OH-OH.... ich halte es für gefährlich, sich auf derartige Zahlenspiele zu stützen. Es wird schon häufig so sein, dass in einer handwerklichen Schreinerei mit 3-10 leuten der Materialeinsatz im Durchschnitt bei 25-30% landet, aber das ist in der Einzel-Auftragskalkulation von dermaßen vielen Umständen abhängig, dass ich diese Überlegungen grundsätzlich nicht zum Bestandteil der Einzelkalkulation machen würde.
Pauschalierte Kalkulationsmethoden sind meist daneben... entweder bist Du zu teuer, oder zu billig. Es bleibt Dir nichts anderes übrig... trag für jeden Auftrag die Kosten einzeln zusammen und bilde danach deinen Preis.
Das genannte Beispiel mit den Fussleisten ist schon recht eindeutig, ich leg noch eins dazu...
Stell dir einfach den selben Schrank vor... einmal selbstfurniert und einmal mit fertigfurnierten Platten.... der Materialeinsatz wird sich zu den Gesamtkosten
enorm verändern in diesen 2 Varianten.
Übrigens würden diese 2 Varianten auch ggf. dazu führen, dass Du die Materialzuschläge überdenkst. Auch hier halte ich pauschale Prozentzuschläge für dumm. Hab mich schon vor 25 Jahren mit meinem alten herrn über DAS Thema gestritten... der wollte immer 30% GK/Gewinnzuschlag aufs Material... Ergebnis... er hat nur noch Aufträge mit niedrigem Materialeinsatz bekommen. denk immer in der kalkulation dran... Du willst Euro´s einnehmen...KEINE Prozente.
Auch hierzu ein Beispiel... stell dir den selben Schrank vor, einmal in Tannemassiv, einmal in Kirsch massiv (Einkaufspreis tanne z.B. 300,- in Kirsch z.B. 1200,-) beim Tanneschrank willst Du bei 30% Materialzuschlag 90,- Euro und bei Kirsch dann 360,-... ich würd z.B. immer bei diesem Schrank 150,- aufs Holz als Zuschlag wollen/brauchen, sonst verkauf ich so den Tanne zu billig und krieg den Kirsch erst gar nicht.
Fazit... lasst Euch nie von pauschalen "regeln" leiten... schaut, was ihr verdienen müsst und kalkuliert dann danach.
Samy
P.S.: Kalkulation heisst auf Deutsch Kostenzusammenstellung... hat dann aber erst in 2. Linie was mit dem verkaufspreis zu tun.