Drechselbank Eigenbau - was für ein Motor?

haaber73

ww-ahorn
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Hallo,

möchte mir gerne eine Drechselbank selber bauen (Konstruktion aus Siebdruckplatten).

Kann mir jemand sagen, was für einen Motor man da nimmt (Leistung) und wie man am besten die Drehzahl regelt?

Danke,

haaber73
 

Komihaxu

ww-robinie
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Wer das nicht selbst weiß, sollte sowas eigentlich auch nicht selbst verdrahten, sondern den Teil mit den lebensgefährlichen Spannungen einem Fachmann überlassen.

Wenn man Drehstrom (3-Phasen) in der Werkstatt zur Verfügung hat, sollte man definitiv einen Drehstrom-Motor bevorzugen. Dieser ist sehr kraftvoll, einfach und robust und lässt sich sehr gut über einen Frequenzumrichter regeln. Das geht in relativ weiten Bereichen, sodass man u.U. sogar auf mechanische Riemenscheiben zur Geschwindigkeitwahl verzichten kann.

Steht kein Drehstrom zur Verfügung, gäbe es Kondensatormotoren oder Universalmotoren (z.B. aus einer Waschmaschine).

Alles aber kein Spielfeld für Elektro-Laien.
 

Sägenbremser

ww-robinie
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Guten Tag @haaber

denke das der Motor beim Selbstbau einer Werkzeugmaschine
noch das geringste Problem darstellen wird.

Spindellagerung, Reitstockverschiebung und Grundstabilität
sind schon etwas aufwendiger zu lösende Probleme dabei.

Habe selber mal vor Jahrzehnten mit Bohrmaschine und Nagel-
klotz das Drechseln begonnen. Es war eine lehrreiche Erfahrung,
aber danach nur noch auf einer grösseren Metalldrehbank meine
kleinen Teile gedrechselt. Erst als ich das 1.5to Gerät altersgerecht
weitergereicht hatte, kam eine gute Drechselbank in die Werkstatt.
Sie wiegt um die 200 Kg und auch die bringe ich zum Schwingen.
Es ist ein Qualitätsprodukt aus München, von erfahrenen Leuten
mit Sorgfalt konstruiert/gebaut. Jetzt versuch das einmal auf eine
Konstruktion in Siebdruckplattentechnik umzulegen:emoji_frowning2:

Liebe Grüsse, Harald
 

broesel.xxl

ww-birke
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Da reicht eigentlich ein recht schwaches Antriebsaggregat,
jedenfalls für den Hobbydrechsler/anfänger.

In der guten alten SBZ(DDR) reichte dafür eine "Multimax" (Bohrmaschine)

zu sehen u.a. in der Bucht

Auch Waschmaschinenmotore wurden gern für Eigenbauten verwendet.
Da es nicht auf die Genauigkeit von Dreh/oder Fräsmaschinen ankommt,
kann man seiner Fantasie freien Lauf lassen.
Nur sicher muß das Ganze sein!
Sowohl elektrisch wie auch mechanisch.
 

Holzmagnet

ww-birnbaum
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Es ist ja auch die Frage, was du machen willst. Langholzdrechseln stellt andere Anforderungen an die gesamte Maschine als wenn du zB grosse Schalen drechseln willst oder Kugelschreiberhülsen (nur mal so als Beispiel).

Warum willst du selber bauen? Gebraucht gibt es doch gute günstige Maschinen, in den deutschen Drechselforen findest du auch zu allen erdenklichen Maschinen Erfahrungsberichte.
 

derdad

Moderator
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Einen schönen Abend!
Ich habe das Drechseln an einer schweren Gewerbemaschine gelernt. Damals hab ich auch Schalen mit 50cm Durchmesser gedrechselt.
Jetzt habe ich leider keine solche Maschine mehr zur Verfügung und hab mir für meine Sesselreparaturen einen Eigenbau gebastelt. Da geht es um Abschlussknöpfe, oder auch einmal eine Sprosse. Also kleine Dinge. Und die "Qualität" wird großteils durch schleifen gemacht, da einfach zuviel Schwingungen vorhanden sind.
Als Antrieb funktioniert eine Handbohrmaschine mit 500 Watt. Aber diese "Maschine" ist eben eine Improvisation.
Will man ernsthaft drechseln braucht man eine gute, schwere Maschine. Will man nur ab und zu einen kleinen Möbelknopf drechseln, kann man ruhig eine Eigenkonstruktion mit Bohrmaschine bauen.

lg
gerhard
 

Snekker

ww-robinie
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Hallo haaber73!
Wenn du eine Drechselbank bauen willst, dann kaufe dir einfach eine Standbohrmaschine, da hast du alle Motorteile, die du brauchst. Drehzahl wird über Riemenscheiben geregelt. Oder du baust eine Drechselbank mit Fußbetrieb. So wie die alten Nähmaschinen.
 

Sägenbremser

ww-robinie
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Hallo Jens
nur bevor das hier als neue Wunderwaffe gehandelt wird.

