Hilfe! - Probleme nach dem Ölen von Hartholztisch

filosa

ww-pappel
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Hallo zusammen,

unser erster Versuch unseren neuen Tisch zu versiegeln ist wohl total daneben gegeangen. :emoji_frowning2:

Jetzt suche ich dringend Rat von den Holzexperten.

Nach 2maliger Ölung mit Clou Holzöl wirkt der Tisch sehr matt, insbesondere, wenn die Sonne drauf scheint sieht es so aus als ob ein feiner weißer Überzug darauf liegt. Die Familie ist entgeistert und ich ratlos.

Jetzt bin ich auf der Suche nach Hilfe um das Ganze noch zu retten. Hier mein Versuch möglichst genau zu berscheiben was passiert ist:

Nach gründlicher Recherche haben wir uns (d.h. ich) entschieden unseren neuen Tisch zu ölen. Den Tisch war laut Möbelhaus unbehandelt, stammt aus einem "Direktimport" - vielleicht aus Indien(?) - und hatte nach Anlieferung noch feinen Holzstaub(?) drauf. Der Tisch besteht aus Hartholz (so steht es auf der Rechnung). Die Platte besteht aus zusammengesetzten Brettern, mit sich jeweilis farblich relativ stark unterscheidender Maserung. Eigentlich sehr chic. Wenn man den Tisch schräg gegen e.g. einen Scheinwerfer oder die Sonne betrachtet, dann sieht man allerdings wo der Tisch - die Platte - plangeschliffen(?) wurde - ich würde das als sichelförmige Schleif / Kratz- Spuren bezeichen. Letzteres habe ich übrigens erst später bemerkt (siehe unten) - ist mir vorher gar nicht aufgefallen.

Wir haben Platte, Seiten und Beine zuerst mit 180er Papier ganz leicht entlang der Maserung abgeschmirgelt, dann den Tisch saubergemacht, dann Holzöl von Clou kurz im Topf erwärmt (ja, ich weiß - das ist gefährlich) das Öl dann mit nem Pinsel aufgetragen, ca. 30 Min. gewartet, dass Öl mit nem alten, aber sauberen Küchenhandtuch in Richtung der Maserung abgenommen. Mit Entlang der Maserung meine ich hier, dass ich in Richtung der Bretter aus denen die Tischplatte zusammengesetzt ist gearbeitet habe und nicht quer dazu.

Nach ca . 16h haben wir das Ganze mit 240er Papier wiederholt. Diesmal allerdings erst geschmirgelt nachdem das Öl drauf war; also naß in naß. Geschmirgelt haben wir beide Male "mit der Hand" also ohne Klotz und ganz leicht. Beim zweiten Durchgang ist mir das Papier öffer mal weggerutscht und am Ende hab ich dann eher kreisend geschmirgelt.

Nachdem das Öl dann nach ca. 30 Min warten abgenommen war, habe ich den Tisch aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet um sicherzustellen, dass das Öl auch komplett runter ist. Dabei habe ich schon Panik bekommen, da ich nun deutliche sichelförmige Schleifspuren sehen konnte. Ich dachte dies wären die Spuren meines naß in naß Schmirgelns. Ein Blick auf die Unterseite des Tisches hat mich dann beruhigt. Die Spuren waren wohl schon vorher da, denn unten waren auch solche zu sehen, wenn man im richtigen Winkel drauf guckt.

Beruhigt habe ich nun also den Tisch trockenen lassen. Das ist nun ca. 30h her. Wie oben schon erwähnt bin ich nicht sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Im Nachhinein denke ich, dass ich eventuell zu wenig geschmirgelt habe und vielleicht doch nicht mit der Hand hätte arbeiten und besser einen Schmirgelblock hätte benutzen sollen. Auch ist mir aufgefallen, dass einige Ästlösche und Vertiefungen im Holz mit Holzkitt(?) zugemacht wurden; u.a. auch auf der Platte. Könnte es sein, dass ich da was losgeschmirgelt habe, sich das Zeug mit Öl verbunden und als heller Belag ausgetrockent ist?!

