Dielen vor dem Verlegen ölen - was ist zu beachten?

Firona

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Ich habe mich jetzt einmal angemeldet, da ich keinen entsprechenden Beitrag zu meinem Problem gefunden habe ...

Vor Jahren habe ich in meinem Haus die Holzdielen selbst abgeschliffen und mit Auro geölt und gewachst. Das war kein Problem.

Nun aber möchte ich in einem Raum, der bisher noch Teppich hat, auch Dielen verlegen. Ich habe dazu ca. 3m lange Kiefer-Bohlen mit Nut und Feder, ca. 18cm breit und 1,8mm dick, gekauft. Sie sind bereits beschliffen.

Meine Frage jetzt: Kann ich diese Bohlen bereits (nur auf der Oberfläche) vorölen und sie werden sich nicht verziehen? Oder geht das nur zweiseitig? Sollte ich die Feder auch ölen, oder geht die dann nicht mehr in die Nut?

Der Hintergrund ist der, dass es noch einige Wochen dauern wird, bis ich den Raum ausräumen kann, und es wäre schön, wenn ich dann die Dielen nur noch verlegen müsste, ohne auf die Trocknung zu warten. Und ich habe ein wenig Bedenken wegen der einseitigen Behandlung, meine aber, dass es bei der Dicke der Bretter wohl eher keinen Verzug geben wird. Wie ist eure Erfahrung dazu?

Vielen Dank schon jetzt für's Antworten! :emoji_slight_smile:
 

dascello

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Liebe Firona,

zunächst ist mal zu vermerken, dass 18 mm (die meinst Du wahrscheinlich) nicht sonderlich dick ist. Ich hoffe, Deine Dielen sollen am Ende flächig aufliegen, da Du einen eventuellen Sparrenabstand damit nicht genügend stabil überbrücken kannst. Vorölen sehe ich kritisch, aber die Öler hier im Forum sind andere. Warte bitte , bis z.B. Winfried sich meldet.

Es grüßt

Michael
 

Firona

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Korrektur - Dielenstärke ist 27mm

Hallo Michael, danke erstmal. Sollte heißen 1,8cm oder 18mm. Ist aber auch nicht richtig. Habe grad nochmal im Lieferschein nachgeschaut: es sind 27mm, also 2,7cm in der Stärke. Danke für den Hinweis!

LG Firona :emoji_open_mouth:
 

WinfriedM

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Wenn es ein klassisches Öl ist, ist die Diffusionsfähigkeit nach meinen Versuchen so gut wie nicht behindert. Sprich: Eine geöltes Holz reagiert dann nahezu genauso schnell auf Feuchteänderung der Luft. Damit dürfte es auch kein Verzug geben. Ich hab auch schon öfter einseitig geölt, ohne Verzug zu beobachten.

Es gibt aber auch Öle, die nicht so offen sind. Was willst du denn verwenden?

Aus einzelnen Beobachtungen jetzt aber generell zu sagen, dass da unter allen Umständen keine Gefahr besteht, wäre mir zu gewagt.

Nut und Feder kann man ölen, zumindest trägt ein Öl nicht auf, zieht ja nur ein. Du wirst dich aber schwer tun, den Überstand aus Nut + Feder zu entfernen. Wenn du mit einem lösemittelhaltigen Öl nur ganz dünn ölst, dürfte es von alleine wegziehen. Pursolid-Öle sind hingegen kritisch, die ziehen nicht so schnell weg. Die Frage ist allerdings, warum du das überhaupt tun willst.

Außerdem schleift man in der Regel nach dem Verlegen nochmal, um kleinste Höhenunterschiede auszugleichen.

Wie willst du denn überhaupt verlegen?
 

Firona

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Ich öle mit AURO 2 in 1 Öl-Wachs. Damit habe ich vor 15 Jahren schon alle meine Böden - damals nach Abschliff - geölt.

Zusammensetzung: Orangenöl, Kolophonium-Glycerester mit organ. Säuren, Lein-, Rizen-, Sonnenblumen-Öle, Leinöl, Leinöl-Standöl, Carnaubauwachs, Trockenstoffe (kobaltfrei), Bienenwachs, Quelltone, Lecithine, Alkohol, Wasser. Es ist eine Naturfarbe. Volldeklaration gibt es auf auro selbst.

