Holz - Farbenspiel

lunateide

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Guten Abend Woodworker,

in eBay habe ich diese Schatulle gesehen,

Münzkassette Nußbaum Maserholz 60 x 20 Franken Vreneli Gold | eBay

bei der mich das Farbenspiel in der Deckelfüllung fasziniert hat.

Wie erreicht man, daß das fast hiniggelbe Holz zu den Rändern hin in einen sehr duklen Ton chanchiert.

Laienhaft stelle ich mir vor einen Auftrag dunkler Beize von stark bis kaum noch oder ereicht man diesen Effekt durch Erhitzen mit heißem Sand oder Heißluft.

Wer kennt sich damit aus?

Gruß
Roland
 

lunateide

ww-robinie
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Hallo Pedder,

ich nehme billigend in Kauf, daß ich mich jetzt blamiert habe bis auf die Knochen, aber ich nehme die Frage nicht verschämt zurück, denn ich habe solches auch schon bei Holz gesehen, z.B. bei sehr alten Möbeln.

Gruß
Roland
(immer diese Juristen, die kurz vor den Plädoyes noch einmal neue Beweisen vorbringen)

bin schon weg
 

Friederich

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Wie erreicht man, daß das fast hiniggelbe Holz zu den Rändern hin in einen sehr duklen Ton chanchiert.
Hab mal irgendwo gesehen daß das mit heißem Sand gemacht wird. Sand in Blechdose o.ä. auf einem Brenner (vielleicht auch Herdplatte?) stark erhitzen, dann das Furnier hineingesteckt. Die Partie die am tiefsten drinsteckt, wird am dunkelsten.

Nachtrag: https://youtu.be/m60M7f5DuDU
 

Rungholt

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Jap, das ist punziertes Leder mir Blockout-effekt (die unterschiedlichen Farbtöne generell) und nem Sunburst-effekt am Rand (wird da auch so genannt).
Beim Leder erreichst du das mit Lederfarbe/-beize und nem Aribrush setup.

Bei Holz kannst du das entweder mit Beize oder mit eingefärbtem Lack hinbekommen. Je nach Größe und Umfang könnte ne Airbrush reichen, evtl. wäre aber ne Patinier-pistole die bessere Wahl

@Friederich: Nur ne 1,60m hohe Türfront quer in nen Becher zu stecken könnte interessant werden ^^. (Ich gebe hiermit zu, dass ich das Video mangels Audiomöglichkeiten nur kurz stumm überflogen habe ^^)
 

Friederich

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@Friederich: Nur ne 1,60m hohe Türfront quer in nen Becher zu stecken könnte interessant werden ^^.
Ich weiß weder was daran interessant sein sollte, noch wie du jetzt gerade auf eine 1,60m hohe Türfront kommst. Wer sollte eine solche aus welchem Grund quer in einen Becher stecken sollen??
 

Snekker

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Guten Morgen!
Was mich an der Sache fasziniert ist der Preis, der mit diesen einfachen furnierten Münzkistchen erzielt wird. Materialwert vielleicht 10-20€, wenn ich mich nicht irre.
Der hat seine Nische gefunden.
 

Rungholt

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@Friederich:
- Die 1,60 sind wahllos aus der Luft gegriffen, du kannst jedes beliebige Maß nehmen, dass nicht "in einen Becher" passt.
- In dem von dir verlinkten Video geht es um schattierungen im Furnier für Intarsien, wenn ich das richtig gesehen habe (deshalb meine Ergänzung in Klammern), und nicht um diesen Sunburst effekt.
- Es sollte nie "interessant sein", sondern (daher die smileys...-.-) eine Randbemerkung mit Augenzwinkern sein.
- In Bezug auf das Thema ist es wahrscheinlich so interessant wie dein Beitrag. Immerhin beziehe ich mich darauf, dass ich die beschriebene Methode nicht für geeignet halte, um den Gewünschten Effekt im Möbelbau (ebenso bei Schatullen und Co) anzuwenden.
 

pedder

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Guten Morgen!
Was mich an der Sache fasziniert ist der Preis, der mit diesen einfachen furnierten Münzkistchen erzielt wird. Materialwert vielleicht 10-20€, wenn ich mich nicht irre.
Der hat seine Nische gefunden.

