Esstisch

Mitglied 24010 keks

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Servus Woodworker,

nachdem ich ja in einem Thread: https://www.woodworker.de/forum/esstisch-stand-planung-t92855-2.html mal planungstechnisch ein wenig rumexperimentiert habe und sehr gute Ideen gesammelt habe möchte ich euch jetzt ein wenig an der weiteren Geschichte teilhaben lassen.
Es hat etwas gedauert, da mein Umzug zwischendrin passieren musste aber das Ergbebnis kann sich meiner Meinung nach sehen lassen.

Der letzte Thread endete glaube ich mit der Erstellung der Tischplatte.

Als nächster Schritt war das Anbringen der Zinken an der Tischplatte zu bewerkstelligen. Nach einem kurzen Versuch mit der Japansäge im Ahorn habe ich das ganz schnell sein lassen. Da war trotz neuer Säge zu so gut wie kein Vorankommen zu erkennen. Ich hab ja schließlich nicht ewig Zeit - von Hand habe ich in der Ausbildung zudem genug gezinkt - ich hab dann die HKS genommen. Die Hilfkonstruktion und das Ergebnis gibts in den Bildern zu bewundern. :emoji_slight_smile: Hat ganz gut funktioniert.
Das Ausstemmen habe ich dann wieder klassisch erledigt.

Anschließend waren die Beine dran. Dazu musste ich zuallererst einer Altendorf F90 das Gehrungsschneiden beibringen. Die Bilder halte ich lieber zurück :emoji_grin: War glaube ich nicht ganz BG-Konform - hat aber funktioniert.

Zum Anreißen der Schwalben habe ich dann wie auf den Bildern zu sehen eine kleine Hilfskonstruktion erstellt. Anschließend die Schwalben auf der Bandsäge eingesägt und von Hand ausgestemmt und abgesetzt.

Das Verleimen war dann wieder ein Riesenspaß... mal mit mehr, mal mit weniger benötigten Schraubzwingen.

Dann durfte der Tisch das erste mal auf eigenen Beinen stehen. (Noch ohne Zargen, leider habe ich davon kein Foto) Prinzipiell hat das schon funktioniert, die Verbindung an sich ist ultrasteif, nur hat der Tisch durch Verwindungen in der Tischplatte selber, ganz schön gewackelt. Naja nicht wirklich gewackelt aber so vibriert... nicht schön. Ich gehe davon aus, dass sich die ursprünlich geplante 50mm Platte da wesentlich besser verhalten würde.
Ich habe dann halt doch ein Zarge eingeführt - mir gefällt es so auch. (Vielleicht sogar besser? Ich bin mir nicht sicher)

Anschließend noch alles beiputzen und voila das vorläufige Ergebnis.

Jetzt steht noch das Finish und der Umzug von der Werkstatt in die Wohnung an.

Gruß Daniel

PS: Danke an Tom für die Idee der Beingestaltung!
 

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Mitglied 24010 keks

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Servus Walter,

die Querzarge ist tatsächlich verschraubt. Rechts und links mit Schlitzen (da ich keine Langloch zur Verfügung hatte, habe ich die Zarge einfach auf der Bandsäge geschlitzt) und in der Mitte genau vorgebohrt. Eine gegratete Zarge war leider nicht mehr möglich nachdem schon alles verleimt war. War ja eher eine "Notlösung" Würde ich den Tisch in der gleichen Ausführung noch mal bauen, würde ich die Querzargen auf alle Fälle graten, zumal ich jetzt nicht mehr die Angst hätte, dass die Verbindung nicht hinhaut und ich die Platte noch mal nachschneiden muss. Das wäre dann natürlich mit der fest eingegrateten Zarge auch schwierig.
Die Längszargen sind allerdings verleimt... damit nicht irgendein Fachmann bei mir am Tisch sitzt und untenrum rumfingert (ich mach das auch sehr gerne wenn ich irgendwo zu Besuch bin :emoji_slight_smile:) und meint ich hätte unprofessionell gearbeitet. :emoji_slight_smile:

Wenn ich die Tage noch mal in der Werkstatt bin, kann ich auch gerne noch mal ein Foto von unten machen.

Gruß Daniel
 

Friederich

ww-robinie
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Hallo Daniel, ich kann mir jetzt nicht vorstellen wie du das gemacht hast.
Die Zarge fixiert doch den Beinabstand?
Und da die Platte auf den Beinen fixiert ist, wird doch dann die Platte zwangsläufig durch die Gesamtkonstruktion gesperrt?
 