Der Raum ist eine kleine Bibliothek, wird lediglich als kleiner, hübscher "Lagerraum" für meine zahlreichen Bücher benutzt. Ich werde ihn kaum betreten, lese inzwischen fast nur noch mit Tablet. Deshalb werde ich definitiv nicht mehr abschleifen.

Die Dielen gehen von Wand zu Wand, keine Zwischenansätze. Nut und Feder. Sollte einfach zu verlegen sein.

LG Firona
 

WinfriedM

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Mit dem Öl hab ich schon gearbeitet, dürfte diffusionsoffen sein.

Nochmal die Frage nach der Verlegeart: Willst du schwimmend verlegen? Oder Schrauben/nageln/klammern, verkleben etc...?
 

Firona

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Am einfachsten wäre wohl schwimmend. Möglicherweise klammere ich aber auch. Ich habe mich noch nicht entschieden.
 

Mitglied 59145

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Hallo,

Für die Verlegeart spielt deine Dielung schon eine Rolle. Für die Klammern brauchst du spezielle Muten, anders ist bei Massivholz eigentlich kaum eine schwimmende Verlegung möglich, wie sieht denn der Boden im Moment aus ?

Wenn du vorher Ölst mach Fasen an die Bretter, sonst sind du Versätze eigentlich immer zu scharf...

Gruss
Ben
 

Firona

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Die Dielen sind schon leicht gefast. Der Boden ist eben. Beton ist es nicht, ist ja ein altes Bauernhaus, ist aber auch grau. Frag mich nicht, ich komme ja nicht aus der Baubranche. Als Untergrund nehme ich Kork. Den habe ich noch von einer anderen Verlegung übrig. Ich hatte damals zu viele Rollen davon gekauft. Das reicht dann gerade noch für meine 14 qm. Mehr ist es ja nicht.
 

Mitglied 59145

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Hallo,

Also das mit dem ölen und der Fase ist ja klar. Jetzt ist noch die Frage wie den Bodenaufbau gestalten....

Ein paar Fragen....

Geht die Tür in den Raum auf?

Wie hoch ist der Raum?

Höhe des Bodens im Vergleich zum Raum davor?

Ist der jetzige Boden halbwegs in Waage undgerade?

Gruss
Ben
 

WinfriedM

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Wenn du schwimmend verlegst, hast du recht wahrscheinlich bald eine Beule drin. Holz arbeitet stark der Breite nach. Das können durchaus 5-10mm Breitenänderung pro Meter sein. Wenn du dann auf beiden Seiten was drauf stehen hast, muss zwangsläufig eine Beule entstehen. Das ist nicht so simpel wie bei Laminat.
 

Firona

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Wenn du schwimmend verlegst, hast du recht wahrscheinlich bald eine Beule drin. Holz arbeitet stark der Breite nach. Das können durchaus 5-10mm Breitenänderung pro Meter sein. Wenn du dann auf beiden Seiten was drauf stehen hast, muss zwangsläufig eine Beule entstehen. Das ist nicht so simpel wie bei Laminat.

und

Geht die Tür in den Raum auf?

Wie hoch ist der Raum?

Höhe des Bodens im Vergleich zum Raum davor?

Ist der jetzige Boden halbwegs in Waage undgerade?
______________________________________________________________

O jeh, das wird schwierig. Der Raum hat 14 qm und es stehen rundherum Bücherregale. Aufgrund deren Höhe kann ich unter die Bohlen nichts legen, da ich sonst alle Regale kürzen müsste. Die schließen passgenau mit der Decke ab. Mein Schlafzimmer hatte ich auch selbst verlegt und genagelt, das ging und den Boden blieb plan. Was tun? Würden die sehr schweren Bücherregale rundherum, die auch voll sind, nicht dafür sorgen, dass der Boden sich wölbt? Wäre das bei einer Breite von 3m überhaupt sichtbar?

Die Tür geht in den Raum auf, aber ich denke ich werde die evtl. herausnehmen. Der Boden im Raum davor ist ungefähr gleich hoch. Wie gesagt, es ist ein altes Bauernhaus, da gibt es von Raum zu Raum durchaus auch mal Höhenunterschiede. Der Boden ist recht gut in der Waage, die Decke allerdings nicht. :emoji_grin:

Warum sind die Fragen des letzten Absatzes wichtig?
 

