Fussbodenarbeiten

Mitglied 59145

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...sind glaube ich das schlimmste was einem als Tischler passieren kann.

Habe grade 4 nerauschende Tage hinter mir! Gibt ja ne Menge Sachen die mi in meinem Job freude bereiten, aber grade bei Fussböden ist es doch etwas viel der unschönen Betätigung...

Ich weiss, das dass für niemanden die neue Erkentniss seien wird...
Aber so ist wenigstens der leicht iritierende Postbotenthread endlich nicht mehr oben!

Also ruhig geistreich kommentieren, bisschen Mitleid ist durchaus auch erwünscht:emoji_wink::emoji_grin:

Gruss
Ben
 

WinfriedM

ww-robinie
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Da bist du ja auf dem Boden der harten Tatsachen angekommen. Mein Beileid.

Sind die Kniee noch heile?
 

Sägenbremser

ww-robinie
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Na Ben dann helfe ich mal nach:emoji_grin:

fand es immer erleichternd wenn
der Fussboden schon fertig war wenn
wir mit den Möbeln gekommen sind.

Da hatte der Bauherr sein Reklamations-
verhalten schon in eine trainierte Form
gebracht und wir konnten es nur noch
besser machen.

Wenn der Auszubildende noch ein wenig
Malervlies auf den kostbaren Belag gebracht
hatte, der Staubsauger gross und wichtig
mitten im Raum steht, wird meistens schon
erleichtert der Kaffee angeboten.

Alte Tischlerregel - betrete niemals eine
Baustelle auf der nicht ein Kaffeeautomat
auf dein Erscheinen wartet. Zweite alte
chinesische Tischlerweisheit - was du auch
mechanisch kannst, packe nie elektrisch
an. Soll heissen, zeig dem Bauherrn erst mal
deine handwerklichen Geschicke, säge ein
paar Stücke Holz möglichst sinnfrei mit der
teuren Japansäge ab. "Ja das ist noch echtes
Handwerk" sind für unsere geschundene
Ohren doch echter Balsam.

Bauherr/frau ist jetzt sicher endlich den
ersehnten "Handwerker" in seiner Butze
zu haben und geht danach hoffentlich dem
gut bezahlten Broterwerb nach um unsere
Rechnungen auch zeitnah zu begleichen.

Jetzt können wir endlich unser Spielzeug
auspacken, die ganze Wohnung mit einem
Sägemehlüberzug versehen, immer wieder
die gute Kaffeemaschine in Anspruch nehmen
und warten bis seine Dienstzeit vorbei ist.

Der vorsorglich am Fenster platzierte Praktikant
warnt laut beim Vorfahren der Kundschaft, schnappt
sich den bis zu dem Moment arbeitslosen Sauger
und beginnt einen emsigen Tanz der Reinlichkeit.
Die letzte Leiste wird jetzt fachgerecht mit der
Handsäge abgelängt, ein paar Hobelstriche sind
jetzt auch noch zu tätigen und des Meisters Auge
entdeckt natürlich noch den etwas schief montierten
Auszug/Griff an dem Bauteil just in dem Moment wo
sich der Kunde lautlos von hinten angeschlichen hat.

Grosses Donnerwetter, Anschiss und Rüge ist nichts
was sich hinterher bei ein paar Kölsch nicht wieder
ins Lot bringen läßt. Ein Hinweis auf die hohe Güte
der Fussbodenbauer, die Hirnlosigkeit der E-Lurche
und die Unfähigkeit der Maurer eine Wasserwaage
auch mal zu verwenden hilft dem Kunden leichter
über die Unterschrift unter den Stundennachweis
der doch aufwendigeren Montage hinweg, er ist da
ja schon ganz andere Sachen gewöhnt.

Hoffe mein Geschreibe hilft dir etwas über den
Frust hinweg, war lieb gemeint.

LG Harald
 

yoghurt

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Na Ben dann helfe ich mal nach:emoji_grin:

fand es immer erleichternd wenn
der Fussboden schon fertig war wenn
wir mit den Möbeln gekommen sind.

Da hatte der Bauherr sein Reklamations-
verhalten schon in eine trainierte Form
gebracht und wir konnten es nur noch
besser machen.

Wenn der Auszubildende noch ein wenig
Malervlies auf den kostbaren Belag gebracht
hatte, der Staubsauger gross und wichtig
mitten im Raum steht, wird meistens schon
erleichtert der Kaffee angeboten.

Alte Tischlerregel - betrete niemals eine
Baustelle auf der nicht ein Kaffeeautomat
auf dein Erscheinen wartet. Zweite alte
chinesische Tischlerweisheit - was du auch
mechanisch kannst, packe nie elektrisch
an. Soll heissen, zeig dem Bauherrn erst mal
deine handwerklichen Geschicke, säge ein
paar Stücke Holz möglichst sinnfrei mit der
teuren Japansäge ab. "Ja das ist noch echtes
Handwerk" sind für unsere geschundene
Ohren doch echter Balsam.

