Isolation eines Hühnerstalls

bedos

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ich möchte einen kleinen Hühnerstall bauen (2 m2 Grundriss) und diese mit 50mm Schafwollmatten isolieren. Da der Stall immer leicht durchlüftet werden muss (mit Lüftungsklappen) werden Innen und Aussentemperaturen wohl "nur" ca. 10° auseinanderliegen. Bei extrem kalten Winter wird der Stall evtl- leicht beheizt, wobei die Belüftungsklappen immer noch geöffnet sein müssen (Amoniak der Hühner********)

Boden
Das Häuschen steht auf vier Pfosten, hat also nicht direkten Bodenkontakt. Der Boden ist auf der oberen Seite eine Siebdruckplatte.

Wände
Die Wände sind in der Innenseite Dreischicht Tanne und aussen eine Bretterverschalung aus Lärche.

Unsicher bin ich bei den folgenden Punkten:

1. Muss ich unter diesen Umständen auf der Innenseite eine Hinterlüftung und Dampfbremse anbringen?
2. Brauchen die Wände aussen eine Fassadenhinterlüftung?
3. Wie baue ich die Isolation des Bodens auf? D.h. kann unmittelbar unter der Siebdruckplatte eine Isolation folgen und braucht es da eine Entlüftung.

Ich bin froh für alle fundierten Auskünfte. Im WWW ist dazu wirklich nichts zu finden.


Michael
 

thomas23bor

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Hallo Michael!
Vor einiger Zeit habe ich mich mit dem Bau eines Hühnerhauses beschäftigt. Leider musste ich die Idee mit den Hühnern doch fallen lassen, da der Arzt wegen Allergien und Asthma in der Familie stark davon abegraten hat. Schade!

Bei meinen Recherchen wurde oft davon abgeraten den Stall zu dämmen, da die Dämmung (auch wenn verkleidet) als Paradies für Ungeziefer angesehen wurde. Die Desinfektion des Stalls wird wohl durch Dämmung auch stark erschwert. Es gibt scheinbar Rassen, denen die Kälte nur wenig ausmacht. Im Winter soll die Legeleistung jedoch insgesamt abnehmen.

Dies ist zwar keine direkte Antwort auf deine Fragen, aber vielleicht hilft es ja trotzdem bei der Weiterarbeit.

Glück auf,
Thomas

Edith sagt:
Wenn der Satll eh nicht auf dem Boden steht, kannst du vielleicht darunter ein Regen geschütztes Sandbad einrichten.
 

Mitglied 59145

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Hallo,

Als ich noch jung war:emoji_wink: hatten wir auch Hühner, da war nix gedämmt. Und extra irgendwas zum Lüften auflassen musste man auch nicht, gab genug spalten. Abends mussten alle Klappen zu, wegen dem Fuchs.

Das war meine Aufgabe, als ich noch jung war:emoji_grin:. Das war schon schön....

Also bin mir ganz sicher es gibt diese Rassen die das abkönnen.

Gruss
Ben
 

Robbie01011987

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Also dämmen musst du nix!

Wir haben auch Hühner seit ein paar Jahren und ich hab einen Teil des Hühnerstalls gebaut. Der Innenbereich des Stalls ist einfach der ursprüngliche Geräteraum von unserem Gartenhaus, Wandstärke 7cm. Fenster zu dem Raum bleibt allerdings meistens auf Kipp; im Winter wird so ein kleiner Entfroster im Stall angeschaltet (Luxushühner halt:emoji_grin:).
 

bedos

ww-eiche
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Hallo Robbie, Ben & Thomas

Danke für eure Antworten. Das Thema wegen Isolieren oder nicht
ist in der Hühnercommunnity (wenn ich das so schreiben darf :emoji_slight_smile: ) kontrovers disskutiert. Als Neueinsteiger habe ich mich da lange eingelesen. Ausschlaggebend war schlussendlich der Tip einer Bäuerin aus der Nähe, das Hühnerhaus zu isolieren. Dazu muss man wissen, dass ich auf rund 900m über Meer wohne, und dass an exponierter Lage die im Winter nicht soo sonnig ist. Es kann wirklich wirklich bitterkalt werden und über viele Wochen bleiben. Elektrisch Heizen möchte ich nicht, dass macht Energiemässig keinen Sinn.

Mit "Isolieren" meine ich einfach, dass extreme Temperaturen vermieden werden. Hühner ertragen scheinbar wirklich viel, aber scheinbar nicht alles. Ich bin also nicht auf Ertragssteigerung aus, möchte die Tiere aber vor extremen Kälteperioden schätzen, respektive die etwas runterbrechen. Das mit dem Ungeziefer habe ich schon an anderen Orten gehört. Insofern ist die Schafwolle eigentlich keine gescheite Idee. Ich könne ja Styropor verwenden. Das reagiert möglicherweise weniger "organisch". Ansonsten glaube oder hoffe ich zumindest, dass die geschlossenen Plattenwerkstoffe nicht zu viel Ungeziefer in die Wände kriegen lässt. Verwendet man desswegen traditionsmässig Kalkfarben an den Innenwänden?

