kalkulation

Springsa

ww-kastanie
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In welchem Verhältniss stehen bei euch ca die Materialkosten inkl Aufschlag im Gegenzug zu den Fertigunggskosten zb Material 407 € Fertigung 853€ =1260 selbstkosten dann wären die 407 € = 32% und die 853 = 68% so im durchschitt, ich weiß auch das es auf das Stück ankommt ob kompliziert oder rund ist aber trotzdem habt ihr da irgend einen Schlüssel oder ist das alles Erfahrung

mfg aus dem Waldviertel

Josef
 

derdad

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Hi Josef!
Ich glaube einen schlüssigen schlüssel gibt es nicht. Wenn du den erfindest bist du bald ein reicher mann.
Deine 1/3 zu 2/3 sind sicher der wahrheit schon ganz nahe. Obwohl ich schon fast der meinung bin, dass 1/4 zu 3/4 meist dem ganzen näher kommt.
Aber wie gesagt, kalkulation ist ein unendliches thema, und war auch einer der gründe wieso ich mich vom selbständigsein verabschiedet habe.

Gruss aus wien
gerhard
 

raftinthomas

ww-robinie
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jo, so 1/3 bis 1/4 kommt meist hin. aber halt nur bei klassischen produktionssachen wie tischen und schränken, bei fussleistenmontage kann das schnell ins auge gehen.
 

sam_der_schrein

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OH-OH.... ich halte es für gefährlich, sich auf derartige Zahlenspiele zu stützen. Es wird schon häufig so sein, dass in einer handwerklichen Schreinerei mit 3-10 leuten der Materialeinsatz im Durchschnitt bei 25-30% landet, aber das ist in der Einzel-Auftragskalkulation von dermaßen vielen Umständen abhängig, dass ich diese Überlegungen grundsätzlich nicht zum Bestandteil der Einzelkalkulation machen würde.
Pauschalierte Kalkulationsmethoden sind meist daneben... entweder bist Du zu teuer, oder zu billig. Es bleibt Dir nichts anderes übrig... trag für jeden Auftrag die Kosten einzeln zusammen und bilde danach deinen Preis.

Das genannte Beispiel mit den Fussleisten ist schon recht eindeutig, ich leg noch eins dazu...
Stell dir einfach den selben Schrank vor... einmal selbstfurniert und einmal mit fertigfurnierten Platten.... der Materialeinsatz wird sich zu den Gesamtkosten
enorm verändern in diesen 2 Varianten.

Übrigens würden diese 2 Varianten auch ggf. dazu führen, dass Du die Materialzuschläge überdenkst. Auch hier halte ich pauschale Prozentzuschläge für dumm. Hab mich schon vor 25 Jahren mit meinem alten herrn über DAS Thema gestritten... der wollte immer 30% GK/Gewinnzuschlag aufs Material... Ergebnis... er hat nur noch Aufträge mit niedrigem Materialeinsatz bekommen. denk immer in der kalkulation dran... Du willst Euro´s einnehmen...KEINE Prozente.
Auch hierzu ein Beispiel... stell dir den selben Schrank vor, einmal in Tannemassiv, einmal in Kirsch massiv (Einkaufspreis tanne z.B. 300,- in Kirsch z.B. 1200,-) beim Tanneschrank willst Du bei 30% Materialzuschlag 90,- Euro und bei Kirsch dann 360,-... ich würd z.B. immer bei diesem Schrank 150,- aufs Holz als Zuschlag wollen/brauchen, sonst verkauf ich so den Tanne zu billig und krieg den Kirsch erst gar nicht.
Fazit... lasst Euch nie von pauschalen "regeln" leiten... schaut, was ihr verdienen müsst und kalkuliert dann danach.
Samy
P.S.: Kalkulation heisst auf Deutsch Kostenzusammenstellung... hat dann aber erst in 2. Linie was mit dem verkaufspreis zu tun.
 

