Furnieren - vor oder nach dem Zuschnitt?

raziausdud

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Hallo,

ich möchte eine kleines Kästchen ca. 5x15x35cm herstellen und außen mit Mahagonie-Furnier versehen. Was empfiehlt der Fachmann ?

a) erst furnieren, dann zuschneiden, dann verleimen?
b) erst fertig bauen und dann furnieren?

a erscheint mir sinnvoller, weil dann auch das Furnier mit Gehrung geschnitten wird. Oder reisst dabei das Furnier zu leicht? Ist in a ein Erst-Lackieren vor den Zuschnitt sinnvoll?

Danke im voraus und beste Grüße
Rainer
 

edelres

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Hallo Rainer,

zu a) fuer den Zuschnitt brauchst du ein spezielles Saegeblatt welches durch spezielle Zahnform/anordnung Ausrissfreie Schnitte liefert. Oder due laesst dir dies von einem Schreiner zuschneiden der eine Saege mit Vorritzaggregat verwendet.

Falls due eine Handsaege verwenden willst, ich benutze dazu eine extrem feinzahnige Japanische Saege, mit der ich ausrissfreie Schnitte erziele. Bei besonders sproedem Holz, ueberklebe ich die spaetere Schnittfuge mit Tesakrepp, rolle den Kreppmit einer Holzrolle (Tapezierer)fest an und saege dann durch. Das Klebeband ziehe ich dann von Innen nach aussen vorsichtig ab.

b) Ist meiner Ansicht nach die einfachere Loesung. Dabei kannst du das Fournier besser kontrollieren und die Maserung gezielt, zusammenpassend ausfuehren.

Vorgrundieren/lackieren nuetz meist nicht viel, da dass Fournier vom Traegermaterial abgerissen wird.

Viel Glueck

mfg

Ottmar

PS: Die Japanischen Saegen, schneiden in Stossrichtung, bedarf einer gewissen Gewoehnung. Die deutschen Saegen schneiden in Zugrichtung!
 

Lutzeputz

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Original geschrieben von edelres


PS: Die Japanischen Saegen, schneiden in Stossrichtung, bedarf einer gewissen Gewoehnung. Die deutschen Saegen schneiden in Zugrichtung!

Ist das nicht genau andersherum?
Deutsche Sägen auf Stoß und Japanische Sägen auf Zug?
:confused:
Gruß
Lutz
 

Rühl

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Also hinterher furnieren geht gar nicht!
(es sei denn du willst dich mit einem Bügleeisen hinstelle)

Beim furnieren brauchst du einen Druck von min. 2 Bar/cm2

Was für eine Form dein Kästchen dann hat kannst du dir selber ausmalen:emoji_wink: :emoji_grin:
 

edelres

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Japanische Saegen

An Alle,

grosse Entschuldigung, Denk/uebersetzungsfehler (push pull)

Bei der Restaurierung von Holzdosen und kleinen Kaestchen habe ich fertige Stuecke Fourniert, zum Anpressdruck erzeugen habe ich von Schraubzwingen, heissem Sandsack bis zur Vacuumbag alles verwendet, nie ein Problem damit gehabt. . Habe keine Ahnung welcher Druck dabei entsteht/notwendig ist, die Haupsache es haelt.

mfg

Ottmar
 

raftinthomas

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vorab. ich würde vorher furnieren und die platten vor dem sägen grundieren.
hängt aber alles von den technischen möglichkeiten ab, wahrscheinlich bei sehr einfachen besser hinterher.
früher wurde furnier, gerade bei kleinen oder gekrümmten flächen, oft hinterher aufgerieben.
der pressdruck wird natürlich in kraft pro fläche angegeben, dh zb N/mm^2 oder auch (unüblicherweise) in bar (1bar= 10N/cm^2) und nicht in bar pro fläche, das wäre nämlich mit kraft pro länge^4 physikalischer unsinn. *klugscheissmodus aus*
man könnt zb das furnier mit kontaktkleber auftragen, und dann mit einer rolle andrücken, dann ist die nötige gesamtkraft sehr gering.
ansonsten natürlich auch nach alter väter sitte aufreiben...
 

Rühl

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der pressdruck wird natürlich in kraft pro fläche angegeben, dh zb N/mm^2 oder auch (unüblicherweise) in bar (1bar= 10N/cm^2) und nicht in bar pro fläche, das wäre nämlich mit kraft pro länge^4 physikalischer unsinn. *klugscheissmodus aus*


Ok. überredet!
Obwohl es auf der Presse in Bar angegeben ist und man dann so oder so umrechnen müsste.




Bei der Restaurierung von Holzdosen und kleinen Kaestchen habe ich fertige Stuecke Fourniert, zum Anpressdruck erzeugen habe ich von Schraubzwingen, heissem Sandsack bis zur Vacuumbag alles verwendet, nie ein Problem damit gehabt. . Habe keine Ahnung welcher Druck dabei entsteht/notwendig ist, die Haupsache es haelt.


Das machst du dann aber mit Knochenleim / Heissleim oder?

Die Pattexversion hebe ich mir für Resopal auf.:emoji_grin:
 

raziausdud

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Danke

Hallo,

Danke Euch allen für Eure Tips. Es führen offensichtlich mehrere Wege nach Rom ....