Mitglied 24010 keks

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Servus Friedrich,

die Platte ist nicht gesperrt. Die Querzarge hat innen zu den Beinen ca. 1cm Abstand. Die Querzarge ist in erster Linie an der Tischplatte fixiert um die Steifigkeit der Platte zu erhöhen. Zusätzlich habe ich die Querzarge an den Beinen verschraubt. Dazu habe ich in der Zarge ein 20mm Loch vorgebohrt und mir "Unterlegscheiben" aus Multiplex gebaut und dann mit einer normalen Spax verschraubt.
Ist das verständlich? Ansonsten mach ich gerne noch ein Foto. Wird dann aber voraussichtlich noch ein paar Tage dauern.

Gruß Daniel
 

andama

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Hallo Daniel,

Als erstes großen Respekt für deinen Tisch. Besonders gefällt mir die Platte.
Eine Anmerkung habe ich. Ich hatte Angst, dass durch das Quellen und Schwinden der Platte das Eckstück zwischen den Schwalben irgendwann einmal reißt und damit rausfällt. Da hast du dir Sollbruchstellen eingebaut, siehe Bild 4.
 

Friederich

ww-robinie
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die Platte ist nicht gesperrt. Die Querzarge hat innen zu den Beinen ca. 1cm Abstand. Die Querzarge ist in erster Linie an der Tischplatte fixiert um die Steifigkeit der Platte zu erhöhen. Zusätzlich habe ich die Querzarge an den Beinen verschraubt. Dazu habe ich in der Zarge ein 20mm Loch vorgebohrt und mir "Unterlegscheiben" aus Multiplex gebaut
Wenn die Zarge verschiebbar an den Beinen verschraubt ist, sperrt sie zwar nicht, aber die eigentliche Funktion einer Zarge kann sie dann auch kaum erfüllen. So wirklich überzeugt mich diese Konstruktion ehrlichgesagt nicht.
 

Mitglied 24010 keks

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Eine Anmerkung habe ich. Ich hatte Angst, dass durch das Quellen und Schwinden der Platte das Eckstück zwischen den Schwalben irgendwann einmal reißt und damit rausfällt. Da hast du dir Sollbruchstellen eingebaut, siehe Bild 4.
Servus Andreas,
unkritisch ist das mit Sicherheit nicht. Aber die Zeit wird zeigen was passiert. Ich habe mir da durchaus auch Gedanken zu gemacht. Mein Musterstück was ich seinerzeit angefertigt habe, liegt ja jetzt schon ca. 2 Monate in der Werkstatt. Zu Versuchszwecken habe ich das in der heißen Zeit extra auf der Fensterbank in die Sonne gelegt um zu sehen was passiert. Außer das die Zinken nachher leicht überstanden ist nichts passiert. Klar simuliert das nicht den Winter mit dem Holzofen daneben aber... Nunja, wenns schief geht bin ich eine Erfahrung reicher :emoji_slight_smile:, wenns gut geht auch. :emoji_slight_smile: Der Winter im Haus wirds zeigen.
Vor dem Quellen habe ich eigentlich keine Angst, das Holz ist lediglich luftgetrocknet und anschließend ca. 1 Jahr in der Werkstatt gelegen. Im normalen Hausbetrieb rechne ich also eher mit schwinden.

Wenn die Zarge verschiebbar an den Beinen verschraubt ist, sperrt sie zwar nicht, aber die eigentliche Funktion einer Zarge kann sie dann auch kaum erfüllen. So wirklich überzeugt mich diese Konstruktion ehrlichgesagt nicht.
Servus Friedrich,
die klassische Aufgabe einer Zarge erfüllt diese sicher nicht. Aber das muss sie ja auch nicht. Eine klassische Zarge hat die Aufgabe das Untergestell auszusteifen. Die Verbindung zwischen Bein und Tischplatte ist aber schon so steif, dass das nicht mehr nötig ist. Ich brauchte lediglich eine Versteifung der Tischplatte und die Aufgabe erfüllt die Zarge ganz gut. Ich habe ja oben schon geschrieben, dass nicht die Verbindung Platte/Bein die Schwachstelle ist, sondern die Platte an sich. Die ist einfach zu groß oder zu dünn - ganz wie man will. :emoji_slight_smile:
Letztendlich ist die Zarge auch nur ein Kompromiss den ich eingegangen bin, da die ursprünglich angedachte Lösung nicht zu dem gewünschten Ergebnis geführt hat. Hättest du einen anderen Vorschlag für die Konstruktion der Querzarge gehabt? Mir ist leider nichts besseres eingefallen wie man die Zwängung der Tischplatte sonst hätte vermeiden können.