Teile einer gut abgehangenen Ständerbohmaschine sind
bestimmt ganz nützlich, nur der Spindelstock der ollen
Bohrmaschine ist nicht wirklich auf dauerhafte, starke
axiale Belastung ausgelegt worden. Wer sich schon einmal
die Spindellager einer Drechselbank vor Augen geführt hat,
wird bestimmt nachvollziehen können was ich damit meine.

Die Idee ist aber schon gut, immer erst einmal schauen was
der Altbestand so hergeben könnte.

Gruss Harald
 

beppob

ww-robinie
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grüß euch,

ich habe eine selbstgebaute drechselmaschine, allerdings habe die nicht ich gebaut, sondern ein pensionierter metallfacharbeiter. es wird daran aber immer wieder mal was verändert und verbessert, weil auch diese maschine nicht schwer und stabil genug war :emoji_frowning2:

wenn du nicht mal das grundwissen hast, wie drehzahlen geregelt werden, was es für motoren gibt, wie willst du dann eine spindel lagern, einen reitstock bauen, oder ein backenfutter auf der spindel zentrieren :confused:

ausserdem kosten die einzelnen komponenten auch richtig geld, da würde ich mich lieber nach einer gebrauchten maschine umsehen.

dann einen drechselkurs besuchen, um die grundkentnisse zu erlernen, ausser du kannst schon drechseln.

aber vorsicht, wenn dich das drechselfieber mal gepackt hat, dann werden die schalen immer noch größer und verrückter :emoji_grin::emoji_grin::emoji_grin:
 

Oldie

ww-buche
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Bei meiner Eigenkonstruktion habe ich den Wabeco Bohr- und Fräsmotor verwendet; vielleicht ist das was für dich.

Werner
 

AhornBay

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Hallo Haaber73,

von so etwas selbst zu bauen, würde ich nur jemandem raten, der sich damit wirklich auskennt. Das kannst nur du beurteilen.

Schau doch mal im Netz nach Gebrauchten. Selbst habe ich meine alte Drechselbank für relativ kleines Geld verkauft; meist gehen "brauchbare" Drechselbänke schon für so um die 300 - 400 € über den Tisch des Hauses. Gefühlt sind selbst die wahrscheinlich besser, als eine selbst gebaute Bank mit Siebdruckplatten...

Eine Alternative wäre eine selbst gebaute Bank aus Holz - nur mal in der Suchmaschine "drechselbank holz" eingeben und es kommen diverse Vorschläge.

Eine Tischbohrmaschine als Drechselbank zu "vergewaltigen" halte ich gar nichts. Harald hat es ja schon angedeutet. Das Bohrfutter und die Lager sind einfach nicht für diese Last ausgelegt. Wie ein vernünftiges Spannen mit einem Bohrfutter aussehen soll, kann ich nicht nachvollziehen.

Herzliche Grüße

Tom
 

Snekker

ww-robinie
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Hallo alle miteinander!
Wie ich sehe, bin ich mal wieder gründlich missverstanden worden.
Das kommt wohl davon, wenn man bei anderen die Fantasie und den Ideenreichtum voraussetzt, den man selber mitbringt.
Ich bin davon ausgegangen, dass jeder verstehen würde, dass die Tischbohrmaschine zum Schlachten da sein sollte.
Was bringt so eine Tischbohrmaschine den so mit sich?
Da ist erstens der Motor 350-500W. Dann sind da Keilriemen und aufeinander abgestimmte Scheiben.
Das, das Spindellager einer Bohrmaschine nicht gut genug ist weiß ich aus eigener Erfahrung. Ich habe jahrelang eine selbst gebaute Drechselbank besessen und war ganz zufrieden damit.
Das Bett habe ich aus zwei auf die Seite gelegten U-Stahlträgern gemacht.
Die Oberseite natürlich plan geschliffen.
Den Reitstock habe ich aus der Bucht gefischt.

Die Spindel war ein 30mm dickes Reststück einer Leitspindel, auf die ich nur auf einer Seite ein Gewinde für das Drechselbankfutter drehen lassen musste.
Versehen mit diversen Rollenlagern habe ich die ganze Sache in einem Block aus Aluminium untergebracht.
Für meine Zwecke hat sie gereicht.
Ich bin auch nicht versessen, darauf Hunderte Schalen zu drechseln.
Meist habe ich Möbelfüße gemacht oder mal eine Mittelsäule für einen runden Tisch. Keine besonders anspruchsvollen Sachen.
Heute würde mir eine einfache Fußdrechselbank aus Holz durchaus reichen.
Mich hat ein ganz anderes Fieber gepackt.
Gegen das Drechselfieber bin ich wohl immun.
Was mich nicht loslässt, ist das alte Werkzeug, Hand bzw. fußbetriebene Maschinen, die Holzmechanik im Allgemeinen.
 

Tyler

ww-kirsche
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Wenn man Drehstrom (3-Phasen) in der Werkstatt zur Verfügung hat, ...

Für einen über Frequenzumrichter betriebenen Drehstrommotor ist nicht zwingend ein Drehstromanschluß von Nöten.

Viele Frequenzumrichter erzeugen auch aus Wechselstrom eine 3 phasige Ausgangsspannung.

Aber trotzdem nix für Elektrolaien.
 
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