Bauherr/frau ist jetzt sicher endlich den
ersehnten "Handwerker" in seiner Butze
zu haben und geht danach hoffentlich dem
gut bezahlten Broterwerb nach um unsere
Rechnungen auch zeitnah zu begleichen.

Jetzt können wir endlich unser Spielzeug
auspacken, die ganze Wohnung mit einem
Sägemehlüberzug versehen, immer wieder
die gute Kaffeemaschine in Anspruch nehmen
und warten bis seine Dienstzeit vorbei ist.

Der vorsorglich am Fenster platzierte Praktikant
warnt laut beim Vorfahren der Kundschaft, schnappt
sich den bis zu dem Moment arbeitslosen Sauger
und beginnt einen emsigen Tanz der Reinlichkeit.
Die letzte Leiste wird jetzt fachgerecht mit der
Handsäge abgelängt, ein paar Hobelstriche sind
jetzt auch noch zu tätigen und des Meisters Auge
entdeckt natürlich noch den etwas schief montierten
Auszug/Griff an dem Bauteil just in dem Moment wo
sich der Kunde lautlos von hinten angeschlichen hat.

Grosses Donnerwetter, Anschiss und Rüge ist nichts
was sich hinterher bei ein paar Kölsch nicht wieder
ins Lot bringen läßt. Ein Hinweis auf die hohe Güte
der Fussbodenbauer, die Hirnlosigkeit der E-Lurche
und die Unfähigkeit der Maurer eine Wasserwaage
auch mal zu verwenden hilft dem Kunden leichter
über die Unterschrift unter den Stundennachweis
der doch aufwendigeren Montage hinweg, er ist da
ja schon ganz andere Sachen gewöhnt.

Hoffe mein Geschreibe hilft dir etwas über den
Frust hinweg, war lieb gemeint.

LG Harald

Eine Schande, dass die Forums-Software so veraltet ist, dass ich nicht "Gefällt mir" klicken kann!
 

Mitglied 59145

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Hallo,

Knie sind noch in Ordnung...., da habe ich auch nie Problem, nach ca. einer Woche habe ich meistens einen verspannten Nacken. Davon bin ich diesmal aber auch verschont geblieben, waren ja auch nur 3,5 Tage....

Zu Harald passt ganz gut eine Aussage meines LEhrherren:
Montage ist wie Theater spielen!!!

Und auch ganz wichtig:
Beim Kunden haben wir uns alle Lieb!

Das der Sauger immer das erste und letzte auf der Baustelle ist musste ich unserem Neuen auch erstmal erklären, sollte heute selbstredend sein. Ich würde sogar soweit gehen das es zum existenziell grundlegend Wissen einer Tischlerausbildung gehören sollte...

Auch das durchaus eindrucksvolle Hobelschwingen in Anwesenheit des Kunden ist schon fast Pflicht.---irgendwas zu hobel findet sich immer:emoji_grin::emoji_grin:.

Die Stimmung da war schon gut, wurden jeden Mittag bekocht und 3 mal täglich gab es Kaffee:emoji_wink:, sattes Trinkgekd war auch drin:emoji_grin:.
Also von der Seite war alles bestens, nur haben Sie halt leider Fussboden und keine Küche bestellt!!! Wie es aussieht gibt es aber noch eine Bibliothek, die wir dann mit dem Rest des Bodens anliefern könnten... wollte schon sagen das es dann wohl nichts wird mit der Bibliothek:cool:!!!

Für Harald:

X gefällt mir!

P.S. Ich habe letztes Jahr von jmd. nen Foto geschickt bekommen. Zu sehen war ein VW Polo mit ganz viel Facebook Werbung. In die Tür war schön gross "gefällt mir" gekratzt, fand das sehr Lustig obwohl wahrscheinlich gestellt!

Gruss
Ben
 

Fiamingu

ww-robinie
Registriert
24. August 2012
Beiträge
8.515
Alter
58
Ort
Ghisonaccia, Korsika, Frankreich
Hallo Ben,
da erinner ich mich an die 20 Bungalows
die wir mit Schwalbenschwanzblechen
bodenseitig belegt haben. ( 600 Qm )
Unser Chef war so knausrig dass er
selbst keinen Druckluftnagler kaufen
wollte. :mad: Alles wurde per Hand
genagelt. Inclusive Verstärkung der
tragenden Balken haben wir 20 000
Nägel eingeschlagen. 1,5 Wochen
Rumgerutsche auf den Knien.:eek:
 

Mitglied 59145

Gäste
Hallo,

ja macht echt kein Spass...

Ne Zeitlang habe ich sowas in billig in Fitnessstudios gemacht, waren auch immer gleich etliche 100qm Fertigparkett:mad:. Was man halt so alles macht für Geld, ist ja inzwischen zum Glück nicht mehr so oft....

Was ich auch schwer nervig finde an Montage ist das Zurückkommen in den Betrieb, ganzen Tag telefonieren und am Schreibtisch sitzen. Echt nicht meine Welt:eek:.

Mal schauen wann ich hier raus darf:mad:.
Bin ich froh das in der Tischlereihalle kein Telefon steht:emoji_wink:!!!

Gruss
Ben
 
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