gekauft.
Mitunter eine Kapp-Zug Gehrungsäge, Kreissäge, Oberfräse etc.

Meine 1. Erfahrung..."gib lieber einen Euro mehr aus"...
Meine 2. Erfahrung..."nix Baumarkt...nur noch Fachhandel"
Meine 3. Erfahrung..."Zeit gespart...sauber gearbeitet...Spaß gemacht"

Thema Kappsäge.
Habe eine Kapp-Zugsäge der Firma LUTZ. 250mm Sägeblatt mit 60 Zähnen.
Max. Sägebreite 300mm.
Funzt eigentlich zufriedenstellend, wenn man auf präzise Gehrungschnitte keinen gesteigerten Wert legt. Geht nur mit Probeschnitt und nachprüfen.
Hätte hierbei wirklich besser einen Euro mehr angelegt.
Aber mann lernt ja dazu...
Preis der Säge ca. 250,- Eur.
Sonst wie gesagt OK...(Sauberes Schnittbild, keine Ausreissen der Faser !)

Thema Kreissäge.

Bin sehr Lange mit einer Tischkreissäge schwanger gewesen.
Jedoch ergaben sich für mich folgende Probleme.
Platz: Das Ding war mir zu Sperrig...hab nur ne kleine Werkstatt.
Preis: Nach der Kappsäge...Divise...vernünftige Teile ab 900,- Eur + Zubehör
Anwendung: Tischformate von 600x800mm auch mit Schiebeschlitten sind für
kleine Platten oder Bretter ja ok...aber was mach ich bei großen Platten?

Für mich war die Lösung: Eine Ordentliche Handkreissäge mit Führungschiene.
Das Ding ist Handlich, universell, Präzise und Plattengrößen von 3000x1250 auch kein Thema.
Kurzum habe ich mir eine Festool TS 55 EBQ mit entsprechender Führungsschine gekauft.
Und bin, nach dem ich damit gearbeitet habe, rundum Glücklich.
Ich habe gerade eben für meine Schiebetür (siehe Anhang) eine Zarge sowie Rahmen aus Ahorn angefertigt. Mat. Leimholz 27mm Keilverzinkt 3m x1,25m Platte.
Die Säge schneidete genial. Kanten brauchte ich nur nachschleifen und nicht hobeln. Keine Ausrisse an den Kanten. Alles Maßhaltig (bis 0,5mm genau kein Thema). Absaugung der Späne ist fast perfekt. Rundum genial.
Preis der Geschichte: ca. 460,- Eur im Fachhandel.

Auch habe ich damit schon Türblätter für meinen Nachbarn gekürzt...super...

Nun den...

Hoffe habe dir ein wenig geholfen...

Gruß aus Köln
Mathias
 

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raziausdud

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Hallo,

schau Dir mal die Abbildung an. Da wird eine Handkreissäge auf einer Art Schlitten geführt. Mit einem exaktem Führungsanschlag dürften damit genaue Quer-und Gehrungsschnitte möglich sein. Ich bin auch kein Profi und werde mir das demnächst selbst bauen (Foto stammt von selbst.de), allerdings mit dünneren Schienen aus Alu, um nicht soviel Schnitttiefe zu verschenken und für größere Formbeständigkeit und Genauigkeit.

Vielleicht wäre das auch was für Dich ...

Grüße
Rainer
 

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madera

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Hallo,

wir benutzen schon seit ein paar Jahren eine Kapp- und Gehrungssäge der Firma Virutex.(Heißt in Deutschland Wegoma)
Die Maschine bietet die Möglichkeit auf einem oberen Tisch mit einem Parallelanschlag zu arbeiten, was sehr oft und gerade auf Montagen sehr praktisch ist.
Schau einfach mal bei www.wegoma.de nach

Gruss

Matthias
 

Holz_Marei

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Hallo,

falls ELU noch ein Begriff ist...würde ich für die beschriebene Anforderungen
dringend folgende Säge empfehlen:

Dewalt DW743 oder DW743N!

siehe:

http://www.dewalt.de/products.asp?l...rarchyID2=47&hierarchyID3=49&bucketid=9&sid=1

Ich behaupte aus eigener Erfahrung, es gibt kaum etwas vielfältigeres. :cool:

Dies sind die Nachfolgeprodukte der über Jahrzehnte bewährten ELU TGS Serien.