Kann mir jemand helfen und nen Tipp geben, was passiert sein kann? Oder Besser noch wie ich den Tisch retten kann? - Ich habe schon überlegt den Tisch nochmal mit feiner Stahlwolle zu "polieren", obwohl wir eigentlich einen möglichst natürlichen Look erreichen wollten - daher auch die Verwendung von klarem Öl und die initiale Idee den Tisch nur zu wachsen.

Ich hoffe auf schnelle Hilfe! - Nachdem ich mich mit der Idee zu ölen durchgesetzt hatte, muss ich mir nun von meiner Familie anhören, dass die Idee mit dem Wachs wohl doch die bessere gewesen wäre. Auch da der Tisch nun dunkeler (rötlicher) geworden ist, als wir erwartet hatten. Nochmal schleifen und ölen ist also familienpolitisch schwierig - das Öl richt halt doch recht stark und der Tisch steht in der Wohnung. Beim Ölen habe ich daher schon auf den 3ten Durchgang verzichten müssen.


Gruß,
Filosa
 

Hacki

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Hallo Filosa, wiviel Rupien hat Dein Tisch denn gekostet?
Weil: Aufgrund eines Preises können wir Fachleute uns anhand einer Rückkalkulation ein genaues Bild der eingesetzten Materialien, Arbeitszeiten und Maschinen machen. Durch eine Analyse der Stunden- Maschinen - Koeffizienten wäre es möglich, Disharmonien zwischen Personal- und Maschineneinsatz zu rekonstruieren.
D.h. wir sagen Dir dann das Dein Billigtisch aus dem Möbeldiscounter nicht ordentlich geschliffen war.
Gruß Gerd
 

filosa

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Hallo Gerd,

der Tisch hat ca 340 Euro gekostet und ist 180x90x76 (BTH)


Gruß,
Filosa
 

filosa

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Hier auch noch ein paar Bilder vom Tisch. Ich hoffe man kann da auch etwas erkennen.
 

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Hacki

ww-esche
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Hallo,
der Tisch sieht aus als hätten sich irgendwelche Substanzen nicht miteinander verbunden.( Eine Ferndiagnose ist schwierig!)
Sei es Holzinhaltsstoffe mit deinem Öl oder doch vorhandener Lack mit deinem Öl. Ich würde den Tisch abbeizen, schleifen und eine neue Oberfläche aufbauen. Oder einen Schreiner bzw. Restaurator damit beauftragen.
Gruß Gerd
P.S. mein erster Beitrag war ansich etwas ironisch gemeint, entschuldige.
 

filosa

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Wieviel Aussicht auf Erfolg hat den die Idee den Tisch nochmal mit Stahlwolle oder nem Schleifflies zu bearbeiten? Könnte ich damit nicht ggf. die hellen Stellen "wegpolieren"?
 

Tschekop

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ich denke, du wirst mit Schleifvlies oder Stahlwolle noch mehr polieren als vorher.
Du solltest etwas gröberes verwenden.
Ich würde den Tisch auch Abbeizen und mit P150/P220 schleifen.
Dann die Fläche neu aufbauen
 

raftinthomas

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naja,

abbeizen ist ja wohl bei einem geölten tisch sinnlos.
vorab: ich finde die platte wirklich schön, da kann man etwas draus machen.
nach deinen beschreibungen ist das der typisch ost-asiatische tisch mit ebendiesen produktionsmethoden, dh meist gibts ne bandsäge und eine hobelmaschine, und das wars dann auch schon. der rest wird mit muskelkrft bewerkstelligt, wie hier vor 250 jahren.
ölwn war imho schon die richtige oberflächenwahl, aber wahrscheinlich war die anfangsoberfläche nicht homogen genug.
ich selbst würde wie folgt vorgehen: platte runter nehmen, maschinell einmal planschleifen (und damit das öl runter), dann feinschliff mit exenter und dann neu ölen. den planschliff würde ich in einer schreinerei machen lassen, dass braucht da maximal ne halbe stunde, du selbst mehrere stunden.
ein restrisko git es natürlich immer bei so unbekanntem holz, evtl könnte das öl holzinhaltsstoffe lösen, die sich auf der oberfläche absetzten.

und zu letzt noch: ruinieren kannst du mit stahlwolle eh nix, also probiere es doch ruhig aus, am besten erst mal nur an einer ecke.
 

filosa

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Hallo!