Beide Vorgehensweisen (vorher/hinterher) haben wohl Vor- und Nachteile. Eine Presse habe ich ("Hobby-Bastler") eh nicht. Ich habe noch in einem älteren Artikeln den Tip gefunden, beim Abtrennen des überstehenden Furniers und/oder beim Zuschneiden ein scharfkantiges Brett genau an der Schnittkante mit Zwingen gegenzuhalten, ähnlich wie Ottmar es mit Klebeband praktiziert.

Also nochmals Danke

Rainer
 

florian

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Was bei allen antworten nicht erwähnt wurde. Gegenfurnier wegen rundwerden der Platte. Das darf nicht vergessen werden.sonst hast du anschliesend ein kleines Problem.

P.S. Es ist sehr zu raten mit der Japansage auf Zug zu arbeiten, nach dem benutzen auf druck, lässt sie sich dann manchmal eher als Gehrungswinkel statt als Säge gebrauchen. *mich da an ein Teilnehmer in Grundlehrgang erinner*
 

TischlerLoos

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also ich würde erst grob zuschneiden dann furnieren, dann schleifen, grundieren gehrungen schneiden. verleimen lacken


was das mit dem Pattex angeht...

wenn es lange genug ablüftet nach dem auftragen passiert da nix mehr ansonsten hat man so´n bissl kürschner drin

mfg PL
 

raziausdud

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Ich habe mich diesmal für "hinterher" entschieden. Ich habe den Kasten inzwischen "rohbaufertig" und die ersten Flächen furniert.

Ich habe das überstehende Furnier zuerst so beschnitten wie es in meinem Buch empfohlen wird: auf die furnierte Fläche legen und von hinten abschneiden. Inzwischen finde ich es angenehmer, bis auf etwa 1mm grob abzuschneiden und dann die Schneide (ich nehme ein Messer; ein Hobeleisen soll auch sehr gut geeignet sein) flach auf die Furnierkante zu legen und in einer Mischung aus Hobeln und Sägen bzw. Drücken und Ziehen (alles klar..!?) den Überstand quasi abzuhobeln. Das wichtigste dabei scheint mir zu sein, dass man wie eben beim Hobeln darauf achtet, dass die Fasern in Schnittrichtung ansteigen. Dann kann wirklich nichts einreißen (einreissen...?) wie beim einfachen Schneiden von der Rückseite, und ich bekomme fabelhaft gerade Kanten.

Grüße
Rainer
 

raziausdud

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P.S.:
Überstände quer zur Faser abtrennen geht allerdings "von hinten" am besten. Ich schneide mit wenig Druck mehrmals die Kante entlang, bis das Furnier durchgetrennt ist.
 

Daniel_W

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kannst dir ja auch mal eine fourniersäge zulegen wenn du das öfter machst. geht auf jeden fall besser als mit einem messer
 

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edelres schrieb:
Hallo Rainer,

zu a) fuer den Zuschnitt brauchst du ein spezielles Saegeblatt welches durch spezielle Zahnform/anordnung Ausrissfreie Schnitte liefert. Oder due laesst dir dies von einem Schreiner zuschneiden der eine Saege mit Vorritzaggregat verwendet.

Falls due eine Handsaege verwenden willst, ich benutze dazu eine extrem feinzahnige Japanische Saege, mit der ich ausrissfreie Schnitte erziele. Bei besonders sproedem Holz, ueberklebe ich die spaetere Schnittfuge mit Tesakrepp, rolle den Kreppmit einer Holzrolle (Tapezierer)fest an und saege dann durch. Das Klebeband ziehe ich dann von Innen nach aussen vorsichtig ab.

b) Ist meiner Ansicht nach die einfachere Loesung. Dabei kannst du das Fournier besser kontrollieren und die Maserung gezielt, zusammenpassend ausfuehren.

Vorgrundieren/lackieren nuetz meist nicht viel, da dass Fournier vom Traegermaterial abgerissen wird.

Viel Glueck

mfg

Ottmar

PS: Die Japanischen Saegen, schneiden in Stossrichtung, bedarf einer gewissen Gewoehnung. Die deutschen Saegen schneiden in Zugrichtung!


hallo rainer....

zum furnieren gibt es spezielle furniersägen.....
japanische sägen sind gut,aber für den normalverbraucher schwer zu handhaben und nicht gerade billig....
.
um auf deine frage zurückzukommen....
furnierarbeit verleimen,verputzen...vorher die überstehenden kanten abschneiden.
ich hab einkomponenten seidenmattlack benutzt.
streichen,schleifen und nochmal lackieren....
liebe grüsse grit
 

Holzkopf87

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Du solltest deine teile zuerst furnieren, lass deine Platten ein paar cm größer und furniere so dass das furnier an jeder Seite etwas übersteht!

Achte darauf das du deine Teile beidseitig furnierst, rückseite muss es nich gerade das gute Mahagoni sein, kann es auch ein Blindfurnier sein, falls vorhanden.

Und nach all dem deine Platten auf größe schneiden und dann erst verleimen.

Ich hoffe ich konnte dir helfen.

Gruß Holzkopf
 

khw

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also ich furniere oft fertige teile und nutze dazu knochenleim - eben eine verzinkte 3mm blechplatte auf dem ofen warm gemacht und mit zwingen
angepresst - zwar wie in der steinzeit funktioniert aber prima
Gruß khw
 

Bremer

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Als "neu", ja, das, was nach Computer-Logik also neu ist... Aber das Datum sieht man ja trotzdem... Leider wird mir in der Unterforen-Übersicht nicht das Datum des Ursprungsbeitrags angezeigt, sonst könnte ich solche Beiträge einfach überspringen.
 
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