Diese Sägen sind deutlich unter 1000,00 EUR zu bekommen (Augen auf)

Gruß

Holz_Marei
 

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Hallo,

danke für Eure Hinweise. Vielleicht wäre ein Kombigerät Tisch-, Kapp- und Gärungssäge das Richtige für mich.

DW743 ist hier bei uns mit 800 Euro netto für mich eigentlich zu teuer.

Kennt jemand die DW 710?

Kennt jemand die Makita 1040F?

Hat noch jemand einen Tipp für solche Geräte in der Kategorie bis 500€ ?

Oder sollte man von solchen eierlegenden Wollmilchsäuen die Finger lassen?

Grüße
Markus
 

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Und noch eine generelle Frage: Angenommen, ich habe ein 9x9-Kantholz und möchte das Ding 45 querr zur Faser schneiden. Dann mache ich das evtl. mit einer Kapp-/Gärungssäge. Die meisten dieser Säge haben jedoch (scheinbar???) gar nicht diese Schnitttiefe. Wat nu?
 

Georg L.

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Wenn du so etwas öfter schneiden mußt, wäre diese Säge für Dich vielleicht interessant: http://www.bosch-pt.de/boptocs-de/P...40DE77?division=gw&ccat_id=81944&prod_id=7760 . Weitere Alternativen wären eine große Tischkreissäge vom Schlage einer Altendorf F45 oder eine Zimmereihandkreissäge. In beiden Fällen sollten damit Schnitthöhen >100 mm möglich sein.
Brauchst du das nur ein- zweimal im Leben, bist du mit einem guten Fuchsschwanz oder einer Kataba besser bedient.
 

Gisela55

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Zum Thema Kapp oder Kreissäge. Mit einer Kappsäge können nur Querschnitte gemacht werden, außer Sie lässt sich drehen und ist zugleich eine Tischkreissäge. Gab es mal von Elu bzw. jetzt DEWALT. Eskommt immer darauf an was ich Sägen möchte. Ein kleiner Tip, ist das Holzstück zugroß oder zu lang wird die Maschine bewegt zum Beispiel Nut und Federlatten mit einer Kappsäge. ist das Werkstück handlich kann ich auf eine herkömmliche Tischkreissäge arbeiten.
 

Tamaris-PA/MTS

ww-ulme
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Und noch eine generelle Frage: Angenommen, ich habe ein 9x9-Kantholz und möchte das Ding 45 querr zur Faser schneiden. Dann mache ich das evtl. mit einer Kapp-/Gärungssäge. Die meisten dieser Säge haben jedoch (scheinbar???) gar nicht diese Schnitttiefe. Wat nu?

Stichsäge mit 120mm Blatt, funktioniert mit etwas können ziemlich genau. Ansonsten würde ich zu der Festool Tauchsäge TS 55 EBQ-Plus raten, keine Alzweckwaffe, aber für die meisten Aufgaben sehr gut.
Für größere Mengen natürlich TKS bzw. Plattensäge, das ist eben nicht mehr günstig!
 

Holz_Marei

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Zum Thema Kapp oder Kreissäge. Mit einer Kappsäge können nur Querschnitte gemacht werden, außer Sie lässt sich drehen und ist zugleich eine Tischkreissäge. Gab es mal von Elu bzw. jetzt DEWALT.......


.....ganz genau, es gibt kaum eine besser und funktionellere Maschine als die ehem. ELU oder jetzige Dewalt DW743/N in diesem Preissegment!!!!!!

Funktionell betrachtet würde ich keine 500 EUR für eine andere Maschine ausgeben (wenn man diese Anforderungen hat)...lieber noch ein wenig sparen.

Manchmal ist ein höhere Investition sinvoller!

Und, nicht vergessen, wie die Maschine zukünftig ausbaubar ist.

Gruß

Holz_Marei
 

heiko-rech

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Hallo,

Und noch eine generelle Frage: Angenommen, ich habe ein 9x9-Kantholz und möchte das Ding 45 querr zur Faser schneiden. Dann mache ich das evtl. mit einer Kapp-/Gärungssäge. Die meisten dieser Säge haben jedoch (scheinbar???) gar nicht diese Schnitttiefe. Wat nu?

Kommt darauf an, wie oft du so etwas hast. Kappsägen, die eine solche Schnitttiefe haben, kosten meist entsprechend. Wenn solche Dimensionen nur selten vorkommen, würde ich zu einer guten Handsäge (Fuchsschwanz oder Gestellsäge) raten.