Runternehmen läßt sich die Platte leider nicht - das ist alles aus einem Stück und es war auch ne Menge Spass den Tisch in die Wohnung zu bekommen. :emoji_wink:

Ich werde wohl erstmal versuchen ob ich mit ner händischen Politur noch was retten kann - noch habe ich die Hoffnung nicht aufgegeben.

Muss ich bei so einer "Politur" etwas beachten, e.g. darf ich nur in Richtung der Maserung polieren, oder sind kreisende Bewegungen in Ordnung?

Ansonsten werde ich mir dann im Frühjahr oder so den Tisch entwerder nochmal selber vornehmen - könnte ja mal mit nem Exenter ausm Baumarktverleih mein Glück versuchen - oder den Tisch gleich nem Experten, sprich Schreiner geben.

Da der Tisch immer noch nicht an allen Stellen trocken ist vermute ich nun auch, das da ggf. wirklich schon was drauf war und das Öl nun auf der Oberfläche trocknet. Wenn dem so ist, dann sollte sich ja zumindest der Ursprungszustand schmirgelnderweise wieder herstellen lassen, oder?


Bzgl. "nicht homogen genug" (Zitat raftinthomas):

Ist es nicht egal, ob der Tisch plan ist oder nicht - dachte, dass das durch die Abnahme des Öls mit nem Lappen keine Rolle spielt.



Gruß,
Filosa
 

raftinthomas

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nein, das ist nicht egal, unterschiedlich rauhe oberflächen nehmen das öl auch unterschiedlich auf und ergeben stark unterschiedliche wirkungen.
deshalb sieht man die kratzspuren der ziehklingen oder wasauchimmer jetzt besonders gut.
 

filosa

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Hallo,

da hat sich der Laie wohl mal wieder falsch ausgedrückt. Mit "Politur" meinte ich den Vorgang mit Schleifvlies oder Stahlwolle zu arbeiten. Die Idee war dass ich damit das Erscheinungsbild vereinheitliche, da ich an den Stellen an denen sich ggf. etwas an der Oberfläche abgelagert, die Ablagerung weg bekomme.

Falls die Idee taugt: Was wäre denn besser Vlies oder Stahlwolle und in welcher Stärke?

Und dann noch eine andere Frage: Auf der Platte sind einige glänzende Stellen. Kann es sein, dass dort das Öl immer noch nicht getrocknet ist? Oder sind das die Stellen, an denen die Ölung "erfolgreich" war? Ich will da jetzt dran packen und meinen Fingerabdruck verewigen. :emoji_wink:

Ich kann gerne auch nochmal ein Photo hochladen.


Gruß,
Filosa
 

raftinthomas

ww-robinie
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mach einfach mal, du kannst ja nichts kaputt machen. und wenn du an einer ecke merkst, so wird es besser, dann ist wohl das der richtige weg.
ich würde stahlwolle benutzen, die gibt es in verschiedenen feinheiten und kostet nicht viel, besorg dir einfach mal 0 00 000 und starte die versuche.
eventuell kannst du als politur ein wenig öl zur stahlwolle geben .
 

tischlersven

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hallo ! bring den tisch so wie er ist zu einem tischler , der bekommt auf jeden fall ein perfektes ergebnis hin. rumprobieren macht alles noch schlimmer. dann wirst du feststellen daß der preis des tisches "in schön" ein anderer als im möbelhaus ist. und das mit grund. man kann nicht einfach mal so einen großen tisch ölen und erwarten daß er perfekt wird. ( nur ein denkanstoß..) gruß,sven.
 