Thorsten

ww-pappel
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@ sam

ich kann dir nur zustimmen "zahlenspiele" beim kalkulieren ist ne ganz heiße kiste.
über einen pauschalen gkzuschlag auf holz habe ich auch schon nachgedacht aber ist meiner meinung nach nicht so einfach! in dem materialpreis ist halt nicht nur das holz enthalten sondern eben auch beschläge ect. und je nach materialleinsatz wird sich dann auch die höhe des zuschlag ergeben... also prozentual!!!

oder nach welcher "staffelung" gehst du vor? würde mich interresieren - thorsten
 

sam_der_schrein

ww-fichte
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Hallo Thorsten...
ich hab mir das mit den Materialzuschlägen komplett abgewöhnt und rechne nur noch Zuschläge, die tatsächlich entstehen (Entsorgung z.B.). Die Materialhandlingskosten fliessen in dei ZEIT ein und nicht in irgendwelche pauschalen Zuschläge. Ansonsten nehm ich mir einfach vor, am Auftrag "X" den Betrag soundso über die tatsächliche entstanden Kosten zu verdienen. (Wertschöpfung)
Bei Materialien, die eher "Handelsware" entsprechen (z.B. Küchengeräte, Griffe u.Ä.) hab ich gemerkt, dass die Kunden sehr positiv reagieren, wenn ich hinstehen kann und sage... es is mir shietegal, welches Gerät/Material Du auswählst... ich hab keine prozentualen Zuschläge, ich nehm IMMER 2 Euro pro Griff (oder 300 Euro auf den Gerätesatz).
Macht mich schlicht unabhängiger und gegenüber dem Kunden glaubwürdig.
(ich nehm z.B. bei Küchen IMMER die 300,-, egal ob ich die Geräte besorg oder der Kunde sie sich selbst beschafft. Wird übrigens ausnahmslos akzeptiert.
Allgemeine Materialnebenkosten fliessen bei mir in die Gemeinkosten (und damit in den Stundensatz) ein, was bei mir passt, aber natürlich nicht für jede Betriebssituation anwendbar ist. Allerdings kann ich so auch verlängerte Werkbank machen (unter Materialbeistellung des Kunden z.B.) ohne dann gleich wegen fehlender Deckungsbeiträge des Materials Pleite zu gehen :emoji_wink:.
Wie auch immer.... Jeder muss sich seine Kostenstruktur anschauen und einem
passenden Weg zwischen Markt- und EigenBedürfnissen erarbeiten...
Einfach ist das NIE.
Samy

Thorsten schrieb:
@ sam

ich kann dir nur zustimmen "zahlenspiele" beim kalkulieren ist ne ganz heiße kiste.
über einen pauschalen gkzuschlag auf holz habe ich auch schon nachgedacht aber ist meiner meinung nach nicht so einfach! in dem materialpreis ist halt nicht nur das holz enthalten sondern eben auch beschläge ect. und je nach materialleinsatz wird sich dann auch die höhe des zuschlag ergeben... also prozentual!!!

oder nach welcher "staffelung" gehst du vor? würde mich interresieren - thorsten
 

derdad

Moderator
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Hi Zusammen!
Meine angabe von 1/4 bis 1/3 sind sicherlich kein bindender richtsatz. Das ist nur grob so eine zahl die sich im laufe der zeit IM DURCHSCHNITT BEI STANDARDARBEITN ergeben hat.
Natürlich muss jeder auftrag seperat durchgerechnet werden. Je standardisierter ein betrieb ist, und je weniger "sonderarbeiten" gemacht werden, umso gleichbleibender wird das verhältnis material/arbeit sein.
Unterschiede in der preisgestaltung ergeben sich auch aus der region, in der die kundschaft zuhause ist. Ich war im ländlichen raum zuhause, und da war es immer eine grosse diskussion um die verrechnung von montage, geräteinbau usw. Da musste ich immer die kosten irgendwie unterbringen. Oder bei einer reparatur von kleinigkeiten, bei der zb. die anfahrtskosten oft mehr waren als die eigentliche reparatur. Da hatte ich oft probleme das der kundschaft plausibel zu machen.
Jetzt in wien, sind kosten wie anfahrt etc etwas ganz normales, und keine kundschaft stört sich daran.
 
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