Gruß

Heiko
 

G-Ride

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Hallo,
ich habe neulich beim Werkzeughändler meines Vertrauens einen Dewalt Aktionen-Prospekt in die Hand bekommen. Darin war folgendes schönes all in one gerät als Welt-Neuheit angepriesen:
D 27111
Kostet 749€ plus MwSt. und man bekommt den Campingtisch DE1000 gratis dazu.
Liegt zwar außerhalb deiner Preisgrenzen, aber ich wollte auch mal was gesagt haben:emoji_slight_smile:.

Hab zu dem Thema nämlich auch eine Frage, die mich schon etwas länger bewegt:
Wozu überhaupt Kappsägen?
Ich kann mit der Kreissäge meines Vaters (elektra beckum) prima Gehrungsschnitte jeder Art sehr präzise (meiner Meinung nach) schneiden und man hat den Vorteil platten sägen zu können.
Ich sehe in der Kappsäge wirklich überhaupt keinen Vorteil.

Viel erfolg beim Kauf der Maschine!
Gerrit
 

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Schnitttiefe

Und noch eine generelle Frage: Angenommen, ich habe ein 9x9-Kantholz und möchte das Ding 45 querr zur Faser schneiden. Dann mache ich das evtl. mit einer Kapp-/Gärungssäge. Die meisten dieser Säge haben jedoch (scheinbar???) gar nicht diese Schnitttiefe. Wat nu?

Die neue Metabo KGS 254 hat eine Schnitttiefe von 90 mm. Schau mal nach aufhttp://www.metabo.de/Technische-Daten-Metabo-Kapp-und-Gehrungssaegen.29737.0.html
 

El_Werno

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Metabo KGS 254

Hallo Holzwürmer,

zuerst einmal möchte ich mich hier auch vorstellen. Ich bin Tobi, 21 Jahre alt, und habe seit einem Jahr den Holzbau für mich entdeckt und bin nun in meiner Freizeit dabei mir meine Möbel selbst zu zimmern.
Natürlich war ich dabei schnell an die Grenzen meines Maschinenparks gestoßen (Makita Akku-Schrauber und Stichsäge), weswegen ich mir nun eine Kappsäge mit Zug gekauft habe: Die Metabo KGS 254. Wieso ausgerechnet diese und welchen Eindruck sie bisher hinterlassen hat, werde ich im Folgenden erklären, in der Hoffnung, anderen (jungen) Heimwerken, mit knappen Budget, bei ihrer (Kauf-)Entscheidung zu helfen.........

Vorab möchte ich anmerken, dass mich nicht entscheiden konnte, wo ich diesen Beitrag nun am besten posten soll. Wenn er hier nicht hergehört, bitte ich einen Admin, ihn einfach zu verschieben in die richtige Kategorie. Danke.

Nun zu der KGS, ich habe mich natürlich vor dem Kauf im Internet informiert, hier in diesem Forum, und überall dort, wo es um Kappsägen ging. Auffallend ist, dass es nach fast einhelliger Meinung in allen Foren keine "billigen" und guten Sägen gibt. Auf der anderen Seite kann sich nicht jeder nur eine Kappsäge für jenseits der 500€ leisten und will es auch nicht, genau wie ich.

Ich wählte den Mittelweg und kaufte eine Säge mit den Schnittleistungen, die ich benötige (Bretter 35-40cm breit, Kanthölzer bis 80mm dick) und von einem Hersteller, der auch hochwertigeres Werkzeug im Programm hat. Insgesamt habe ich 260€ für die Säge bezahlt, also durchaus ein Preis, für den man ein Mindestmaß an Qualität erwarten kann.

Kommen wir nun zur Säge und ihrer Qualität, leider ließ sich während meiner Recherche kein Erfahrungsbericht zu dieser Säge finden, der mehr beinhaltete als Werbetexte oder Aussagen wie: "Die Schnittleistung ist gut, bin damit zufrieden".

Aus diesem Grund werde ich jetzt ein bisschen weiter ausholen und mal haarklein alle Sachen beschreiben, die mir positiv als auch negativ aufgefallen sind.

1. Die Säge wird als mobile Kappsäge beworben, die auf die Baustelle mitgeführt werden kann und immer vor Ort ist. Ich bin bei Leibe nicht schwächlich, im Gegenteil, aber bis ich das Monster aus der Kiste hatte, war ich schweißgebadet. Dabei ist aber nicht das Gewicht das Problem, sondern man kann sie nicht richtig anfassen (kein Platz um mit den Fingern unter die Säge zu greifen) und außerdem ist sie eben sehr unhandlich...