mctatz

ww-kastanie
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Mein Senf auch noch? Also das Öl muss wieder runter, also schmirgeln, und zwar ca. 1/2 mm. Horror. Das Papier verklebt dauernd. Also nass mit Nasspapier, mit Messingbürste immer wieder die Höckerchen vom Papier kratzen unter Wasser im Eimer. Vorher grob mit 60er-Papier und Maschine wg. Nerven. Oder Schreiner anrufen und fragen ob er einmal über die Platte geht, Ihr bringt ihn dann hin, 1/2 Stunde. 50EUR? Vergiss erst mal die Maserung. Danach Feinschliff ca. 120er, in Maserrichtung. Dann mal kucken, wie unterschiedlich feurig sind die Bretter, wenn der Tisch feucht ist. Ist das OK? Wenn nicht: Bleichen. H2O2 30% aus Apotheke. Dreck raus, also Fett, Gerbsäure mit NaOH, 1,99EUR Kloreiniger.
Spritzer im Auge und Gefahr ernsthaftester Schäden, kurzfristige Übel-Dämpfe. Also Luft anhalten. Am besten Plastiktüte übern Kopf und Atemschlauch an die frische Luft. Abwaschen. H2o2. Also ich mach das im Bad. Tatsache. Gummihandschuhe. Angstfaktor. Vorsicht, ernsthaft.

Dann die blondierte Schönheit wieder einfärben? Lasieren und fertig. Oder beizen: Wasserbeizen sind gut. Noch besser sind sie nicht gerollt sondern gespritzt. Das ist beides schwierig und geht sicherlich schief. Wenn das schief geht: Gehe zurück an den Anfang, nicht über Los, 60er Papier. Oder DANN Schreiner.

Oder es geht so halbwegs gut. Dann Öl. Aber DÜNN. Nicht auftragen und dann abnehmen. 1 Topfen auf den Lappen und das Holz heissreiben schon eher. Dann den nächsten Tropfen. Das ist dünn. Also nicht ganz, aber fast so extrem. Und schmirgeln vorher bis zur Politur .240er. Und die übriggebliebenen Oberflächenfehler, die werden vom Öl nicht überdeckt, sondern noch mal um 500% verstärkt. Oder Wachs. Ist viel einfacher ein ansprechendes Ergebnis hinzukriegen. Die Anfeuerung ist nicht ganz so stark. Ist empfindlich bei Rotwein. Und was der grosse Ottifant zum Thema gesagt hat alles auch noch lesen vorher im Archiv hier. Mit altem T-Shirt arbeiten heisst Baumwollfusseln reinreiben. Ich nehm Leinen. Altes Bettlaken?

Oder so: Öl RESTLOS weg, irgendwie, und danach Zweihorn oder CLOU Aufhelllack, d.h. aber spritzen, und leicht eingefärbten Klarlack drüber. Ist gleichmässiger in der Farbe.

Da ich ja kein Profi bin sei noch erlaubt folgendes: Wenn eine Tischplatte aus Brettern zusammengestellt wird, die ja dann nebeneinander miteinander verleimt werden, dann legt und sortiert die ja jd. so zusammen, dass sie passen. Und normalerweise hat er ja dann die Art der Endbehandlung im Hinterstübchen. Also Holz unbehandelt ist immer heller und vor allem gleichmäßig total hell, also passen die Bretter zusammen. Daß sie eben nicht passen sieht man dann ja erst später wenn der Lack sozusagen NICHT mehr ab ist. Und einen Tisch unbehandelt zu verkaufen ist echt ein übler Trick, finde ich.

Also wenn Du eine Schleifmaschine hast, schleif das Ding ab. Und lass es spritzen beim Tischler. Oder Wachs. Und das Wachsen vorher üben auf einem Billigbrett.
 

filosa

ww-pappel
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Naja, ich denke immer noch, dass man sich auch mal selber trauen darf.

Klar ist das Ergebnis nicht 100%tig, aber mit der richtigen Anleitung und genügend Ruhe und Spass an der Sache sollte man meiner Meinung nach auch selber ein zufriedenstellendes Ergebnis hinbekommen.

Und dass fast alle hilfreichen Beiträge auf dem Weg dahin in hier von einem Moderator kommen, finde ich etwas traurig. Spricht jedenfalls nicht für die Leute hier im Forum.


