Frage zur Bandsäge Record Power BS 300E

braunbaer2003

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Hallo,

nach jahrelangem Grübeln und ausgiebigem Studium dieses Forums habe ich mir eine Record Power BS 300E zugelegt. Unter Berücksichtigung meiner Ansprüche, Vorteile, Nachteile ist sie es geworden. Sie steht nun in meiner Garage in Siegburg - falls andere Forumsneugierige sie sich mal angucken und ausprobieren möchten, sehr gerne.

Ich habe die Säge noch nicht "im Griff" und habe nun eine Frage. Naiv, wie ich bin, wollte ich aus einem Eichen-Klotz (ca. 17 cm stark, 25 cm lang, nicht getrocknet, ca. 9 Monate alt) eine Scheibe abschneiden. Ich habe den Eindruck, dass sich die Säge quält. Wenn ich den Eichenklotz an den Anschlag drücke, verläuft das Sägeblatt zum Anschlag hin (hier: nach links). Versuche ich das Sägeblatt gerade zu halten, verläuft das Holz. Also: kein gerader Schnitt.

Woran liegt das denn?

Habe ich bereits die Grenze der Säge erreicht oder kann ich da noch etwas tun? bspw. anderes Sägeblatt, Geschwindigkeit, Bandspannung - wie gesagt: ich bin naiv und habe keine Erfahrung.

Liebe Grüße
Ingo
 

HermanUser

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Was hast du den für ein Sägeblatt drauf ?
Ich würde mir ein Zahnspitzengehärtetes Band mit 3 ZpZ und so breit wie auf deiner Säge möglich bei Hema bestellen. Das sollte etwa 20 € kosten. Da Hema eh einen Mindestbestellwert hat und da das breite Band nur zum Auftrennen taugt würde ich mir gleich noch ein Band 6 mm 6 ZpZ für kleinere Sachen mitbestellen. Die Dicke der Bänder solltest du so dünn wie möglich wählen da ich nicht glaube das deine Säge ein dickeres Band vernünftig spannen kann.

Gruß Sven
 

Komihaxu

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1. Sind die Führungen sauber eingestellt?
2. Hast du ein Blatt mit sehr grober Bezahnung drauf?
3. Ist das Holz noch recht feucht? Falls ja, setzen sich die Zwischenräume mit Spänen zu, die nicht mehr von selbst rausfallen. Dann kannst du drücken wie du willst, die Zähne können keinen Sägefortschritt mehr machen, weil kein Platz für neue Späne ist.

4. Ist 1-3 in Ordnung, prüfe den natürlichen Verlauf des Schnitts. Dazu Anschlag wegbauen, Linie auf einem dünneren Stück Holz ziehen und versuchen, frei Hand gute 15 cm ins Holz zu sägen. Säge abschalten, während du noch mit dem Blatt im Holz bist, Holz nicht bewegen.
Jetzt schaust du mal, ob deine Schnittlinie parallel zum Tisch läuft.
Tut sie das nicht, gibts folgende Ursachen:
4 A: Maschinentisch ist verdreht montiert.
4 B: Sägeblatt hat einseitige Schränkung. Um das zu prüfen, Sägeblatt mal wechseln.
 

braunbaer2003

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Hallo,

ich danke euch für die Hinweise und werde das heute Abend mal alles prüfen. Momentan ist das Original-Sägeblatt drauf - keine Ahnung, was das ist.

das Holz fühlt sich noch feucht an, habe gestern aber nicht gemessen, wie feucht es wirklich ist

Habe gerade mit dem freundlichen Händler gemailt. Der Hersteller gibt bei Weichholz 2/3 der maximalen Schnitthöhe von 19,5 cm an und bei Hartholz 1/3. Die Säge scheint also unabhängig von euren Tipps auch am Limit zu sein, wenn ich mit 17 cm feuchter Eiche in Längsrichtung ankomme.

Viele Grüße
Ingo
 

Hermann.

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Hallo Jens,

ich hatte das gleiche Problem wie Du. Wenn Du "Bandsäge" in der Suchefunktion eingibst, wirst Du feststellen, dass wir damit nicht allein sind. Trotz Literaturstudium und stundenlangen Versuchen habe ich es nicht geschafft, am Längsanschlag einen geraden Schnitt zu machen.Falls die Tipps von Sven und Komihaxu nicht helfen, machs so wie ich:
 

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braunbaer2003

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Hi,

das habe ich schon in einem Video gesehen. Das steht auf meiner Liste, habe es noch nicht umgesetzt.

Mein Problem ist dann vermutlich, dass das Sägeband verläuft? Ausprobieren.

Aber wo das auf alle Fälle nicht funktioniert, ist bei unbearbeiteten Stämmen - die ich ja gerade bearbeiten will. Die müssen ja ersteinmal gerade sein, damit man sie mit dieser Methode bearbeiten kann. Und genau das ist mein Problem.

