Abfallsammler in luftiger "Blockhaus"-Bauweise

Hainling

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Ich möchte diesen Sonntag mit dem strahlenden Wetter nutzen meinen Abfallsammler vorzustellen.

Zu Beginn habe ich für mein Vorhaben passende Eimer herausgesucht. Meine Wahl fiel auf 3659-991 von Hailo. Diese haben ein Fassungsvermögen von jeweils 15 Litern und es gibt sie für rund 9 Euro das Stück zu kaufen. Mir gefiel die Farbe. Grau verschmutzt nicht so leicht wie Weiß und wirkt nicht so trist wie Schwarz.

Anschließend ging es darum ein Gestell passend zu den Eimern zu fertigen. An dieser Stelle dachte ich mir, dass es Zeit wäre den Spieß umzudrehen. Bisher habe ich mir immer Gedanken über die Konstruktion gemacht und bin anschließend die Teile besorgen gegangen. Dieses Mal habe ich erst einmal einen Blick ins heimische Lager geworfen und mir überlegt, was man daraus machen könnte.

Meine Wahl fiel auf eine größere Anzahl von 34x34mm Kanthölzern aus Fichte/Tanne, die schon geraume Zeit ungenutzt herumlagen. Genug der Worte, ich lasse nun Bilder folgen. Es wurde beileibe kein Meisterwerk, aber es erfüllt seinen Zweck und das Spiel von Licht und Schatten lädt zum Betrachten ein.
 

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moto4631

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Genau diese Konstruktion hab ich vor ca. 10 Jahren gebaut als Blumenkisterl.
Leider waren meine Modelle nicht annähernd so schön geabeitet wie Deines hier. :emoji_slight_smile:
 

Hainling

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Vielen Dank für das Lob. Die größte Schwierigkeit hat mir die Oberflächenbehandlung gemacht. An manchen Stellen sieht man aus bestimmten Winkeln noch die blassen Spuren von Tropfnasen, obwohl ich den Lack nicht habe antrocknen lassen und später diese Stellen noch einmal nachgeschliffen habe. Der neuartige Wasseracryllack war nicht angenehm zu verarbeiten. Das nächste Mal werde ich wieder zu einem bewährten Klarlack greifen. Ich bin bei vier bis fünf Lackschichten angekommen, bis ich halbwegs zufrieden war.

Die Holzarbeiten an sich sind mir dafür ganz gut gelungen, aber sie waren wie man sieht nicht sehr anspruchsvoll. Außer bei den Aussparungen (mit der Stichsäge) bei der oberen Sperrholzplatte, war lediglich Ablängen und Anfasen angesagt. Am schwierigsten war es die Bohrlöcher lotrecht hinzubekommen, aber das war dank des Einsatzes eines Bohrständers kein Hexenwerk. Toleranzen waren nur im Rahmen der Biegsamkeit der eingesetzten M10 Gewindestangen zulässig. Ich habe nämlich (wie man auf dem zweiten Bild sieht) Aluminiumhülsen in die Bohrlöcher eingepresst.

Gebohrt wurde im Holz mit 12mm. Dann wurde ein Aluminiumrohr (mit 12mm Außendurchmesser) passend abgelängt und die entgrateten Stücke eingesetzt. Das Rohr hat einen Innendurchmesser von 10mm. Das geht also exakt mit den Maßen der M10 Gewindestangen Hand in Hand. Bei den Hutmuttern wollte ich eigentlich welche nach DIN917 haben, aber kein Eisenwarenhändler hatte sie auf Lager. Selbst die Großen mit Hochregalen, die mehrere Fußballfelder abdecken, hatten keine.

Bei den Möbelfüßen hätte ich vielleicht eckige nehmen sollen, aber die runden gefielen mir, weil sie ziemlich genau den Farbton der Eimer treffen. Ich überlege noch, ob ich einen fünften Fuß in der Mitte der Bodenplatten abringen soll, damit sich das Gewicht besser verteilt. Dazu habe ich mich jedoch noch nicht durchgerungen.

MfG Hainling

PS: In den nächsten Tagen werde ich noch ein Foto mit entnommenen Eimern einstellen. Dann kommt das Gestell besser zur Geltung. Außerdem sollte ich dieses Mal darauf achten die Sichtseite abzulichten und nicht diejenige mit den Astansätzen.
 

Hainling

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Ist den ein Deckel geplant? Oder ist das nur für Altpapier/Glas geplant?
Ich hatte an drei einzelne Deckel (mit Knauf) aus Sperrholz gedacht, aber noch nichts in der Hinsicht unternommen. Bioabfälle werde ich jedoch keine darin aufbewahren. Die Behälter sind für Restmüll, Papier und Plastikabfälle.
 

