Holzmaserung oder Lackreste?

AlsterwasserHH

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Hallo in die Runde!

Ich bin gerade dabei, den Schaft eines Luftgewehres (Feinwerkbau 300s) aufzuarbeiten.

Den Lack wollte ich nicht abbeizen sondern abschleifen. Ich mag keine Chemie und dachte "so schwer wird das schon nicht sein".
Ist es auch prinzipiell nicht, die Lackschicht ist nicht dick.

Allerdings stehe ich gerade vor dem Problem nicht erkennen zu können, ob das schon die Holzmaserung ist oder immer noch Lackreste. Sieht einfach nicht schön aus und verschwindet auch laaaangsam beim Schleifen, ist aber eine Sau-Arbeit.

Bevor ich mir jetzt unnötige Arbeit mache und evtl. in tieferen Schichten noch ganz andere Muster zum Vorschein kommen, hätte ich gerne gewusst: ist das Holz oder kann das weg? :emoji_slight_smile:

Ich bedanke mich für Eure Hilfe!

PS: In Benutzung ist gerade 40er Schleifpapier, auch wenn ich gelesen habe, dass man mindestens 80er für Holz nehmen sollte. Aber anders komme ich da nicht vorwärts.
 

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AlsterwasserHH

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Durch die Lackierung durch? Ich dachte ja eher an Beize. Aber ich hab von der Materie kaum Ahnung. Das Gewehr ist aus den 70ern. Da kann natürlich eine Menge Schweiß durchsickern :rolleyes:

Meint Ihr, ich kann da mit einem Exzenterschleifer beigehen? Oder gibt das runde Kanten wg. geringer Auflagefläche bzw. eine unschöne Oberfläche?
Bandschleifer hab ich leider nicht.

Eine Seite ist jetzt auch abgeschliffen, aber das ist echt eine langwierige Prozedur ...
 

Rani

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Mal eine Frage. Was für Schleifpapier nimmst du denn? Es gibt riesige Qualitative Unterschiede und mit gutem Handschleifpapier ist man auch recht schnell.
 

Lochgräber

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Was benutzt du denn für Schleifpapier? Das auf den Fotos sieht so aus wie billiges Flintschleifpapier, das ich mal in einer großen packung von KWB im Baumarkt gekauft habe. Auf der Rückseite steht nix außer der Körnung, und das Zeug hat einen miesen Abtrag und wird sehr schnell stumpf. Mit gutem Papier und Korn 40 sollte das schnell gehen.

Zum Exzenterschleifer: Bei einem mittelharten Schleifteller kann es sein, dass an den Kanten ein bisschen mehr abgetragen wird, die Oberfläche sollte gut werden. Ich würde mir überlegen, ob eine leichte Rundung stört. Mit wär das bei dem Stück egal.

Schöne Grüße,
Hans
 

Friederich

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@Altwasser, du hättest besser Glasscherben genommen. Glasflasche in einer Plastiktüte mit Hammer zerschlagen.
Exzenterschleifer kann Kringel prodzuieren.
Vorm Ölen, falls du das vorhast, Wässern und Feinschliff.
 

Mitglied 30872

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Durch die Lackierung durch? Ich dachte ja eher an Beize....

Ja, das ist Beize. Der Buchenschaft sollte damit auf Nussfarbe gebracht werden. Macht man heute auch noch so. Du hast aber ein Problem. Der Pistolengriff ist punziert, da wirst Du nicht so ohne weiteres Lack und Beize runterkriegen. Ich hatte das Problem mal bei einem Jagdgewehr. Da war die Fischhaut stark abgegriffen, weshalb ich der Einfachheit halber die restliche Fischhaut weggeschliffen hatte. Das war dann auch gut so. Das könntest du mit der Punzierung genauso machen.
Grundsätzlich ist an diesen Sportschäften ja genug "Speck" dran. Du könntest sogar die Form in bestimmten Grenzen ändern.
Mit Maschine würde ich das garnicht tun. Wie bereits vorgeschlagen, ggf. das Papier wechseln.
Die Schaftkappe solltest Du in die Arbeit einbeziehen, sonst steht sie über.
 

AlsterwasserHH

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@Friederich
Danke, das mit dem Wässern ist mir bekannt :emoji_wink:
Geölt wird anschliessend mit Clou Hartöl. Diesmal keine Kompromisse.