Gruß,
Filosa.
 

mctatz

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Trotzdem ein bischen verständlich, oder? Weil vorher lesen ist immer besser. Und zum Thema Öl steht hier mittlerweile ein ganzes Buch im Archiv. Detaillierteste Sachen wie dünn ist dünn, also hauchdünn, lieber 10x dünn als 1x zu dick. Und du stellst da ene FrAGE ZUM 100TEN mAL, und bevor du keine Antwort bekommst, dann halt ein Moderator. Ist total OK. Und das sind halt Leute die professionelle Ergebnisse vor Augen haben. Dann schiesst der eine oder andere mal ein bischen übers Ziel, wohlgemerkt gemessen an NonProfi-Ansprüchen. Aber besser die Maßstäbe/Theorie hoch ansetzen, und die Praxis kann sich ja selber orientieren. Also ich bin kein Profi, nur hab ich dein Problem schon hinter mir, Couchtisch aus Eiche geschliffen und geölt war zum Wegschmeissen. Und dann kam meine Odysee. Und da bin ich immer noch nicht durch. Was auf jeden Fall interessant wäre und nett von Dir. Wenn Du den Thread hier am Laufen halten würdest mit Zwischergebnissen und Endresultat, die Geschichte mit den Bildern von dem Tisch fand ich ganz gut.
 

mctatz

ww-kastanie
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100% Arabica-Bohne in Glaskanne mit sprudelnd kochendem Wasser, 2 Tassen Wasser, 1 Tasse Kaffee, 5min Deckel zu. Den Sud mit 2 gehäuften Esslöffeln Honig im Keramikbecher. Den Kaffee nicht wegschütten, damit gieß ich noch die Blumen. Der Bodensatz macht mich recht munter. Und versetzt den Magen in Narkose. Weils besser ist. Da kommt dann nämlich noch was nach. Und das kriegt DER dann besser nicht mehr mit, jedenfalls nicht bei vollem Bewusstsein, er würde die Annahme verweigern. Mein Verantwortungsgefühl, liebe Kinder, gebietets mir zu Weiterem in dieser Sache zu schweigen. Ich hoffe Ihr müsst es nie verstehen. Es ist schauerlich.
 

Maddien

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Hallo Filosa.

Ich würde nicht gleich das Handtuch werfen.
Den Bildern nach zu urteilen, hat das Holz das Öl sehr unterschiedlich stark aufgenommen. Das kannst Du selbst prüfen, wenn du das Öl satt aufträgst. An manchen Stellen bleibt das Öl stehen und an den (auf dem Bild grauen) Stellen wird die Oberfläche schnell wieder matt. Ich vermute, daß sich das Problem mit einem weiteren Auftrag noch verbessern wird. Falls das Clou Holzöl einen hohen Wasseranteil hat, ggf. auf ein anderes, wasserfreies Öl umstellen, damit sich die Fasern nicht immer wieder aufstellen. Die dann noch grauen Stellen sollten spätestens nach dem Auftragen eines guten Hartwachses verschwinden. Jä länger Du dann mit dem polieren (mit feiner Stahlwolle) wartest, desto glänzender sollte das Ergebnis werden. Die spätere Pflege dann ebenfalls auf Wachsbasis.


