Wie Balken reparieren?

Unregistriert

Gäste
Hallo,
ich habe eine alte Holzleg (Holzaufbewahrungs- und Lagerhaus), mindestens 100 Jahre alt oder aelter. Wir haben sie die letzten 40 Jahre nicht mehr gebraucht, aber jetzt haben wir einen Kachelofen und wollen dort wieder unser Holz lagern. Leider hat es viele Jahre lang durch's Dach geregnet und an einer Stelle ist der Boden im 1. Stock verfault (weggefault). Wir haben jetzt die Bodenbretter um diese Stelle entfernt und es sind 3 Balken (auf die die Bretter genagelt waren) je auf einer Laenge von ca. 30cm bis 50cm weggefault. Die Gesamtlaenge der Balken ist ca. 4m, die Faulstelle befindet sich bei ca. 1/3 der Laenge (es ist also rechts und links von der Faulstelle noch gutes Balkenmaterial vorhanden). Die Balken haben 12cm auf ca. 8cm Abmessungen.

Ich wuerde die Balken gerne reparieren (anstatt sie ganz zu ersetzen), aber wie kann ich das Reparaturstueck mit dem alten Balken verbinden? Was ist die beste Methode? Mir fallen als Moeglichkeiten ein:
faules Teil herausschneiden und durch neues Balkenteil ersetzen, dann
1) stumpf einbauen und rechts und links mit ueberlappendem Balken und Schlossschrauben verbinden
2) wie 1 aber auch unten (Platz ist vorhanden) eine massive Lochplatte ueberlappend einschrauben, mit Schlosschrauben (diese oben in den Balken versenken, damit die Bodenbretter buendig darueberpassen)
3) nicht stumpf sondern abgeschraegt (45 Grad??) die neuen und alten Balken verbinden.
4) statt ueberlappende Balken nur Eisen-Lochplatten als Verbinder verwenden

Was empfehlen die Profis?

Servus,
Helmut
 

hutch

ww-esche
Registriert
23. Dezember 2007
Beiträge
493
Ort
Dresden
Daneben ein Balken setzen und anbolzen oder nageln oder schrauben oder dübeln. Vorher alte Faulstellen absägen.


hutch
 

edelres

ww-robinie
Registriert
16. November 2003
Beiträge
2.619
Ort
Redwood City, Kalifornien USA
Balkenverstaerkung

Hallo Gast,

Erster Schritt wie Carsten empfiehlt Dach Abdichten

Ich habe hier am Anfang Erdbebenverstaerkungen an Balken angebracht. Von der Verwendung von Schlosschrauben, rate ich ab, durch die relativ kleine Druckauflageflaeche, bilden diese Perforationspunkte, welche bei Belastung des Balkens zum Spalten der Verstaerkungsbohlen fuehrt.

In einem Fall wie du ihn beschreibst, wuerde ich zwei Bohlenstuecke ca 5 cm x Balkenhoehe mit ca 50 cm Ueberlappung der Schadstellen mit Spezialbeilagscheiben und Gewindestangen, passend abgesaegt Anschrauben. Dazu gibt es SpezialBeilagscheiben, welche den Anpressdruck auf eine groessere Flaeche verteilen. Den genauen Namen kenne ich nicht. Ich haenge ein Bild einer Scheibe an.

Die Skizze zeigt im Prinzip, wie eine solche Reparatur einfach und belastbar ausgefuehrt werden kann. Solche Reparaturen/Verstaerkungen habe ich eingebaut, diese wurden von einem Bauinspektor abgenommen. In deinem Fall ist keine so hohe Flaechenbelastung zu erwarten, wie in meinen Faellen 500kg m².

Als Gedankenanstoss.

mfg

Ottmar

PS: ca 3-6 Monate nach dem Einbau die Schrauben nachziehen, kontrollieren dass diese gut angezogen sind. Die Scheiben gibt es in verschiedenen Groessen, ich verwendete aehnliche in D, habe den Namen vergessen.
 

Anhänge

  • Woodworker Beilagscheiben Balken .jpg
    Woodworker Beilagscheiben Balken .jpg
    158,5 KB · Aufrufe: 126
  • Woodworker Beilagscheiben Balken 002.jpg
    Woodworker Beilagscheiben Balken 002.jpg
    259,8 KB · Aufrufe: 115

Lernender

ww-ulme
Registriert
25. Oktober 2006
Beiträge
169
Ort
Ansbach
Tach auch,
google doch mal unter "Gerberstoss"...

die Scheiben, die edelres da beschreibt ( oder zumindest so ähnliche )
heissen "Bulldogs" oder "geka dübel".

Gruß Clemens

Nachtrag: die Bulldogs werden zwischen den beiden Blättern angebracht, also "innen".
Grosse Beilagscheiben brauchst du natürlich zusätzlich auch "aussen".
 

hutch

ww-esche
Registriert
23. Dezember 2007
Beiträge
493
Ort
Dresden
Na Jungs.
Wer wird denn gleich.
Der Balken kostet neu ca. 10,-€ wenn ich da eure Beschläge rechne +Arbeitszeit und Aufwand.
Da dann doch bloß nen Balken auf gleicher Länge danebensetzen und festnageln.

Die Unterlegscheiben sind für den Holzbau nach DIN 1052 genormte Holzbauunterlegscheiben.
Schlossschrauben oder Bolzen würden auch gehen wenn man eine Unterlegscheibe drunter packt.
Aber wozu?
4m Balken +1Pkt. 160er Nägel
oder
1,5m Balken+Gewindestange(inklusive schneiden)oder Bolzen + Muttern +Unterlegscheiben +Einpressdübel +Werkzeug(Schraubenschlüssel, Bohrer, Bohrmaschine, Säge, Schnittstellennachbearbeitung)

Mmmmhh ??

hutch
 

Lernender

ww-ulme
Registriert
25. Oktober 2006
Beiträge
169
Ort
Ansbach
Hoi hutch,
...hassja recht!


Wie war das mit den kanonen, und den spatzen....?....

-Asche auf mein Haupt-

Clemens
 

edelres

ww-robinie
Registriert
16. November 2003
Beiträge
2.619
Ort
Redwood City, Kalifornien USA
Verantwortung Haftung

Hallo hutch,


was ich hier beschreibe und was ich selbst mache sind zwei vollkommen verschiedene Dinge. Aus dem was ich beschreibe koennte im Versagensfall nach hiesigem Recht mir eine haftbare Verantwortung entstehen.

Was ich fuer mich selbst durchfuehre, sehe ich immer das Risiko an erster Stelle und schaetze dies von fall zu Fall ab. Doch wuerde ich etwas riskantes nie empfehlen.

Als Gedankenanstoss.

mfg

Ottmar
 

hutch

ww-esche
Registriert
23. Dezember 2007
Beiträge
493
Ort
Dresden
Ich würde auch nichts Riskantes empfehlen.
Sehe hierbei kein Risiko.
55x160 Nägel pro Stück ~100kg Abscherkraft.
Wobei neuer Balken den Alten ersetzt,
1m³ gestapeltes Laubholz trocken ~500kg/m².
Würde ich auch bei mir so machen.

mfg hutch

Ps.: Und was hat er nun gemacht?

PPs.: Balken in gleicher Stärke(8/12), also kein Brett und keine Bohle, keine Latte und auch keine Leiste.
Ich hoffe das ging aus den von mir beschriebenen 160erNägeln hervor.


mfg hutch
 
Oben Unten