2. Natürlich gleich losgelegt, alle Zubehörteile angebaut und gleich mal rausgeschleppt, um sie auszuprobieren. Stecker in die Dose in unserem Gartenhäuschen und Knopf betätigt --> Säge läuft kurz an und geht sofort wieder aus. Der Grund die Säge braucht einen enorm hohen Anlaufstrom 8,7A, man sollte also sicherstellen, dass man nicht den x-ten Abzweig einer Stromleitung erwischt.

Also Kabel gelegt und erneut probiert, siehe da sie läuft und es klingelt ---- in den Ohren. Selbst ohne eingetauchtes Sägeblatt macht die Säge einen tierischen Lärm! Ich könnte mir nicht vorstellen, dass das Geräusch in einem Kelleraum angenehmer wird, als bei mir im Freien....

3. Nachdem die Startphase nicht so gut verlief, kommt nun (endlich) Begeisterung auf, die ersten Schnitte.
Hierbei möchte ich anmerken, dass ich jetzt nur für mich als Hobbywerker spreche, dass ein Schreinermeister mit meinen Ergebnissen evtl. nicht zufrieden ist mag sein.

Natürlich habe ich gleich sämtliche Schnittvariante in unterschiedlichen Holzstücken probiert. Sei es jetzt das kappen von Leistchen oder von großen 80x100 Balken, das Schnittbild ist gerade, glatt und mit ganz wenig bis gar keinem Ausriss am Rand.
Gehrungsschnitte zeigen das selbe Bild.
Den gekippten Sägekopf habe ich getestet, aber nicht kontrolliert, da er für mich nicht interessant ist.
Brettschnitte sind vom Schnittbild ebenfalls top, solange man ein bisschen probiert und modifiziert. Getestet habe ich an Multiplexplatten in den Stärken 12 und 21mm. Was ich mir prinzipiell angewöhnt habe von der Stichsäge her, dass ich jede Schnittlinie mit Kreppband abklebe um ein Ausreißen zu verhindern oder zu minimieren. Dies ist auch hier bei dem 48 zähnige Blatt nötig, wie es bei 60gern oder gar 80gern aussieht kann ich nicht sägen (a) :emoji_grin::emoji_grin:. Kurzum, klebt man seine Schnittlinie ab, erzielt man schönere Schnittergebnisse, als die große Plattenwandsäge meines Holzhändlers.
Praktisch hierbei sind der Schnittlaser und die Led-Beleuchtung, naja.... Letztere ist für mich ein Gag, da ich im Freien nicht sehe, ob sie an ist oder nicht, der Laser ist allerdings Gold wert, ich würde nicht auf ihn verzichten wollen.

4. Widmen wir dem Zug der Säge einen eigenen Punkt. Ich hatte die Befürchtung, dass dieser auf Grund des niedrigen Preises qualitativ minderwertig ist. Meiner Meinung nach aber weit gefehlt. Der Sägekopf hat bei maximalem Auszug höchstens 1mm Spiel nach rechts und nach links. Das klingt jetzt viel, aber dafür musste ich wirklich sehr viel Kraft aufwenden. Im normalen Sägebetrieb ist es unmöglich den Kopf zu verrücken. Messstücken aus Holz, die ich gesägt habe ergaben nach dem Taschenmessschieber Breitendifferenzen von weniger als 0,2 Milimeter auf 25cm Brett bei 20mm Stärke (Da kann ich allerdings auch nicht sagen, ob es jetzt wirklich vom Sägen kommt, oder ob das Brett von Werk aus an einer Seite nicht gerade war.... Meiner Meinung nach so wenig Differenz, dass man sie getrost vernachlässigen kann, selbst wenn man ein sehr exaktes Maß braucht).
Ich muss aber auch dazu sagen, dass ich gemütlich säge und nicht die Säge mit Gewalt durch das Brett jage, wobei sie das ebenfalls mühelos meistert, aber eben mit Qualitätseinbußen.