@Turin
Danke für die Hinweise. Die Schaftkappe ist aus Plastik/Gummi. Von daher ... wenn sie übersteht hab ich halt Pech.
Die Punzierung wollte ich eigentlich so belassen und überlackieren in schwarz/seidenmatt. Ist das überhaupt machbar?

Ja das Schleifpapier ist aus dem Baumarkt (Bauhaus). Hab mich auch schon gewundert, das die Standzeit so gering ist.

Der Exzenterschleifer wäre auch nur meine letzte Wahl. Große Flächen gibt es da eh nicht zu bearbeiten. Und mit Runden Kanten hätte ich doch ein Problem.

Wo bekomme ich denn gutes Schleifpapier her?

Vielen Dank an alle soweit für Eure Hilfe. Super Forum!
 

Rani

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Wo bekomme ich denn gutes Schleifpapier her?

Das Indasa Schleifpapier auf Rolle ist sehr gut. edit (Mirka, 3M, usw. natürlich auch) Leider muss ich man hier mal wieder auf irgendeinen Onlineshop verweisen. Es sei denn du hast einen guten Werkzeugladen bei dir in der Nähe. In Baumärkten habe ich 2-3 Versuche gestartet und bin zutiefst enttäuscht über das, was die da Schleifpapier nennen.
 

tomcam

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Also ich kaufe immer Bei SCHLAU Fachmarkt, da gibts in HH 5 Märkte... mal hinfahren, die haben ein Super Angebot.

Und Prosol, in HH auf dem Jacobsenweg 12
 

Mitglied 30872

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... Die Schaftkappe ist aus Plastik/Gummi. Von daher ... wenn sie übersteht hab ich halt Pech.
Die Punzierung wollte ich eigentlich so belassen und überlackieren in schwarz/seidenmatt. Ist das überhaupt machbar?...

Obwohl aus Plastik oder Gummi kannst Du die trotzdem mitschleifen. Sie wird dann möglicherweise nicht mehr glatt und glänzend sein, eher matt.
Überlackieren ist sicher möglich. Dazu sollte man aber wissen, welcher Lack drauf ist, damit sich das verträgt. Vielleicht mal beim Hersteller anfragen.
 

AlsterwasserHH

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Danke Tom für den Tipp! Hab ich nur leider zu spät gesehen.
Ich hab jetzt Indasa-Papier online bestellt und das Zeug ist der HAMMER!
Baumarkt Ware ist ja nur Schrott dagegen. Danke auch dafür!!

Das mit dem Gummi schleifen werd ich auch mal ausprobieren.

Ich hab jetzt alles schön abgeschliffen (hat einiges an Holz gekostet) aber leider ist immer noch Restbeize vorhanden. Ist mir extrem nach dem ersten Wässern aufgefallen.
Warum eigentlich?

Macht es einen Unterschied beim Ölen im Bezug auf die Restbeize, ob ich nach dem Wãssern schleife?
Weil nach dem Schleifen ist die Beize ja nicht mehr so pregnant.

Hab ich irgend eine Chance die Beize OHNE schleifen zu entfernen?
Ich muss die Form wahren.
 

WinfriedM

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Holz ist völlig inhomogen, genauso ist es dann mit der Eindringtiefe. An manchen Stellen reicht es, zweimal mit Schleifpapier drüber zu gehen und du siehst das Holz wieder. An anderen Stellen kann Beize durchaus mal 1mm tief eindringen. Ich kenne auch keine sichere Methode, wie man das ohne Schleifen lösen kann. Bei manchen Beizen soll ein Bleichmittel helfen.

Nutze auch seit Jahren Indasa-Papier, es ist eine Schande, was da in Baumärkten verkauft wird.
 

Friederich

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Macht es einen Unterschied beim Ölen im Bezug auf die Restbeize, ob ich nach dem Wãssern schleife?
Weil nach dem Schleifen ist die Beize ja nicht mehr so pregnant.
Sie fällt nur weniger auf. Nach dem Wässern MUSST du schleifen. Ist ja der Sinn der Sache, die durchs Wässern aufgestellten Borsten zu entfernen. Mit ganz feinem Papier und schnellen Bewegungen ohne viel Druck. Sonst werden neue Fasern angerissen, die sich aufstellen können.
 