Firona

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Kann ich davon ausgehen, dass alles geklärt ist, trotz der Fragen, die mir noch gestellt und von mir beantwortet wurden?

Allerdings hätte ich doch ganz gerne noch eine Antwort zum Verzug, der entstehen würde, wenn ich die Bohlen - immerhin Nut und Feder - nicht auf eine Lattung kloppe sondern schwimmend verlege. Ich verstehe nicht ganz, wieso schwimmende Verlegung überhaupt angeboten wird, wenn es doch das Holz verzieht.
Meine Frage war dazu:

Würden die rundum an den Wänden stehenden schweren Bücherregale einen solchen Verzug verhindern können. Ausgenommen sind da natürlich Tür und Fenster.

Vielen Dank schon mal! :emoji_slight_smile:
 

Alterholzwurm

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Ich persoenlich wuesste garnicht, wie ich es anstellen sollte, Massivolzdielen
schwimmend zu verlegen.
Wenn ich davon ausgehe, dass man die ersten paar Dielen mit Richtscheid
verlegt, weil man sonst irgendwann in Teufels Kueche kommt, kann ich mir auch nicht vorstellen, dass es gut geht.
Sollte es doch gelingen, und man beschwert das Ganze ringsrum, kann ich mir
vorstellen, dass es entweder in der Mitte einen Buckel gibt, oder teilweise
sehr breite Fugen. Auf jeden Fall keine gleichmaessigen Fugen.

LG Helmut
 

Firona

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Ich habe heute morgen auch nochmal den Hersteller angefragt, der sollte das wissen. Bis Montag wird er wohl geantwortet haben.

Mein Haus ist übrigens aus dem 17. Jh., Fachwerk, alte Dielenböden bis auf ein oder zwei Räume, wovon ich einen bereits erfolgreich - allerdings genagelt - vor 15 Jahren mit Dielen nachgerüstet habe.

Ich denke, man kann sich vorstellen, dass die alten Dielen Fugen aufweisen. Das stört mich also keineswegs. Allerdings lege ich keinen Wert auf einen "Buckel". Und nochmal in Dachlattenhöhe aufrüsten kann bzw. möchte ich auch ungern, da ich dann sämtliche Bücherschränke um den gleichen Betrag kürzen müsste. Im Moment passen die zentimetergenau.
 

WinfriedM

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Was passiert, wenn du beide Seiten bei schwimmender Verlegung beschwerst: Genau, das Holz kann weder nach rechts noch nach links weg, also wird eine Aufwölbung entstehen, wenn die Dielen breiter werden.

Solche Dielen schwimmend zu verlegen ist Pfusch, das geht eigentlich gar nicht. Zahlreiche Leute versuchen es trotzdem, manchmal geht es gut, oft aber auch nicht.

Wenn du einen flachen Bodenaufbau willst, fällt mir nur verkleben ein. Entweder mit echtem Kleber oder mit Klebematten wie Elastilon.

Lies dich am besten mal in die verschiedenen Verlegearten ein, hier z.B.:
Tipps zur Verlegung eines massiven Holzfussbodens | Dielen Kontor Nord
 

Kunstbohrer

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Wieso eig. vor dem Verlegen Ölen?
geht im nachgang doch wesentlich einfacher.

Dielenböden würde ich prinzipiell schrauben, verdübeln oder verkleben evtl. auch nageln (oder kombination).
- Schwimmend verlegen ist meinermeinung nach unangenehm (also vom gehen her)
und bei Dielen eh eigentlich ein Pfusch.
 

Firona

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OK, Verkleben wäre vielleicht eine Lösung. Aber kann das Holz dann auch noch arbeiten?

Die Regale stehen übrigens nur an drei Seiten wg. Tür und Fenster. Das heißt, dass die eine Seite frei wäre, und zwar die, an die die Dielen anstoßen.

@ Kunstbohrer
Warum ich das vorher ölen möchte habe am Anfang erklärt.
 

Kunstbohrer

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naja ich würds nicht machen - schon alleine weils einfach gleichmäßiger wird und schnelller/einfacher/weniger Aufwand ist wenn er verlegt ist.

könnte ja sein das du aus welchen Grund auch immer beim verlegen Dellen Dreck o.ä. in oder auf die Dielen bekommst ist nur dann problematischer wenn er schon geölt ist ... wenn er noch nicht geölt ist schleifst einmal düber und dann wird geölt.