5. Nun zu einem wirklich garstigem Punkt. Ordentlich gesägt, die Sonne geht unter, langsam mal zusammenräumen. Aber im Eifer des Gefechts nicht aufgefallen: Der Staubfangsack hat nur eine Platzhalterfunktion:
3636313937376163.jpg


Der ganze Tisch und die Mechanik der Säge sind mit Holzspänen übersäht.
3134333833663032.jpg


3161643537306362.jpg


Ich habe über eine halbe Stunde gebraucht, um aus allen Ecken der Säge die Späne abzusaugen, und das war auch nur teilweise erfolgreich, weil die Säge gut geölt war und die Späne somit überall klebten, wo mal Öl hingelaufen ist.

Nun inzwischen nach dem 6. Einsatz (in der Regel 20-25 Schnitte in Kanthölzern bis 50mm und Brettern) habe ich mich entschlossen mal den Zug und die Lampenfächer auseinanderzunehmen und ggf. zu reinigen.
Gerade die Region des Lasers und der Arbeitsleuchte sind ein beliebtes Anflugziel der Späne:
6234643933303964.jpg

Dem entsprechend sah es hinter der Blende auch aus, da ging nicht mehr ein einziger Holzspan rein, das Drumherum der Lampen war vollständig mit Spänen aufgefüllt.
Der Zug hat innerhalb des Gehäuses Schaumstoff/Filz-Pads, die das Eindringen von Holzspänen in die Kugellager verhindern, aber diese "Filter" waren schon ziemlich vollgesetzt......
Erstaunlicherweise habe ich bisher nahezu keinen Staub an den Lüftungsschlitzen des Motors gefunden, dieser scheint so platziert zu sein, das wirklich nur der Rest der Säge im Spanregen versinkt....

Zusammenfassung:

+ Kostet nicht die Welt und kann somit auch mal ein Teil des Jahres getrost in der Ecke stehen
+ klasse Schnittergebnisse
+ durch den stabilen Zug vielseitig einsetzbar (Plattenschnitte, habe bis 40cm Breite geschafft, Nuten und Aussparungen sägen)
+ für Hobbyprojekte absolut ausreichende Präzision

- unhandlich und schwer, unglücklich anzuheben
- sehr, sehr laut , ist schon an der Schmerzgrenze des Gehörs
- die Spanabfuhr mit Fangsack funktioniert absolut und gar nicht!

Fazit:

Die Schnittqualtität ist für diesen Preis absolut top! Sehr wenig, bis kein Ausriss am Rand, absolut gerade Schnitte, selbst bei vollem Auszug zusätzlich noch sehr große Schnittleistung ---- ein gutes Allroundgerät, was meiner Meinung nach dem Hobbywerker absolut zufriedenstellende Schnittergebnisse liefert. Dafür müssen im Komfort eben Einbußen hingenommen werden, wobei ein Paar Ohrenschützer und eine Platte unter der Säge (wenn sie nicht stationär irgendwo steht) da nicht großartig ins Gewicht fallen.

Bis hier hat Metabo eigentlich alles richtig, bzw. ein bisschen ungeschickt gelöst. ABER die Säge ist im Innenraum nicht ohne Absaugung zu benutzen (außer man steht auf Großputz in der Werkstatt) und im Außenbereich nur grenzwertig, da man die Späne ja nicht einfach liegen lassen kann, weil sie so auf kurz oder lang das Sägen zur Qual machen (Tischdrehung ist schwergängig, der Zug hängt -- nur wenn man sie nicht reinigt!). Sprich die Säge muss nach jedem Nachmittag Holzarbeit mindestens mit dem Staubsauger gereinigt werden und alle 3-4 Male mit Tuch und Teflonspray wieder hergerichtet werden

Ich werde in den nächsten Tagen mal einen Kärcher Allessauger über den Metabo-Multi-Adapter anschließen und dann nochmal kurz berichten, ob ein "Staubsauger" ausreichend ist, oder ob die Säge eine richtige Absauganlage benötigt, denn dann hat sie sich alle Vorteile, die sie sich bisher in der unteren Mitteklasse (preislich gemeint) erkämpft hat, verspielt......


Hiermit bleibt es jetzt jedem selbst überlassen, ob er sich darauf einlässt, oder ob er doch ein bisschen mehr Geld berappt, für eine Säge, die dann vielleicht(!) ganz andere Probleme hat, die nicht so leicht in den Griff zu bekommen sind, oder als letzte Möglichkeit doch soviel Geld ausgibt, dass es dann nicht mehr die Säge ist, die Probleme macht. Hoffe ich habe hier einige Fragen beantwortet, die automatisch kommen, wenn man sich mit den günstigeren Kappsägen beschäftigt und dabei dann über kurz oder lang auch auf die KGS 254 stößt...

