Etiketten ohne Schäden ablösen

Hainling

ww-eiche
Registriert
14. September 2014
Beiträge
313
Ich habe hier acht (industriell gehobelte) Kanthölzer aus dem Baumarkt liegen, die ich bereits passend abgelängt habe und die darauf warten weiter verarbeitet zu werden. Es gilt bloß noch eine Hürde zu überwinden: Es handelt sich um acht Endstücke und auf diesen befinden sich hartnäckige Etiketten mit Barcode, PEFC Siegel, ect. Wie bekomme ich diese abgelöst ohne das Holz dauerhaft zu verfärben oder mir Scharten einzuhandeln? Das letzte Mal hatte ich es mit Stechbeiteln und sogar dem Putzhobel versucht. Das war nicht von Erfolg gekrönt, weil der Kleber so zäh war, dass er die Klingen innerhalb kürzester Zeit ummantelt hat, sodass diese wirkungslos wurden. Dieses Mal wollte ich es chemisch versuchen. Was bietet sich dafür an? Aceton? Terpetinersatz/Waschbenzin? Oder etwas ganz anderes? Solche Etiketten sind wirklich eine Plage. Ich habe einmal Möbelfüße gekauft und beim Ablösen der Etiketten hat sich die Lackierung gleich mit verabschiedet. Es blieb bloß die Grundierung zurück. Ich weiß wirklich nicht, wieso die Baumärkte nicht Kleber verwenden, die sich rückstandslos entfernen lassen. Vermutlich haben sie Angst vor Betrug. Kunden könnten auf die Idee kommen die Preisschilder von hochpreisiger und günstiger Ware zu vertauschen. Wer ist der Leidtragende? Mal wieder der ehrliche Kunde.

MfG Hainling
 

Holz-Fritze

ww-robinie
Registriert
23. Januar 2008
Beiträge
5.243
Alter
55
Ort
Bonn
Was bei lackierten Teilen funktioniert ist Öl, ob nun WD40 Ballistol oder Speiseöl, egal es hilft.

Auf dem Holz würde ich es mit einer Ziehklinge beseitigen. Es sei denn du willst es später eh ölen, dann könntest du es mit dem Öl welches du später nehmen möchtest versuchen.
 

Hainling

ww-eiche
Registriert
14. September 2014
Beiträge
313
...oft hilft Hitze. Probiers mal damit. Bei anderen Etiketten genau umgekehrt: Kälte, vereisen.
Hitze hatte ich noch gar nicht auf dem Schirm. Damit werde ich es als nächstes versuchen. Wenn ich die Etiketten damit abbekomme, habe ich die Katze so gut wie im Sack. Die (papierlosen) Kleberreste werden zwar immer noch störrisch sein, aber die bekomme ich sicher mit Schleifpapier gelöst.
Auf dem Holz würde ich es mit einer Ziehklinge beseitigen.
Ich öle viel und gerne, aber dieses Mal sollen die Teile (Kanthölzer aus Fichte/Tanne sowie Pappelsperrholz) lackiert werden. Den Lack habe ich noch nicht gekauft, aber ich dachte an Aqua-Cryl CFB von Adler. Keine Ahnung, ob das eine gute Wahl ist. Es kommt auf den Versuch an.
 

moto4631

ww-robinie
Registriert
28. Dezember 2014
Beiträge
2.442
Ort
Upper Austria
Hab ich zwar noch nicht auf Holz probiert aber Etikettenlöser gibts in Sprühdosen.
Wirkt auf Metall und Kunststoff phänomenal.
 

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
24.301
Ort
Dortmund
...und Etikettenlöser basieren typisch auf Orangenöl. Wenn du das hast, gehts auch damit.

Waschbenzin/Terpentinersatz/Bremsenreiniger/Verdünnung geht mäßig, aber es geht irgendwann auch damit runter. Muss nur etwas einwirken.

Wärme ist auch nicht schlecht, insofern du damit erstmal die Etiketten rissfrei runterbekommst und dann recht zügig das Holz noch mit Waschbenzin reinigen kannst.
 