@Robbie: 7cm Wandstärke? Massivholz?

Gruss

Michael
 

2linkeDaumen

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Wir haben seit Mitte letzten Jahres drei Vorwerkhühner. Diesen Winter haben sie klaglos überstanden. Uns wurde erklärt, daß diese Rasse durchaus -10°C und auch niedriegere Temperaturen aushält. Das wäre wohl nicht bei allen Rassen so.

Jedenfalls haben wir ein Gartenhaus mit 250x250x250 und das steht auch auf Betonsteinen. So können die Hühner auch mal unten reinkriechen, was sie bei Nässe und im Sommer gern mal machen.

Wandstärke 28mm, ungedämmt. Lediglich 2 kleine Lüftungsschlitzbereiche mit je ca. 8x6 cm. Dafür aber eine Tür mit 2 Flügeln, gesamt 160x200. Eine Hälfte steht dann tagsüber auf, wetterabhängigmanchmal auch nicht und nur eine kleine Klappe ist geöffnet, durch die die Hühner rein und raus können.

Das Ganze ist mit einem Giebeldach versehen; 12mm Brettstärke, darüber nur Teerpappe. Insofern ist es im Winter schon mal frisch. An der Innenseite des Dachs hing eine 450W Infrarotheizung von Redwell. Ist eher sinnlos; da müßte schon die größere hin, ansonsten ist das zu weit vom Boden weg und nur eine punktuelle Lösung. Die haben wir dann wieder entfernt und stattdessen ein klassische Rotlichlampe hingehängt. Ich habe allerdings den Eindruck, daß ihnen das egal war.

Wir bauen das jetzt um, weil alles schief und krumm ist und daher einige große Ritzen entstanden sind. Im Zuge dessen werden wir das auf 200x200 verkleinern; ich gehe davon aus, daß es auch wesentlich besser abdichtet.

Wenn isolieren, dann vielleicht mit Styropor auf die Innenseite und ein dünne Lage glatt geholbeltes Holz davor. Das würde ich in erster Linie machen, um es auch leicht abwaschen zu können. Nur Styropor alleine nicht, wegen Ungeziefers und auch kann mir vorstellen, daß die Hühner bei Langeweile auch mal am Styropor picken würden.

Eine Dampfbremse halte ich für unnötig, da Du ja recht oft lüften mußt und im Sommer sowieso die Hühner den ganzen Tag draußen sin.
 

jelimi

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Hallo Michael,
also ich würde nicht isolieren.
Ich habe seit 30 Jahren Hühner, wohne im Sauerland, auch nicht gerade milde Winter, aber halte meine Hühner in einem Stall aus ganz normalen Bretterwänden.
Normale Legehennen (ich weiß ja nicht was du halten willst) kommen mit dem Winter klar , meine rennen bei jedem Wetter im Schnee oder auf der freigeschaufelten Fläche herum.
Dieser Beitrag wäre wohl besser im "Hühnerforum", aber.....
gruß
 

Mitglied 59145

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Hallo,

Vorwerkhühner haben bestimmt die selbe Qualität wie die berühmten Staubsauger, Qualität koste eben!:emoji_grin::emoji_grin::emoji_grin::emoji_grin:

Sorry....

Gruss
Ben
 

Nils-H.

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Husum
Hi,
unsere Hühnies haben schon einige strenge Winter in ihrem Stall ohne Dämmung verbracht und nichts ist erfroren. Die kuscheln sich halt noch etwas enger auf ihrem Ast zusammen und sind dann morgens wieder quietschfidel im Schnee unterwegs auf der Suche nach Futter...

Haarlinge und andere Parasiten lieben die Dämmung mehr als Deine Hühner!

Gruß Nils
 

Komihaxu

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Unser über 20 Jahre alter Hühnerstall ist verkleidet mit Holzwolle-Leichtbauplatten (auch Heraklithplatten genannt). Von wirklicher Wärmedämmung kann man da nicht sprechen, aber die Tiere halten es problemlos aus. Es gibt nochmal geschlossene Legeplätze mit Schwingklappe. Die sind eng und könnten theoretisch als "Unterschlupf" bei Kälte dienen, aber ich wüsste nicht, dass die Hühner sich darin verkriechen würden.
 

Daniloo

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Eine Hohlwand Konstruktion als Hühnerstall?
Das ist schon ohne Iso ein idealer Lebensraum für Mäuse.
 

