Einsatzfräsen

lunateide

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Guten Abend Woodworker,

nur eine kurze Frage:
Wird in folgendem Video das Einsatzfräsen richtig gemacht.
Rechte Hand hält das Werkstück an der Rüchschlagsicherung fest, linke Hand drückt es in den Fräser.
Es geht nur um diese Frage, BG oder moderne Sicherheitsvorrichtungen können außen vor bleiben.

https://www.youtube.com/watch?v=tMYK02eTGDg

Gruß

Roland
 

Fiamingu

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Hallo Roland,
ausser dass, wie du bereits gesagt hast,
alle Sicherheitsvorrichtungen fehlen, ist
die Vorgehensweise des Eintauchens so
richtig. Bei der Menge der Stücke währe
eine Hilfsvorrichtung zum halten des zu
fräsenden Teiles sinnvoll.
 

uli2003

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NEIN!

So wird nicht 'einsatzgefräst'!

Die in diesem Fall linke Seite des Werkstücks gehört an den Anschlag, und rechts wird:
a. an die Rückschlagsicherung angelegt und
b. dann eingetaucht.

Wie es gezeigt wird ist es falsch und hochgefährlich!

(Von dem Ring will ich mal gar nicht reden. Bei einer Prüfung wäre SO unter meinen Augen nicht gefräst worden..)

Grüße
Uli
 

Holz-Christian

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Servus Roland.

Nein, das ist nicht richtig, sondern grundsätzlich falsch und gefährlich!!!

Die linke Hand müsste das Werkstück gegen den Anschlag drücken, und die rechte Hand das Werkstück an der Rückschlagsicherung anliegend einsetzen.
Ausserdem gehört ein Werkstück dieser Länge zum Einsetzfräsen in eine Spannlade!!!!

Der Typ in dem Video hat Glück, das es sich beim Werkstück um Weichholz handelt.
Bei Hartholz würde das ganz böse scheppern, da ein gleichmäßiger Einsetzvorgang so unmöglich ist
Dazu keinerlei Werkzeugabdeckung..

Kopfschüttelnd, Christian.
 

Fiamingu

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Mit Hilfsvorrichtung sehe ich da keine Gefahr.
Rechts liegt das Werkstück an und kann beim
eintauchen nicht weg. Hier ist das Gang und
Gebe. Währe auch auf der Kreissäge machbar.
Vielleicht fehlt mir auch eine Nachschulung bei
der BG bzw. auffrischung Maschinenkurs.

Die Steinigung darf beginnen.:emoji_grin:
 

lunateide

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Hallo,

ich hatte schwach eine Erinnerung, daß in dem Video etwas falsch gemacht wird, deshalb habe ich nachgefragt.
Aber helft mir bitte auch zu verstehen.

Was wird wahrscheinlich beim fräsen von Hartholz geschehen (Video-Version) und warum ist es sicherer, das Holz links an den Anschlag zulegen und rechts der Rückschlagsicherung entlang in das Messer zu schieben.

Die Fräsung beginnt ja sehr dicht am linken Rand des Brettes, ergo muß es ca. 45° im Winkel vom Anschlag abstehen.
Da ist aber rechts dann keine Rückschlagsicherung mehr?????

Grübel
Roland
 

Holz-Christian

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Hallo Mark, nix für ungut...

Aber wie willst Du das Werkstück mir der linken Hand so festhalten, daß es sicher und geziehlt einsetzt?
Wie gesagt hat der Typ im Video Glück daß es sich um Weichholz handelt.

Andernfalls zieht der Fräser das Werkstück in Sekundenbruchteilen unkontrolliert rein, und es scheppert ganz gewaltig!
Rückschlagsicherung hin oder her!

Darum Spannlade, Werkzeugabdeckung, links an den Anschlag legen und rechts an der Rückachlagsicherung kontrolliert eintauchen.

Gruß Christian
 

Besserwisser

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Ja, genau. Und deshalb ist das Werkstück zu kurz und muss mit einer Spannlade oä verlängert werden.
Der Fräser im Beispiel kann sich im Werkstück festkrallen und das Werkstück ziemlich ruckartig zum Anschlag hin reissen. Bei der "richtigen" Variante ist die Eingriffsgeometrie eine andere.
 

Holz-Christian

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Hallo,

ich hatte schwach eine Erinnerung, daß in dem Video etwas falsch gemacht wird, deshalb habe ich nachgefragt.
Aber helft mir bitte auch zu verstehen.

Was wird wahrscheinlich beim fräsen von Hartholz geschehen (Video-Version) und warum ist es sicherer, das Holz links an den Anschlag zulegen und rechts der Rückschlagsicherung entlang in das Messer zu schieben.

Die Fräsung beginnt ja sehr dicht am linken Rand des Brettes, ergo muß es ca. 45° im Winkel vom Anschlag abstehen.
Da ist aber rechts dann keine Rückschlagsicherung mehr?????

Grübel
Roland

Hallo Roland, drum spannt man solche kurzen Teile in eine Spannlade ein, dann braucht man nicht in so steilem Winkel einsetzen.
 

Sägenbremser

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Hallo Mark

wir sind hier im Amateurforum!

Ob die Sicherheitsblätter der BG in einer
sinnvollen Zusammensetzung bei jedem
Käufer einer Tischfräse dabei liegen, glaube
ich eher nicht.

So bitte nicht nachmachen muss da stehen.