Beim vollflächigen Verkleben kann das Holz nicht mehr arbeiten - es ist einfach abgesperrt.

wir haben Mit Livos Naturölsiegel - sauber einpolliert 2 gänge immer gute & langlebige ergebnisse erziehlt. Je nach Kundenwunsch auch mit Pigmentierten öl.
 

Firona

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Ich würde auch lieber erst verlegen und dann erst ölen. Da gebe ich dir voll und ganz recht. Aber dadurch, dass ich die Möbel in eine Ecke des Zimmers stellen muss, würde ich beim späteren Ölen sehr viel Zeit verlieren. Die Endhälrte tritt lt. Hersteller erst nach 4 Wochen ein. Vorher würde ich die Möbel auch nicht zurückstellen und die ganze Aktion würde dann 8 Wochen dauern.
Jetzt wäre es ideal, denn ich kann erst in ca. vier Wochen verlegen, bis dahin wäre das Öl durchgetrocknet, wenn ich's jetzt angehe.
 

Firona

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Jetzt habe ich die Antwort vom Hersteller bzw. Holzgroßhandel bekommen. Ist übrigens Damrosch in Lüdenscheid.

"eine schwimmende Verlegung ist nicht möglich.
Massivholzdielen gehören immer einzeln auf den Unterboden
geschraubt oder geklebt. "

Das bestätigt das hier Gesagte und ich habe mich auch schon über Elastion kundig gemacht, auf die ich die Dielen dann kleben werde.

Mir wäre es am liebsten, ich könnte Elastion Basic nehmen und nicht Stark, denn das ist schon ein erheblicher Preisunterschied.

Ich hoffe, es meldet sich einmal jemand und bestätigt das mit OK. Ansonsten danke ich euch für eure Meldungen, ihr habt mir sehr geholfen und ich habe wieder eine Menge über Holzböden gelernt. :emoji_slight_smile:
 

Kunstbohrer

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also das das öl 4 wochen braucht ist scho i-wie komisch.

Normalerweise kannst du nach 24 stunden wieder einräumen - da du 2x Ölen musst - ca. 12 Stunden zwischen den Gängen sind es 36h ... ich denke das ist erträglich.
Sollte komplett ausräumen nicht möglich sein musst du unter die Füße der Möbel Filz legen und erst um das Möbel rum ölen und einpolieren ... dann das Möbel versetzen und den Rest Ölen ... dabei aufpassen das man zum schluss keine Fußspuren drin hat :emoji_wink:
Wir nutzen dazu Kunos Naturölsiegel. Einpolieren spart Zischenschleifen.

Bzgl. Elaston kann ich dir keine Auskunft geben welches wir verwenden, da wir normalerweise auf Unterkonstruktion Schrauben. Und die Paar mal die wir auf Elastion geklebt haben - keine Ahnung welches das war (hab es nicht selber bestellt)
 

Firona

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Danke für's Antworten. Ich war gerade dabei, mir Elastilon zu kaufen, als ich bei Holzprofi24 folgendes gelesen habe:

"Nicht geeignet für Zweischichtparkett und Böden aus Buchen- oder Nadelholz!"

Kiefer ist aber Nadelholz. Also geht es doch wieder nicht? Bin grad ratlos und denke schon darüber nach, ob ich die Bretter nicht einfach mit dem Boden verdübeln soll, damit sie auch da liegen bleiben, wo sie sollen. Ist ja ähnlich wie nageln. Erhöhen kann ich nicht mehr wg. der Deckenhöhe, sonst würde ich das jetzt machen.
 

Kunstbohrer

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naja wenn du quasi kein Spiel in der höhe hast kannst du sie auch andübeln ... macht hald etwas mehr Aufwand, ist aber durchaus eine Lösung

Kiefer = Nadelholz und wie du schon schreibst laut Hersteller nicht kompatibel
 

Firona

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Das hat sich dann auch geklärt. Ich werde also dübeln. Ist eh egal, ist ja mein Haus. Danke nochmal, das war mir alles eine große Hilfe! :emoji_slight_smile:
 
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