Naja, ist ja auch der erste versuch gewesen, gut zu wissen, dass es vielen so geht, da muss ich nicht gleich an meinen Fähigkeiten zweifeln sondern befinde mich in guter Gesellschaft.

LG
Ingo
 

Hermann.

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Mein Problem ist dann vermutlich, dass das Sägeband verläuft? Ausprobieren.

Aber wo das auf alle Fälle nicht funktioniert, ist bei unbearbeiteten Stämmen - die ich ja gerade bearbeiten will. Die müssen ja ersteinmal gerade sein, damit man sie mit dieser Methode bearbeiten kann. Und genau das ist mein Problem.
Ingo, so wie auf dem Bild, verläuft das Band eben nicht, weil Du nach dem Strich sägst. Der seitliche Anschlag ergibt die Dicke des abgesägten Bretts.

Bei mir hat es bei einem Kirschstamm funktioniert. Den Stamm mit der Motorsäge der Länge nach halbiert und eine Seite auf der Kreissäge begradigt sowie gehobelt. Dann klappt es recht gut. Hier das Endergebnis::emoji_grin::emoji_wink:
 

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Dietrich

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Hallo Ingo,

die Maschine hat also 195 mm Höhendurchlass und schafft 130mm Weichholz und 65mm Hartholz, so wie ich das jetzt verstanden habe!?
Damit liegt die Maschine leistungsmäßig bei gut 50% einer ehem. Metabo BS 0633, die 800 Watt hatte und 160 mm Höhendurchlass, den aber als D-Modell auch in Hartholz bewältigte.

Zum verlaufenden Sägeschnitt, auch für Hermann, ein Sägeband muß auch ohne jegliche Bandführung (also alle Anlaufrollen zurück genommen) mit normaler Bandspannung wie beim Betrieb üblich mit ganz-ganz wenig Vorschub.....schon gerade sägen, macht sie es nicht, braucht man mit den Bandführungen schon nicht anfangen!

Testet also bitte die Maschine mit einem veränderten Bandlauf, ohne jegliche Bandführung, lasst Euer Band weiter hinten auf den balligen Gummis laufen, keine Angst vorm Verlust der Schränkung.
So lange die Zähne noch vor der Rollenmitte laufen ist alles gut.
Bandspannung etwas zurücknehmen...halbe Umdrehung am Handrad...etwa, dann die Oberradverstellung reindrehen..., vorichtig mit Hand die Rollen ein paar mal drehen, schauen ob das Band nach hinten wandert.
Bei mir läuft das 25mm Hema Band mit 3ZpZ auf einem 29,5mm breiten Rad hinten fast bündig, die Zähne sind kompl. überm Gummi, auch die Spitzen. So säge ich am Anschlag alles bis 260mm Höhe.
Bandspannung wieder etwas erhöhen und ohne Führungen und sehr wenig Vorschub ein Probeholz am Anschlag führen, verläuft dies nicht mehr, hat man gewonnen, es kann auch sein das man 10 verschiedene Stellungen probieren muß bis es geht, immer man nen halben mm zurück mit dem Sägeband, irgendwann ist der Punkt erreicht wo die Zähne nicht mehr so sehr "rumgezogen" werden vom balligen Gummi, dann sägt sie am Anschlag.
Erst dann werden die Führungen perfekt eingestellt, so nah wie möglich ran und so weit wie nötig für den freien Lauf, Führungen dürfen nicht bremsen.

Also Heizung an, frischen Kaffee und los geht es, niemals unter Zeitdruck so etwas probieren, man braucht die berühmten offenen Abende.

Gruß Dietrich
 

HermanUser

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Damit liegt die Maschine leistungsmäßig bei gut 50% einer ehem. Metabo BS 0633, die 800 Watt hatte und 160 mm Höhendurchlass, den aber als D-Modell auch in Hartholz bewältigte
Da braucht es noch nicht mal das D-Modell. Mit einem anständigen Band schafft das meine 220v 0633 auch in Eiche / Esche.

Gruß Sven
 

TomfromMuc

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Hallo Ingo,

ich kann Dietrich nur zustimmen (immer wieder schön, seine Beiträge zu lesen). Ich habe vor nicht so langer Zeit eine gebrauchte EB BAS 315 gekauft. Auch kein "Leistungsmonster", aber wenn man den Bogen mal raus hat mit der Bandeinstellung, sägen sie erstaunlich gut und man hat viel Spaß. Da hilft nur viel probieren und Geduld, Geduld, Geduld...... Mach es genau so, wie er es sehr treffend beschreibt, dann klappt das auch. Weitere Vorraussetzung: ein gutes (z.Bsp. Hema) und scharfes Band, aber das sollte wohl klar sein. Sonst übst Du vergeblich und hast nur Frust.

Viel Erfolg, LG Tom
 

Hermann.

ww-buche
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Zum verlaufenden Sägeschnitt, auch für Hermann, ...............
Hallo Dietrich,

vielen Dank für Deine ausführliche Anleitung. Ich werde es auf jeden Fall nochmals probieren. Leider habe ich nicht Deine Bandsäge sondern nur eine Scheppach Basato 5 - 2. Ist natürlich eine andere Preisklasse.