Habe schon einige Zulieferbetriebe angeschaut,
so etwas wie in dem Video konnte ich mir auch
immer wieder anschauen. Die Männer machen
das jeden Tag 10-16 Stunden, bei Kälte, Hitze,
mit Alkohol und sehr wenig Schlaf. Da wird dir
schon etwas mulmig, aber sie produzieren halt
konkurenzlos preisgünstig für unseren Markt.

Das Problem der schlechten Spannabführung
mal aussen vor, da greift der Zahn auch recht
heftig ins Material. Ein für den Handvorschub
geeigneter Fräser hoppelt da schon etwas bei.

Als ich in der Lehre war, wurden die Kantenge-
triebe auch noch ohne Rückschlagsicherung
an der Fräse eingesetzt, aber spätestens bei den
aufkommenden Harthölzern(Kambala&co.) haben
wir schon angefangen an unsere Finger zu denken.
Die Einhandbeschläge haben danach für Sicherheit
an der Fräse gesorgt, umlaufende Beschlagnute.

LG Harald
 

hengo

ww-birnbaum
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Bei der ersten/falschen Vorgehensweise kann´s passieren das
der Fräser dir das Werkstück Richtung Anschlag reisst oder zu
schlagen beginnt.
Gerade wenn viel Material weggefräst werden soll und der Weg entsprechend groß ist.

Das ist dann auch bei noch so gutem Festhalten nicht mehr zu kontrollieren.
Letzlich kommt es drauf an wieviel Material und natürlich welches Material
weggefräst wird.

Bei wenig Materialabnahme kann allerdings auch bei der falschen Variante nicht viel
passieren.Auch schon ab und zu gemacht - kommt immer auf die zu fräsenen Teile an.
 

Holz-Christian

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Ja, genau. Und deshalb ist das Werkstück zu kurz und muss mit einer Spannlade oä verlängert werden.
Der Fräser im Beispiel kann sich im Werkstück festkrallen und das Werkstück ziemlich ruckartig zum Anschlag hin reissen. Bei der "richtigen" Variante ist die Eingriffsgeometrie eine andere.

Genau, bei der gezeigten Methode fräst man hauptsächlich im Gleichlauf- Rückschlaggefahr.
Bei der korrekten Methode fräst man beim einsetzen hauptsächlich im Gegenlauf, drum kann man kontrollierter Einsetzen.

Gruß Christian.
 

Fiamingu

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N'Abend Harald,
früher war das noch ein wenig mehr
"Abenteuer".:emoji_wink: Der Maschinenkurs liegt
schon Jahrzehnte zurück und hier ist
eine Institution wie eine BG nicht vor-
handen.:eek: Ich sollte doch mal eine Tour
nach D. machen um auf dem neuesten
Stand zu sein.:emoji_grin: Daher gebe ich auch
selten Ratschläge zum Umgang mit
Maschinen da ich nicht auf dem Lau-
fenden mit den Sicherheitsbestimmun-
gen in D. bin. :emoji_open_mouth:Besten Dank für die Auf-
frischung in Punkto Einsetzfräsen. Mir
fällt gerade ein dass mir das letztens
auch am Frästisch passiert ist.:emoji_frowning2:
 

lunateide

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Hallo,

ich brauche jetzt einen Cognac, aber ich glaube, meine grauen Zellen begreifen langsam die Zusammenhänge.

Bei der "richtigen" Variante liegt das Holz an zwei Fixpunkten an (dem Fräsanschlag links und der Rückschlagsicherung rechts). Das ist wohl der Knackpunkt.

Gruß
Roland
 

rorob

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und wennst in Minga schafst
und koa "Boarisch redst" schaugst
bled aus.


Marc, wenn du in diesem Satz das "koa" weg lässt, dann stimmt es heute auch wieder.

Traurige Grüße

Robert

Sorry für OT
 

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Hallo,

ich brauche jetzt einen Cognac, aber ich glaube, meine grauen Zellen begreifen langsam die Zusammenhänge.

Bei der "richtigen" Variante liegt das Holz an zwei Fixpunkten an (dem Fräsanschlag links und der Rückschlagsicherung rechts). Das ist wohl der Knackpunkt.

Gruß
Roland

Genau das hat mir mein Lehrmeister eingebläut, also nicht das mit dem Cognac.:emoji_grin:

Gruss
Ben
 

Sägenbremser

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Hallo Robert

das ist schon sehr treffend für
die Gegenwart in München.:emoji_slight_smile:

Aber Mark und auch ich haben da
noch geschafft, als der Preuss noch
eine fast liebevoll gehegte, seltene
Spezie war.:emoji_slight_smile:

LG Harald
 

Fiamingu

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Hallo Robert

das ist schon sehr treffend für
die Gegenwart in München.:emoji_slight_smile:

Aber Mark und auch ich haben da
noch geschafft, als der Preuss noch
eine fast liebevoll gehegte, seltene
Spezie war.:emoji_slight_smile:

LG Harald

Jetzt ein süffiges Weizen vom Hofbrauhaus
Freising, älteste Privatbrauerei Deutschlands
und einer meiner ehemaligen Arbeitgeber.:emoji_grin:
 

rorob

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Servus Harald,

Aber Mark und auch ich haben da
noch geschafft, als der Preuss noch
eine fast liebevoll gehegte, seltene
Spezie war


das, was in Bayern als Preusse bezeichnet wird, hat ja mit dem historischen Staatsgebilde Preussen herzlich wenig zu tun.
Ausserdem sind (so sehe ich es), "Preussen" aller Kategorien bei uns willkommen, wenn das bairische Idiom auf der Strecke bleibt, sind wir (Bayern) selber schuld, nicht die "Preussen".

Gruß
Robert
 
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