Gast aus Belgien

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Meine Hühner haben auch keinen isolierten Stall, im Gegenteil, ich habe einfach einen Teil des alten Schweinestalles dafür "misbraucht". 30m², 1.8 bis 3m hoch, gemauert mit Eternitplatten als Dach und die Viecher sind noch nie erfroren.
Meinem Geisbock habe ich dann aber schon einen Stall gebaut der ungeschützt in der Weide steht. Aussenaufbau aus 32er Profiel KVI, dann 6 cm Styroporplatten und Innenverkleidung aus 12er MPX. Der Boden war eine Schiffspalette aus (wahrscheinlich) Eiche und das Dach Wellblech mit Styropor.
Wenn der Bock im Winter da in seinem Strohbett lag war es in der Hütte auch bei -10° Aussentemperatur angenehm warm, und mit angenehm meine ich Temperaturen im beinahe zweistelligen Plusbereich.
Ich würde mir diese Arbeit aber nur wieder machen wenn ich auf Spitzbergen oder so wohnen würde, in unserem gemässigtem Klimat ist dieser Aufwand wirklich nicht nötig.
 

mutou89

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Hallo allerseits,
ich gehöre auch zu der Fraktion, die ihren Hühnerstall nicht dämmt, erfroren ist mir noch keins, auch wenn das Wasser im Trinknapf gefroren war. (Warmes Wasser geben).
Das Hühner im Winter weniger Eier legen, liegt am Licht, werden die Tage länger, gibt´s wieder mehr. Legekasten in eine Ecke.
Wenn die Hühner wegen Schnee - nicht wegen Kälte - im Winter nicht rausgehen, sollte ordenlich Stroh im Stall sein, da können sie sich kuscheln, meistens sitzen sie dann eh aufgeplustert auf der Stange.
Wenn´s arktisch wird, kannst Du ja einfach ein paar Strohballen von außen an das Häuschen stellen.
Und: richtig Nachts die Klappe zu, wegen Marder und Fuchs.
Klaus
 

muh

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Hühner kuscheln sich eher als daß sie Schutz in geschlossenen Legekisten suchen.
Ist mir auch schon aufgefallen. Liegt wohl daran daß sie grundsätzlich nur auf Stangen schlafen.

In einem Kasten einer Lüftungsanlage aus verzinktem glänzendem Blech
wurde mir sofort warm. Ich vermute reflektierte Wärmestrahlung.
Das passierte aber nicht in Alu und nicht in Edelstahl.
Eine Erklärung habe ich nicht, außer subjektives Empfinden.
Ich würde auch mal mit Metall arbeiten um zum Beispiel einen Luftzug zu verringern.
Holz im Hühnerstall ist ungünstig da sich hier sofort Läuse ansiedeln. Die Stangen muss ich oft auswechseln. Putz der Wand ist kein Problem.

Marder und Hühner können in guter Koexistenz legen, äh, leben, wenn nicht gerade
Paarungszeit ist und zwei männliche Marder im Revierkampf alle Hühner töten.
Mir ist mal passiert daß ich im Winter einen Marder aus dem Hühnerstall jagen musste der sich ( wie lange schon ? ) bei den Hühnern gewärmt hat.
Die Hühner waren jedenfalls von der Anwesenheit des Marders nicht überrascht und auch nicht beunruhigt.
Fuchs? Tötet sofort aller Hühner.
 

Holz-Fritze

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In einem Kasten einer Lüftungsanlage aus verzinktem glänzendem Blech
wurde mir sofort warm. Ich vermute reflektierte Wärmestrahlung.
Das passierte aber nicht in Alu und nicht in Edelstahl.

Wenn es an Refelxion der IR Strahlung liegt müßte poliertes Alu eine bessere Wirkung haben. Der Reflexionsgrad von poliertem Alu wird nur noch von Gold getoppt. Zink oder Edelstahl tun sich nicht viel. Vielleicht lag es an einer eingebauten Heizung in der Lüftungsanlage.
 

bedos

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Danke

Hallo Leute

danke für die reichhaltigen Antworten. Naja, ich werde nun doch etwas unsicher, da hier ja alle Voten klar gegen eine Isolierung sprechen. Ich habe mich entschlossen einen Mittelweg ein zu schlagen. Nicht isoliert, aber die Fassade mit Nut und Feder, damit keine Ritzen gibt. Und ein begrüntes Pultdach, dass ja dann auch noch etwas dämmt.

Danke nochmals füre eure Beiträge. Ich bin ganz platt wie viele es waren!

Michael
 

quisatzaderach

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Auf Durchfeuchtungsschutz achten

Auch wenn sich das Thema Dämmung hier erledigt hat - bei Einbau einer Dämmschicht müssen immer Temperatur- und Feuchtegradienten berücksichtigt werden, da es sonst zu einer Taupunktunterschreitung im Dämmmaterial und damit zur Durchfeuchtung, Verlust der Dämmwirkung und Materialschäden kommt.
Ganz hilfreich für die Planung ist da die Seite www.u-wert.net, auf der man Schichtaufbauten und Klimasituationen simulieren kann.
Auch für eine ungedämmte Bauweise ist es wichtig, dass die Baustoffe nicht durchfeuchtet werden.
Viele Grüße
 

Kunstbohrer

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ich würde auch nicht Dämmen und Nut und Feder würde ich auch nicht machen,
sondern einfach stehende Bretter und über die erste Lage versetzt noch mal eine Reihe schmaler bretter - das hat sich über Jahrhundete bewährt und ist mit Sägerauen brettern einfach Günstiger.
Das ganze vor der Montage richtig schön mit Lasur streichen
und Abstand vom Boden lassen (ca. 25-30cm) sonst fault die die Bude zusammen.
 
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