Muss ich beim Ändern der Blattspannung (ich reduziere die Spannung wenn ich die BAS längere Zeit nicht mehr brauche) die Einstellung neu vornehmen oder bleibt sie erhalten?

Bei meiner Säge habe ich auch den Eindruck, dass das Band bei unterschiedlichem Vorschub unterschiedlich stark verläuft. Vielleicht weil die Halterung für die Rollenführung nicht sehr stabil ist. Mit der jetzigen Lösung, siehe Bild im Beitrag # 5, bin ich einigermaßen zufrieden. Die Maschine schaffte ohne Probleme Kirsche mit ca. 20 cm Durchmesser.
 

bernd_chiangmai

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Hi Ingo,

ich bin meiner Bandsaege damals auch gleich mit einem Mordsstueck Teakholz auf den Pelz gerueckt. Das war auch eher ernuechternd. Danach habe ich mich einfach mal mit ein paar Reststuecken Spanplatte mit dem Schnittverlauf bekannt gemacht. Nachdem Spannung und Fuehrung stimmte, gings zumindest fuer mich gleich wesentlich entspannter zu.

Nasses ( feuchtes ) Holz ist immer ein harter Pruefstein fuer eine Bandsaege ! Wie schon erwaehnt setzen sich die Zaehne gern zu und dann wars das mit der Praezision. Das Band wandert einfach aus.

Fahr ein paar Versuche mit trockenem Holz und Du wirst sehen, dass die Maschine macht, was Du erwartest.

Gruss
Bernd
 

Komihaxu

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Bei mir läuft das 25mm Hema Band mit 3ZpZ auf einem 29,5mm breiten Rad hinten fast bündig, die Zähne sind kompl. überm Gummi, auch die Spitzen. So säge ich am Anschlag alles bis 260mm Höhe.
Bandspannung wieder etwas erhöhen und ohne Führungen und sehr wenig Vorschub ein Probeholz am Anschlag führen, verläuft dies nicht mehr, hat man gewonnen, es kann auch sein das man 10 verschiedene Stellungen probieren muß bis es geht, immer man nen halben mm zurück mit dem Sägeband, irgendwann ist der Punkt erreicht wo die Zähne nicht mehr so sehr "rumgezogen" werden vom balligen Gummi, dann sägt sie am Anschlag.
Die Position des Bandes auf der balligen Scheibe macht soviel aus?
Hätte ich nicht gedacht!

Da hatte ich wohl neulich echt Glück. Nach erneutem Transport mit abmontiertem Tisch lief sie direkt wieder brav parallel zum Anschlag.
 

braunbaer2003

ww-nussbaum
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Hallo,

Was für tolle Hinweise, danke. Da gibt's noch viel zu probieren.

Ich habe gestern die Bandspannung eingestellt, die Geschwindigkeit, die Rollenführung - und was soll ich sagen? Kaum macht man es richtig, dann funktioniert es.

Die 65mm Hartholz sind sicher Quatsch. Ich habe 170 mm genommenen, das geht schon, aber nicht gerade. Das Holz war feucht und ich habe längs zur Maserung gesägt. Wenn die Maschine das packt, dann ist das schon klasse. Gestern habe ich nach den Änderungen 120mm quer zur Maserung gesägt, selbes Holz ( Eiche, feucht) die Schnitte waren schon sehr, sehr viel besser. Ein Quantensprung!
 

scarfacexxl

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Ich interessiere mich auch für diese Maschine. In den Anzeigen wird sie immer mit einen Gestell dargestellt, das zwei Rollen besitzt. Gehört das zur Standardausstattung ?
 

braunbaer2003

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Moin! Ich habe die Säge bei Maschinen Meyer in Göttingen gekauft. Zubehör habe ich keins dazu gekauft, wüsste nicht was. Es sind zwei Anschläge dabei. Der Zusammenbau hat schon über eine Stunde gedauert, ist aber unkompliziert. Die Einstellmöglichkeiten bei der Rollenführung in Kombination mit Sägeblattspannung war für mich als Laie eine Herausforderung, da ich nicht einschätzen kann, ob das Ergebnis dem maximal möglichem entspricht. Vorgestern war ein Schreiner da, hat mir das kurz gezeigt. Kleinere Justierung waren nötig. Und bei 15 cm Eiche tut sich die Säge nun mal schwer, ist nicht die Stärkste. Ich hatte gedacht, ich könnte da in nullkommanichts eine Scheibe nach der anderen abschneiden und kleinere Bretter zu größeren verleimen. Das ist jedenfalls nicht so einfach.

Beim Zusammenbauen ist eine zweite Person hilfreich, wenn die Säge auf das Gestell gehoben werden soll.

Alles in allem eine tolle Säge!

Lg
Ingo
 
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