Alte Türzagen aufarbeiten

kf-re

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Hallo,

ich habe folgendes "Problem". Ich habe überhaupt keine Ahnung von Holz, aber eine Altbauwohnung mit wunderschönen alten Türrahmen. Soviel zum wesentlichen.
Irgendein Trottel hat über diese, mit Liebe zum Detail gebauten Türzagen, die Halbrund und mit Verziehrungen vom "Meisterhand" erschaffen wurde, Lack geschmiert :emoji_wink:.
Ich habe mir zur Aufgabe gemacht die wahre Schönheit wider ans Tageslicht zu führen (sind ja nur 9 Türen, dürfte also in gut 12 Monaten zu schaffen sein *grins*).

Die Lackschichten lassen sich mittels Heußluftföhn (gibt es eigentlich auch Kaltluftföhne ?!? Die nennt man doch dann Ventilator, oder :emoji_wink: ) und Spachtel recht gut entfernen. Natürlich bleiben noch Farbreste drauf, das eine oder andere Fitzelchen, sowie das, was ins Holz gezogen ist. Und schon fangen die Fragen an.

1) macht es Sinn die Lackreste ab zu schleifen, oder ist es ehr zu empfehlen es mal mit Abbeize zu versuchen ? Das schleifen ist saudreckig (wir wohnen schon in der Wohnung) und auch anstrengend, aber beim Beizen muss ich doch wieder neutralisieren und so weiter (ich habe mir Abbeize von Grüneck besorgt).

Und viel wichtiger ist...

2) Wenn ich den Scheiß dann endlich runter habe, was schmier ich dann auf die Türrahmen drauf ? Ich dachte an Wachs wunderschön nach alter Art der dann auch noch nach Bienenwachs riecht, aber der Typ im Baumarkt meinte, dass man zwischen Wachs und Hartöl keinen Unterschied sehen kann. Also nach einiger Zeit halt. Und da die Verarbeitung von Hartöl wesentlich einfacher ist, bin ich nun am Grübeln was ich nehmen soll.

Die Türrahmen sollen so natürlich wie möglich aussehen. Ich mag das Gefühl wenn man mit der Hand über unbehandeltes Holz fährt. Und so sollen sie sich auch anfühlen. Aber natürlich von Nässe und meiner 3 Jährigen Tochter geschützt sein :emoji_slight_smile:.

Sicher steht das eine oder andere hier schon im Forum, nur hab ich von Foren noch weniger Ahnung als von Holz. Daher bitte ich um Nachsicht. Diese Zusammenfassung von Ölen und so habe ich schon gelesen. Da wird aber immer nur über Tische und Arbeitsplatten gesprochen. Und eine Oberfläche die wie lackiert ist, will ich ja gerade nicht haben !

PS: ich bin erst übernächste Woche wieder am PC, bis dahin lass ich mal den Föhn heiß laufen :emoji_slight_smile:

Gruß & Dank
Karsten aus Recklinghausen
 

Hacki

ww-esche
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Hallo Karsten,
Der Grüneck Spezial ist ansich ganz gut, neutralisieren braucht man nicht, aber nachwaschen. Probier das mal mit Spiritus. Es gibt im ebäh von Krüger einen Abbeizer, der braucht kein Nachwaschen, fällt aber unter das Gesetz für biologische Kampfmittel.
Gruß Gerd
 

yoghurt

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Hallo Karsten,

1.) Wahrscheinlich sind Deine letzten Lackreste in den blödesten Ecken, Winkeln und Profilen. Daher würde ich zum Abbeizer greifen. Danach kannst du den Abbeizer mit reichlich Wasser einfach abwaschen.
Schleifen wirst Du eh müssen. Nach dem föhnen, kratzen und abbeizen wird das Holz nicht mehr glatt sein.
2. Die Oberfläche: Wenn Du ölst, fasst Du hinterher direkt aufs Holz, da Öl im wesentlichen keinen Film auf dem Holz bildet. Das sollte sich dann so anfühlen, wie Du es haben willst. Die Hinweise zum Ölen kennst Du ja schon! Vorher schleifen! Un zwar immer mit der nächsten Körnung die Schleifspuren des letzten Schleifpapiers beseitigen. (Ich empfehle: P80, P120, P180 dann Ölen Zwischenschliff mit P240, erneut Ölen). Was das Öl angeht: Es gibt eine Norm für Oberflächematerial, dass speichelecht und daher für Spielzeug geeignet ist. Das sollte auf den Ölbehältern angegeben sein - dann brauchst Du Dir keine Sorgen um den Nachwuchs machen.
3. Du hast Zeit! Mach erstmal eine Tür fertig, sozusagen als Prototyp, damit kannst Du Erfahrungen sammeln und die anderen 11 dann schneller fertig kriegen!

Gruß

Heiko
 

kf-re

ww-pappel
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Hallo Hacki,
hallo yoghurt,

danke für Eure Tipps.

Was bisher geschah…
Ich habe den Türrahmen mittels Heißluftteil vom Lack befreit. Hab anschließend Abbeize draufgeschmiert und letztlich mit nem "gut feuchten" Tuch nachgewischt.
Alles was dann noch drauf war, hab ich mit nem 60/80 Schmirgel abbekommen.

Das Holz gefällt mir so schon gut. So das ich überlege, mir das restliche rumgeschleife zu sparen. Aber sicher hat es auch einen Sinn der mir noch nicht bekannt ist ?!? :emoji_wink:.
Zum Abschluss wollte ich Öl auftragen. Ich habe mich auf Grund der Berichte für Leinöl-Firnes (?) entschieden und würde, wie in der Zusammenfassung beschieben (und anders als vom Hersteller des Öls angegeben !!!) auf den Zusatz von Terpentienersatz verzichten.
War meine Öl-Wahl die richtige ?
PS: Ich mach mir kein Sorgen über meinen Nachwuchs, sondern um die Türrahmen, wenn Du meinen kleinen Teufel kenn würdest, wüsstest Du was ich meine… !
 

yoghurt

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Hallo Karsten,
ich habe leider mit Leinöl-Firnis keine Erfahrungen. Daher kann ich dir nur allgemein raten, Dich an die Herstellerangaben für die Verarbeitung des Produktes zu halten. Ansonsten gibt es hier im Forum unter "Wissenswertes" ausführliche Informationen.

Gruß

Heiko

PS: lass Dich davon: https://www.woodworker.de/forum/fleckige-buchenoberflaeche-olen-t7748.html nicht abschrecken!
 
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