WinfriedM

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Was wars denn für Lack? Mit manchen Wasserlacken lässt sich wirklich sehr gut arbeiten, z.B. mit Oli Aqua Standard.
 

Hainling

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Das war Adler Aqua-Cryl CFB (G30 matt & farblos).

Der Lack ergibt eine schöne (obgleich nicht sehr belastbare) Oberfläche, aber von der Verarbeitung fand ich ihn schwierig zu handhaben. Es war nicht einfach den richtigen Sättigungsgrad des Pinsels zu treffen. Ich streiche gern "mager", aber dann hat man schon während des Führens des Pinsels gemerkt, dass sich der Widerstand erhöht, weil der Lack bereits nach wenigen Sekunden begann anzutrocknen. Mit etwas stärker gesättigtem Pinsel gab es jedoch Tropfnasen.

Ich habe einfach zu wenig Erfahrungen mit Lacken um dem Herr zu werden. Für meinen Geschmack ist er wie gesagt einfach zu schnell angetrocknet. So kam ich mir ziemlich gehetzt vor. Kein anderer Lacke, den ich bisher hatte, ist so schnell ausgehärtet. Ein Probestück konnte ich schon nach knapp fünf Minuten in die Hand nehmen, ohne dass meine Fingerabdrücke später sichtbar gewesen wären.

Ich vermute, wenn man den Lack spritzt ist er wirklich ideal für viele Zwecke. Bei Verwendung eines Pinsels gibt es jedoch Lacke, die besser zu verarbeiten sind. Am falschen Pinsel lag es nicht. Ich habe ihn zusammen mit dem Lack aus einem Fachgeschäft. Ein Schuller Eh'klar 7240 laut Aufdruck. Das Unternehmen sagt mir nichts, aber er ist "made in Germany".
 

WinfriedM

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Das ist die große Herausforderung bei Wasserlacken: Die sind alle sehr schnell angetrocknet. Muss beim ersten Streichen sofort alles sitzen, da kann man nicht nach 2 Minuten nochmal verschlichten.

Könnte sein, dass Parkettlacke für Streichverfahren besser optimiert sind, als die Lacke, die man normal eher spritzt.
 

Holzmagnet

ww-birnbaum
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Solche unpraktisch schnell trocknenden Acryllacke verdünne ich mir meistens mit Wasser, vor allem wenn ich sie mit Pinsel verarbeite. 5% bewirken da manchmal schon Wunder beim Verlauf und beim verarbeiten.

Ich nutze als Lack gerne das Holzsiegel von Clou.

Edit: Schönes, praktisches Teil hast du da gebaut :emoji_slight_smile:
 

Hainling

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welchen zweck erfüllen die aluhülsen :confused:
Die Gewindestangen sollen kein Spiel haben, damit die Endstücke aller Hölzer (an den Ecken) letztendlich auf einer Linie zum Liegen kommen. Ich hätte natürlich mit 10mm bohren können, aber in Weichholz werden die Wände der Bohrlöcher bekanntlich nicht sonderlich glatt. Damit die Gewindestangen nicht klemmen und es infolge dessen zu Ausrissen kommen, habe ich besagte Abschnitte von Aluminiumrohren eingepresst. Trotz Bohrständereinsatz haut es bei mir mit der Fertigungspräzision nicht immer zu hundert Prozent hin und die Aluminiumhülsen sorgen dafür, dass die Gewindestangen trotzdem mit wenig Widerstand hindurch flutscht. Bei Hartholz hätte man leicht darauf verzichten können. Im Sperrholz, wo manche Bohrlöcher sehr randnah sitzen, verhindern sie außerdem Ausrisse, indem sie die Kraft gleichmäßiger verteilen. Ein bisschen Spannung baut sich doch auf, weil nicht alle Bohrlöcher ohne Versatz im Lot liegen. Dies hält sich jedoch glücklicherweise in Grenzen.

Mit dem Blumenkübel habt ihr Recht. Zu diesem Zweck würde sich die gesamte Konstruktion sehr gut machen. Im Grunde passt der Abfallsammler durch sein wuchtiges Erscheinungsbild sogar besser ins Freie als in den Wohnraum. Außerdem ist der Vergleich mit einem Blumenkübel schmeichelhafter als derjenige (durch Familienangehörige) mit Bundeswehr-Latrinen, der mir ebenfalls schon begegnet ist. Ich wollte den Abfallsammler unlängst ohne Eimer fotografiert haben, aber kam einfach noch nicht dazu. Dieses Foto werde ich jedoch bei Gelegenheit nachreichen.

MfG Hainling
 

threedots

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Hallo Hainling,

ein schönes Stück hast Du da gebaut.

Falls noch ein Um- bzw. Neubau anstehen sollte: Die DIN 917 Flachkopfmuttern kannst Du im Internet an jeder Ecke finden, sogar in der Bucht.
 
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