Viele Grüße

Tobi

PS: Ich hoffe ihr verzeiht mir evtl. Schreibfehler, ich habe in dem langen Text vermutlich nicht alle gefunden...
 

seschmi

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Danke für den umfangreichen Bericht zur Maschine.

Zu dem Staubfangsack: Ich habe bisher noch kein Gerät gesehen, bei dem so ein Säckchen wirklich was fängt. Die haben eigentlich immer nur Alibifunktion, das ist kein Metabo-Problem.

Hast Du mal die 5-Schnitt-Methode benutzt, um die Genauigkeit zu testen:

5-Schnitt-Methode ? Wikipedia

Das wäre noch interessant, speziell, wenn man die Zugfunktion benutzt. Da scheiden sich dann Spreu- und Weizen...
 

Rei123

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Hallo,

noch eine Frage:
Kann man die Säge arretieren, so daß sie eine konstante Schnitthöhe hat?
Dann kann man Nuten / Falze ins Holz sägen, indem man die Auszugsfunktion nutzt.
Wie gut funktioniert das?

Grüße

Reiner
 

El_Werno

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Hallo Rei123, und alle anderen,

ich habe inzwischen meinen Multiadapter bekommen und den Kärcher 2000 E angeschlossen, leider mit mäßigem bis geringem Erfolg. Die Säge ist immer noch mit Spänen übersäht, zwar nicht mehr so viele, aber immer noch genug und viel schlimmer, die Späne laden sich durch das Kunstoffrohr auf und stehen wie eine Eins auf der Säge und am Saugrohr...... Das war mir dann doch ein bisschen gefährlich bezüglich Entladung und Entzündung. Was meint ihr dazu???? Wie kann ich das Problem umgehen?
Bzw. was müsste ich für eine Maschine benutzen, um die Späne effektiver abzusaugen. Ich werde gleich mal die Suchfunktion nutzen, aber ich meine, das hat mir das letzte Mal schon nicht großartig weitergeholfen, weil ich nicht beliebig viel Platz für eine Absaugung habe -- und Geld auch nicht.....

@Rei123

Also die Säge hat eine Feststellschraube, um den Zug zu fixieren, außerdem hat sie eine seitlich angebrachte Stellschraube, die die Schnitttiefe reguliert. Funktioniert auch ganz gut:

3363386561663235.jpg


Allerdings nur so lange, wie man nicht exakte Tiefen schneiden will, denn dann muss man sich halbe Umdrehung um halbe Umdrehung an die gewünschte Schnitttiefe herantasten. Eine Skala wäre wünschenswert gewesen. Oder man greift auf eine Oberfräse zurück, die da garantiert die besseren Ergebnisse liefern wird, aber um mal ne Nut für einen Schubladenboden zu ziehen, sollte das System hier vollkommen ausreichen, auch mit Auszug.

Fazit: Theoretisch ist es überhaupt kein Problem, mit der Säge Nuten zu ziehen, allerdings nicht breiter als das Sägeblatt (3mm), weil es nicht jedes Mal auf die exakt selbe Schnitttiefe kommt (0,1-0,2 mm Versatz). Hängt aber einfach mit der Kraft zusammen, mit der du den Sägekopf nach unten drückst, ist uns Menschen leider nicht möglich beliebig oft hintereinander exakt die selbe Kraft aufzuwenden :emoji_frowning2::emoji_frowning2:.....

Werde in den nächsten Tagen mal noch die 5-Schnitt-Methode probieren um den Schnittfehler zu ermitteln und dann gibts ein abschließendes Fazit.

Viele Grüße und bis bald

Tobi


PS: Hoffe jemand hat einen Vorschlag für mein Absaugproblem.... Danke
 

t.ost

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Ort
garbsen
Hallo Tobi

Bei den Kappsägen von Dewalt zb
sind Absaugungspunkte an drei
verschiedenen Stellen,auch die
alte Metabo KGSE1670 wurde
an drei Stellen abgesaugt.

Ich selbst hab nur ne normale Kappsäge
ohne Zugfunktion aber das selbe Problem.

Hab leider im Moment keine Zeit um das abzuändern.
Eine Möglichkeit ist ein Loch mit passendem
Durchmesser in die Platte des Untergestells zu bohren
um einen Absaugschlauch dort zu fixieren genau
unter dem Sägeblatt.

Gruß Thomas
 
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