Snekker

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Hallo Alsterwasser!
Die Idee mit den Glasscherben ist alt und gut aber eine Ziehklinge ist besser. Ziehklingen haben den Vorteil, dass sie saubere lackierfähige Oberflächen schaffen, die man nur selten noch nachbearbeiten muss. Glasscherben schaffen Kratzer, die später weggeschliffen werden müssen.
 

Friederich

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Hallo Alsterwasser!
Die Idee mit den Glasscherben ist alt und gut aber eine Ziehklinge ist besser. Ziehklingen haben den Vorteil, dass sie saubere lackierfähige Oberflächen schaffen, die man nur selten noch nachbearbeiten muss. Glasscherben schaffen Kratzer, die später weggeschliffen werden müssen.
Hallo Jens, man muß natürlich die geeigneten Glasscherben raussuchen. Dann geht das einwandfrei.
Sie sind sogar schärfer als jede Ziehklinge.
 

WinfriedM

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...haben aber keinen Grat, der bei der Ziehklinge ja entscheidend für die Spanabnahme ist.
 

AlsterwasserHH

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Ok, Ziehklinge und Glasscherben waren mir auch schon ein Begriff.
Aber meine eigentliche Frage war doch, ob man die Beize auch ohne Materialabtrag wegbekommt. Vielleicht gab es da jetzt ein Missverständnis weil ich "ohne schleifen" schrieb.

Das war die erste Frage, zu der jetzt mittlerweile noch eine zweite dazugekommen ist: bekomme ich die Beize evtl. rausgewaschen?

Ich habe nämlich das Gefühl, das sich nach jedem Schleifen und Wässern die Beize wieder in die "neue", oberste Schicht saugt. Täuscht mich mein Gefühl?
Und beim Wässern (ich mach das unter der Dusche, der Schleifstaub muss auch weg) verfärbt sich das Wasser am Anfang leicht bräunlich. Woher kommt's?

Mit welcher Temperatur sollte man eigentlich Wässern und wie intensiv? Bei großen, glatten Oberflächen reicht ja auch feucht drüberwischen. Zumindest nach meiner Erfahrung.
Schadet zu oft "duschen" dem Holz?
 

pedder

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Wenn ich "wässere", wische ich das Werkstück leicht feucht ab. Es geht ja nur darum, die platt gedrückten Fasern aufzurichten. Ich mache das auch nur bei der feinsten Körnung.
 

pedder

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Hallo Jens, man muß natürlich die geeigneten Glasscherben raussuchen. Dann geht das einwandfrei.
Sie sind sogar schärfer als jede Ziehklinge.

Wenn Du Deine Ziehklinge nicht so scharf bekommst, wie eine Glasscheibe, solltest Du das Herrichten der Ziehklinge üben.
 

pedder

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Friederich,

worauf kommt es Dir an? Auf den möglichste kleinen Radius der Schneide? Ja, da ist Glas im Vorteil.

Aber welchen Winkel hat die Schneide? (ca 90°) Und in welchem Winkel steht sie zum Werkstück. (negativ) Eine richtig hergerichtete Ziehklinge schabt nicht, sie schneidet wie ein feinst einestellter Putzhobel. Von daher ist die Ziehklinge jeder Scherbe deutlich überlegen, aus meiner Sicht "schärfer".

Liebe Grüße
Pedder
 

Friederich

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Hallo Pedder, mir gings nur um eine praktikable Lösung. Ich weiß nicht, ob der Threadersteller eine Ziehklinge schärfen kann. Kein anderes Werkzeug ist so schwierig herzurichten. Glasflasche in einer Tüte zerdeppern kann dagegegen jeder.

Zufällig weiß ich, daß auch Jäger ihre ehemals lackierten Schäfte auf diese Weise bearbeiten.
Ist ja aber auch alles nicht wichtig. Die Möglichkeit wurde genannt, und der Threadersteller kanns ja mal ausprobieren.

Zur Schärfe: Noch heute benutzt man in der Augenchirurgie Steinwerkzeuge. Ich glaub es ist Obsidian. Ein glasähnliches Material, und die Schnittkanten sind schärfer als jeder Stahl.
 
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