Gruß
Martin
 

ceel

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Hallo filosa,
nach dem ich jetzt alle Beiträge durchgelesen habe, hab ich nur noch Fragezeichen im Kopf. Wie soll denn überhaupt die Oberfläche aussehen, was ist dein Ziel - glänzend, matt? Wieso erwärmst du das Öl? Das Öl ist für die Verarbeitung in Raumtemperatur hergestellt worden. Das Öl dringt wegen der Wärme sehr tief ein - möglicherweise ungleichmässig. Die verwendeten Körnungen können bei dem warmen Öl auch viel zu fein sein. Man schleift auch nicht mit Schleifpapier und feuchten Öl. Das Öl muss vom Hersteller auch dafür freigegeben sein, wenn man eine Nasspolitur vornimmt. Wenn man nass poliert, dann mit einem Kunststoffpad (grün). Und die Oberfläche würde ich nicht vollständig abschleifen, wie es in den Beiträgen davor vorgeschlagen wurde. Was für ein Käse? Der grosse Vorteil beim Öl ist doch gerade, dass man stellenweise nachbearbeiten kann. Im übrigen kann der weisse Überzug auch entstanden sein, durch ein "Ausbluten" des natürlichen Holzes. Das ist bei Tropenhölzern nicht ungewöhnlich. In dem Fall wird das Öl wieder herausgedrückt und erzeugt Glanzunterschiede.
Mein Rat, besorge die ein schwarzes Polierpad. Das hat eine leicht schleifende Wirkung und mach die Oberfläche einheitlich matt. Wenn du der Oberfläche nochmal einen Überzug geben willst, dann trag das Öl neu auf und lass es trocknen. Anschliessend polierst du mit einem grünen Pad die Flächen einheitlich. Und bitte das Öl nicht kochen!!
Gruss
 

mctatz

ww-kastanie
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Wie wärs damit:
1. Ablaugen mit NaOH
2. Bleichen und entfärben mit H2O2
3. Poren / Maserung ausbürsten
4. wasserlösliche Beize relativ dunkel
5. Schleifen, bis nur noch die Vertiefungen und Poren
gefärbt sind
6. wasserlösliche Beize relativ hell
7. Klarlack 2x
8. Ölen
9. Öl wieder runterschleifen, d.h. es probieren. Genau
solange schleifen, dass Schicht 6 noch intakt. In den
Vertiefungen verbleibt Öl.
10.2x Klarlack
11. Wenn alles genau so gemacht wurde, bilden sich über den Holzspiegeln, damit meine ich ich alles Nicht-Maserige, weil wg. em Öl was nicht in die Poren reinlaufen kann, also es bilden sich also Lackseen auf diesen Spiegeln, und damit, voila: konvexe Linsen auf dem Holz.
12. Man kucke in die Linsen.
 

Gerhito

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Hallo Filosa
Lass das öl auf dem Tisch mal richtg austrocknen!
Dann schleif das Öl ab bis kein Grauschleier mehr gibt.
Inpräniere dann den Tisch mit 2K Inpägnierung ( vorher Testen) um das Tropische Öl in diesem Holz zu isolieren. dann sollte es beim ölen keine Grauschleier mehr geben.

LG
Gerhito
 

robs

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Hallo Filosa,

sorry ich habe erst jetzt dein Problem gelesen.

Inzwischen ist der Tisch ja schon einen Monat in gebrauch.
Wie stark ist die Tischplatte den schon eingerissen mitlerweile?

Aber nun zum eigentlichen Thema.

Bei der Tischplatte wurde Splintholz mitverarbeitet, was die Oberflaechenbehandlung erschwert. D.h Wenn man da mit Oel rumschmiert bekommt man das nicht sehr sauber hin. Wenn schon versiegeln, dann besser nur mit Wachs.(Meine persoenliche Meinung).

Schau doch mal unter den Tisch, da sollten Nutkloetzchen den Tisch "schwimmend mit der Platte verbinden. Schraube einfach mal ein Kloetzchen ab und du wirst sehen, ob der Tisch vorher behandelt war oder nicht.

Falls ja tippe ich auf NC Lack, der normalerweise auch bei als "unbehandelt" deklarierten Ware aufgesprueht wird (und danach wieder leicht abgeschliffen).

Die Oberflaeche fuehlt sich dann natuerlich an, aber die Poren sind etwas verschlossen. Wenn Du wie gesagt nass in Nass mit oel schleifst vermischst du quasi den Schleifstaub von NC und Holz mit dem oel und der NC legt sich dann als Schleier ueber Teile deiner Tischoberflaeche...

Gruss aus Indonesien

Robert

PS Bei dem Holz handelt es sich wahrscheinlich um "Munggur".
Ein billiges dekoratives tropisches Hartholz (botanischer Namen nicht bekannt)
 
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