Gruß Daniel
 

Friederich

ww-robinie
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Letztendlich ist die Zarge auch nur ein Kompromiss den ich eingegangen bin, da die ursprünglich angedachte Lösung nicht zu dem gewünschten Ergebnis geführt hat. Hättest du einen anderen Vorschlag für die Konstruktion der Querzarge gehabt? Mir ist leider nichts besseres eingefallen...
Mir leider auch nicht. Sobald die Platte auf den Beinen fixiert ist, wird eine "echte " Quer-Zarge eigentlich unmöglich. Bleibt nur, alles so stark zu dikensionieren, daß auch ohne Zarge die Stabilität gewährleistet ist.
Aus diesem Grund hab ich so ein Faible für die stinknormale, langweilige und bewährte Standardkonstruktion: Nutzapfenverbindung fürs Gestell, und die Platte mit banalen Halteklötzen befestigt.
 

Mitglied 24010 keks

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Sobald die Platte auf den Beinen fixiert ist, wird eine "echte " Quer-Zarge eigentlich unmöglich. Bleibt nur, alles so stark zu dikensionieren, daß auch ohne Zarge die Stabilität gewährleistet ist.
Ich brauch aber auch keine "echte" Querzarge. Wie ich oben schon geschrieben habe, ist es so wie es ist, absolut stabil. Ich benutze gerade den Tisch als Werkbank für ein anders Projekt :emoji_slight_smile:

Aus diesem Grund hab ich so ein Faible für die stinknormale, langweilige und bewährte Standardkonstruktion: Nutzapfenverbindung fürs Gestell, und die Platte mit banalen Halteklötzen befestigt.
Finde ich ja auch nicht schlecht, aber ich wollte halt mal was neues ausprobieren. Wenn wir immer nur das machen was seit Jahrhunderten bewährt ist, geht doch nichts weiter.
Das Design gefällt mir, ich habe aus den "Fehlern" gelernt und eine für mich gute Lösung gefunden, die meiner Meinung nach auch optisch ansprechend und ebenso fachlich richtig ist. (Die Zinken vielleicht mal außen vor gelassen - das ist mit Sicherheit nicht 100% fachlich richtig)
Vielleicht starte ich noch mal einen Versuch mit einer stärkeren Platte wenn mir mal günstiges Material unterkommt und ich einen Abnehmer finde.

Gruß Daniel
 

Mitglied 24010 keks

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Am Wochenende war ich noch mal in der Werkstatt und konnte ein Foto der Zargenbefestigung machen.
Zur Orientierung: Links auf dem Bild ist die Längszarge zu sehen.
Leider ruht die Fertigstellung noch ein wenig, ich muss noch drauf warten das mein Rotox den Weg wieder zu mir findet. :emoji_slight_smile:

Gruß Daniel
 

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Eichenbock

ww-kastanie
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Hallo Daniel,

danke für das Bild; es ist klar wie's funktioniert. ich hatte nicht aus dem blauen heraus gefragt, sondern vor ein paar Jahren mich mal breitschlagen lassen, einen Esstisch zu bauen mit an den Ecken auf beiden Seiten fluchtenden Beinen. Das führt zum gleichen Problem. Längszarge wie gehabt, Querzarge mit Zapfen und Zapfenloch (außen bündig mit der Zarge)nur eingesteckt. Mit großen Präzisionswinkeln die Beine in Richtung Querzarge und etlichen Schrauben (dabei auch einige Angstschrauben) befestigt. Der "Kunde" war zufrieden, ich würd's nie wieder tun.

Gruß, Walter
 

Mitglied 24010 keks

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Servus Walter,
naja für Kunden hätte ich das wohl eher auch nicht gemacht das Risiko ist einfach zu groß das was schief geht. Da mag ich erst mal bei mir daheim unter Extrembedingungen testen ob es funktioniert. Der Tisch wird in der Nähe eines Holzofen stehen. Das wird im Winter echt interessant. :emoji_slight_smile: Wenn es dann über zwei bis drei Jahre funktioniert würde ich evtl. darüber nachdenken das mal anzubieten. Wobei das eher unwahrscheinlich ist, da ich eigentlich nicht mehr als Schreiner arbeite. Obwohl ich schon Lust hätte, so hin und wieder Einzelstücke anzufertigen... :emoji_slight_smile:
Wenn die Konstruktion nicht funktioniert, werden die Beine und Tischplatte einfach ein Stück abgeschnitten und als normale Zargenkonstruktion unter die Platte gesetzt. Dabei verliere ich dann umlaufen zwar gute 3cm aber das war es dann auch. Von demher ist das Risiko des schiefgehens auch ziemlich relativ.

Gruß Daniel
 

Eichenbock

ww-kastanie
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Hallo Daniel,

das war kein Kunde, sondern ein Geschenk für ein befreundetes Ehepaar; die zu erwartenden Festigkeitsprobleme (Tisch wackelt, wenn man an die lange Seite drückt) wurden ausführlich geschildert, sie trafen auch ein, die Optik war wichtiger.

Gruß, Walter
 
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