Hainling

ww-eiche
Registriert
14. September 2014
Beiträge
313
Vielen Dank für eure Ratschläge. Eine letzte Frage noch: Aus Sicherheitsgründen kommt erst der Fön und dann der Alkohol? Beides gleichzeitig anzuwenden wäre nicht besonders klug, oder?

@WinfriedM: Du scheinst der Spezialist für Farben und Lacke hier im Forum zu sein. Kennst du den oben genannten Aqua-Cryl CFB? Taugt dieser etwas? Link

Ich wünsche allen eine angenehme Nachtruhe!
 

Fiamingu

ww-robinie
Registriert
24. August 2012
Beiträge
8.507
Alter
57
Ort
Ghisonaccia, Korsika, Frankreich
Logisch, versuch erst den Aufkleber mit
dem Fön abzulösen. Idealerweise löst sich
der Kleber mit dem Trägermaterial. Reste
gehen in der mit Alk ab. Aceton währe
meine letzte Option.
 

TomfromMuc

ww-robinie
Registriert
17. Januar 2011
Beiträge
1.299
Ort
bei München
Hallo Hainling,

für die meisten Fälle verwende ich "Hände-Desinfektionsmittel" BODE Sterillium classic pure, kommt aus dem Med-/Krankenhausbereich. Hauptbestandteil Propan-2-ol und -1. Das funktioniert überraschend gut, selbst bei hartnäckigen Dingen und greift Oberflächen nicht an. Bei kritischen Untergründen verwende ich reinen Alkohol / Desinfektionsmittel aus der Apotheke. Meine Mutter ist Apothekerin. Was die mir da genau mixt, weiß ich nicht. Geh einfach mal in die Apotheke und erklär Dein Problem. Die können mit Sicherheit helfen, wenn sie wollen.

LG Tom
 

max_power

ww-ahorn
Registriert
1. Januar 2015
Beiträge
103
Ispropylalkohol hilft mir in solchen Fällen, vorher natürlich das Gröbste abzupfen
 

Setter

ww-birnbaum
Registriert
7. August 2012
Beiträge
227
Ort
Niederrhein
Beim nächsten mal erst die Seite mit dem Aufkleber dünn abschneiden, danach erst auf Länge kürzen? :emoji_wink:
 

mutou89

ww-kastanie
Registriert
20. Oktober 2010
Beiträge
35
Ort
49492 Westerkappeln
Hallo,
ist ja nun schon viel genannt worden, was auch hilft.

Tip für größere Mengen: Wenn man größere Mengen Holz auch an unzugänglichen Stellen säubern möchte: beim Imkern tauchen wir die schmutzigen und auch mit Wachsresten und Propolis verklebten Rähmchen in erwärmtes, verdünntes Ätznatron, einige Zeit einwirken lassen, aus Edelstahltank rausnehmen, gut mit dem Gartenschlauch oder Hochdruckreiniger abspritzen, trocknen lassen = blitzblank.
Grüsse
Klaus
 

Hainling

ww-eiche
Registriert
14. September 2014
Beiträge
313
Ich habe diese Woche einen ganzen Stapel Etiketten abzulösen gehabt. Teils von Kanthölzern, teils von Möbelfüßen. Ich habe etwas experimentiert und Wasserdampf hat sich als sehr wirkungsvoll erwiesen. Es wird kein Patentrezept sein, weil es soviele unterschiedliche Kleber gibt, aber dieses Mal hat es wunderbar funktioniert.

Vom Aqua-Cryl CFB kann ich übrigens nur abraten. Er ist scheusslich zu verarbeiten. Er bindet sehr schnell ab und Fehlstellen lassen sich nur für wenige Augenblicke beheben. Tropfnasen, die länger als 20 bis 30 Sekunden bestehen, bekommt man nicht mehr ohne Spuren verstrichen.

Außerdem lässt der Aqua-Cryl CFB die Holzfasern stark quellen und so ist in der Regel ein Zwischenschliff nicht ausreichend. Beim Schleifen hatte ich ferner den Eindruck als wäre der Lack alles andere als abriebfest. Positiv kann ich jedoch hervorheben, dass sich die Pinsel besonders einfach reinigen lassen. Etwas warmes Wasser reicht aus.

MfG Hainling
 
Oben Unten