ISO 9001 Prüfmittelüberwachung- Wie handhabt Ihr das ?

Stick69

ww-esche
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Hi,

wie handhabt Ihr,- wenn Ihr denn in einem zertifizierten Betrieb arbeitet- die Prüfmittelüberwachung? Bei uns sind das in erster Linie Messschieber(digital).

Lasst Ihr extern prüfen oder macht Ihr das selbst, wenn ja, wie?

Wir planen, einen Satz Endmaße anzuschaffen, und die relevanten Messmittel selbst zu prüfen. Mir stellt sich im Moment nur die Frage, wie genau, wenn man sich die VDI Richtlinien anguckt, kann man nur mit den Ohren wackeln, da würden in unserem Fall mit Atombomben Mücken gejagt.

so Long

Stick
 

Mnyut

ww-kiefer
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Ganz grundsätzliches dazu:
Deine Messmittel, die du zum Kalibrieren deiner Messmittel einsetzen möchtest, müssen deutlich genauer sein und ebenfalls regelmäßig kalibriert werden, damit du sie als Normale zur Überwachung einsetzen kannst.
Dann muss die Kalibrierung natürlich protokolliert werden und wenn das Messmittel durch fällt musst du dir, wie jetzt auch schon, überlegen was das für die zuletzt damit hergestellten Produkte bedeutet.

Beim Kalibrieren wird das Messmittel nur geprüft. Es wird nichts justiert, verstellt, repariert, verändert, ... es wird nur der Ist-Zustand aufgezeichnet.

Die Dokumentation und Nachvollziehbarkeit bzw. Rückführbarkeit ist beim Kalibrieren das Wichtige.
Wenn du jetzt schon kalibrieren lässt müsstest du Protokolle vom Dienstleister haben.

Sind die VDI Richtlinien dazu online einsehbar?
 

dermike

ww-robinie
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Bei uns sind das immer Drehmomentschlüssel. Die werden von einem Servicemann abgeholt. Zu einem zertifiziertem Betrieb gebracht. Dort kalibriert und nach etwa 10 Tagen mit Zertifikat zurückgebracht.
Das Zertifikat wird abgeheftet und damit ist dem Gesetz genüge getan. Kostet natürlich auch was.
Selbermachen ist nicht, auch wenn man sich noch so viel Mühe macht.
Man kann diese Prozedur auch Gelddruckmaschine nennen. Aber wahrscheinlich wurde früher in dieser Richtung wenig getan und mit uralt Messwerkzeug gearbeitet.

dermike
 

Holzfummler

ww-robinie
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Hi Stick,
mach eine sorgfältige, wirtschaftliche Betrachtung.
Variante 1: Ihr benutzt ein oder mehrere Betriebsnormale zum Kalibrieren. Diese müssen auf nationale Normale rückführbar sein. Fürs kalibrieren ist ein klimatisierter Kalibrierraum, sorgfältige Dokumentation (Kalibrierprotokolle, Kalibrieranweisungen, Historie usw) notwendig.

Variante2: Für einen kleinen Betrieb ist es günstiger, kalibrierte Messschieber mit Kalibrierprotokoll alle 2 Jahre neu zu kaufen.

Überlegt euch gut, für welche Prüfungen ihr die kalibrierten Messschieber nutzen wollt, also Prüfstrategie und Prüfplanung definieren.

Außerdem benötigt ihr einen "Notfallplan" falls ihr mal feststellen solltet, dass der Meßschieber ausserhalb der Genauigkeit liegt. Also ist auch Produktrückvervolgung wichtig.
Es kommt eins zum Anderen.

Gruß Thomas
 

Micha83

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Hallo

So ganz verstehe ich den Zauber nicht, der hier gemacht wird.
Mal ganz blöd gefragt, was wollt ihr denn mit Kalibrierten Messschiebern.
Im Bankraum arbeiten wir max. aufs 10 tel.
An der Breitbandschleife beim Lackschliff auch mal aufs Hundertstel.
Im Maschiensaal an den CNC Maschinen haben wir einen Messchieber bis 500 mm, der ist seit Jahren der selbe.
Dort wird bei der Tiefeneinstellung auch nur aufs 10 tel genau gearbeitet.
Die geschärften CNC Werkzeuge werden vom Schärfdienst genau vermessen.
Kocht der TE anderes Wasser, als der Rest der Welt?
In meiner Werkstatt liegt ein Stahlmaßstab und ein 25 Jahre alter Messschieber.
Muss ich mir Gedanken um meine Fertigungsqualität machen?

Ist nicht bös gemeint, mfg Micha
 

Mnyut

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Mal ganz blöd gefragt, was wollt ihr denn mit Kalibrierten Messschiebern.
Was willst du machen, wenn es irgend ein QM das fordert und du das brauchst um einen Kunden beliefern zu können?

Für den Hausgebrauch reicht es zwei oder drei gleiche Messgeräte zu haben und die ab und zu nebeneinander zu halten um zu prüfen ob sie noch richtig funktionieren. Bei den meisten Messgeräten passiert auch nicht viel.
 

Micha83

ww-robinie
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Das ist mir zu hoch.
Was ich mache wenn ein QM das fordert, ich hinterfrage das ganze Schauspiel kritisch.
Welcher Kunde macht sich wegen ein paar 100 tel ins Hemd?
Dann ist der doch mit dem Werkstoff Holz, von vornherein falsch beraten.
QM hin oder her, das ist augenscheinlich großer Quatsch und Augenwischerei.

mfg Micha
 

Sägenbremser

ww-robinie
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Hallo Micha

kann dich ganz gut verstehen, aber es gibt Themen
bei denen man einfach nicht mitspielen muss. Dazu
kannst du deine eigene Ansicht haben, aber die wird
den TE kaum interessieren, da er nun einmal in der
zertifizierten Lieferkette ein Glied ist.

Thomas hat den am einfachsten gehbaren Weg ja schon
aufgezeichnet und Stick wird sich eine Lösung überlegen.

Gruss Harald
 

Holzfummler

ww-robinie
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Moin,
ja ja, der oder die QM...
Bitte doch mal die QM um eine fundierte Prüfplanung. Dazu zählt auch eine Abschätzung der notwendigen Meßgenauigkeit und Reproduzierbarkeit bezogen auf die Arbeitabläufe.
Wenn du Serienteile fertigst müssen die Maschinen zuverlässig eingestellt sein. Dafür werden verlässliche Meßmittel benötigt.
Jede Korrektur oder jeder Wiederholfehler kostet halt Geld (Was in deiner Tasche fehlt).

Eine einfache Faustregel lautet, mit einem Meßmittel mit Faktor 10 besser zu überprüfen. Häufig reicht auch der Faktor 3 bzw. 2, wenn's durchgerechnet wird.

Einfache mechanische Meßmittel wie Stahlbandmaß, die unbeschädigt und nicht abgenutzt sind, behalten ihre Genauigkeit. Ist dies nachweisbar (Kalibrierhistorie), kann man auch die Kalibrierintervalle deutlich verlängern.
Außerdem läßt sich auch die nachgewiesene Qualität ins Felde führen. Zusätzlicher, nicht notwendiger Aufwand, kostet auch für den Kunden. Bezahlt er das wenn er keinen Nutzen davon hat?
Wenn du konkreten Rat haben möchtetst, dann benötige ich mehr Infos.
Aber laß dich doch mal von der QM mit ZDF (Zahlen Daten Fakten) übrzeugen.

Gruß Thomas
 
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