Aber wieviel Stunden stecken in der Lederbearbeitung?
Ein Profi müsste das in weniger als 6h schaffen, um halbwegs rentabel zu arbeiten. Wenn das kein festes Motiv ist und danach sieht es mir nicht aus, sondern individuell getsaltet, dann ist es eher Liebhaberei.
 

bello

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Guten Abend Woodworker,

in eBay habe ich diese Schatulle gesehen,

Münzkassette Nußbaum Maserholz 60 x 20 Franken Vreneli Gold | eBay

bei der mich das Farbenspiel in der Deckelfüllung fasziniert hat.

Wie erreicht man, daß das fast hiniggelbe Holz zu den Rändern hin in einen sehr duklen Ton chanchiert.

Laienhaft stelle ich mir vor einen Auftrag dunkler Beize von stark bis kaum noch oder ereicht man diesen Effekt durch Erhitzen mit heißem Sand oder Heißluft.

Wer kennt sich damit aus?

Gruß
Roland


Die Lederfrage ist geklärt:emoji_slight_smile:
Da ich keine Airbrush-Pistole habe, mache ich das mit einer Optima-Spritzpistole und Clou Patinierfarbe. Dabei vorsichtig in mehreren Schichten das Material anhauchen.
 

derdad

Moderator
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Aber wieviel Stunden stecken in der Lederbearbeitung?
Ein Profi müsste das in weniger als 6h schaffen, um halbwegs rentabel zu arbeiten. Wenn das kein festes Motiv ist und danach sieht es mir nicht aus, sondern individuell getsaltet, dann ist es eher Liebhaberei.

Diese Kassetten werden in Serie gefertigt. Meist in Italien. Die l
Ledereinlagen werden mit Pressen in einem Arbeitsgang gemacht.
Die Italiener sind darin Spezialisten etwas in Serie auf Alt herzustellen.

lg
gerhard
 

Snekker

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Hallo Pedder!
Schau dir die Lederarbeit mal genau an, dann erkennst du, dass die Konturen viel zu scharf sind, um Handarbeit zu sein. Das ist maschinell gestanzt und aufgeklebt. Ein bisschen etwas verstehe ich davon ja zum Glück, Lederarbeiten gehören für mich mit zum Berufsbild. Ab und zu mal eine Schreibtischunterlage oder ein Lederpolster. Bei dem Händler, wo ich das Leder dafür kaufe, gibt es auch das Handwerkszeug, um solche Arbeiten zu machen. Daher kenne ich den unterschied, ob etwas von Hand gepunzt ist, oder mit der großen Stanze. Ich kann so etwas leider nicht selber machen, bei mit reicht es da gerade für den Rahmen.
 

Rungholt

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Da die Sunburst-Frage ja scheinbar rel. abgehandelt ist (wenn ich irre werde ich es merken) noch was zum Leder:
Leider bekommt man nicht von allen Motiven Nahaufnahmen und die die man bekommt sind teilweise zu ungenau. Ich stelle dementsprechend mal in den Raum, dass ein Teil davon mit sicherheit Handarbeit ist, einiges aber durchaus auch mit ner Presse geprägt worden sein kann. Insgesamt ist die Qualität aber recht unkonstant, was mEn meine Einschätzung noch unterstützen würde. Gestanz und aufgeklebt ist da aber mit Sicherheit nichts! Da muss ich Jens wohl widersprechen.
An der Schärfe der Konturen kannst du auch nicht erkennen, ob ne Punzierung Handarbeit ist oder nicht. Das siehst du dann eher an anderen Details. Die Schärfe der Umrandungen kommt hier einfach daher, dass das Motiv erst übertragen und dann mit ner sogen. Swivelknife (Drehmesser zu Deutsch) eingeschnitten wird und dann mit verschiedenen Punziereisen (hier hauptsächlich ein par Beveler und vielleicht noch nen Lifter ist aber nicht gut genug zu erkennen) ausgearbeitet. Weniger stark ausgeprägte Konturen werden danach noch mit nem Modellierlöffel oder nem Falzbein nachgezogen.
Das gezeigte ist auch eher gesundes Mittelfeld als irgendwas besonderes, womit ich dem ganzen aber nichts absprechen möchte.
 
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